Kapitel 14

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Bereits einige Kilometer hatten die beiden hinter sich gebracht, viele Stunden saßen sie bereits im Auto. Etliche Staus mussten sie schon ertragen und nur sehr wenige Pausen hatten sie eingelegt. Sie war die ganze Zeit ziemlich nervös, doch im Moment schlief sie eine Runde. Die Medikamente setzten ihrem Körper ganz schön zu, entweder sie ist richtig aufgedreht oder einfach träge und lustlos. Sein Optimismus den er am Anfang dieser Autofahrt noch hatte, war mittlerweile auch verschwunden. Ziemlich genervt von all den Staus und der sehr angespannten Situation fuhr er weiter durch die endlosen Straßen. Nicht lange und sie steuerten geradewegs in den nächsten Stau hinein. Dicht an Dicht standen unzählige Autos vor und hintereinander in endlosen Schlangen. Alle warten darauf das es endlich weiter geht. Ein Unangenehmer Abgas Geruch stand in der Luft und die Sonne prallte auf den Asphalt. Auch im Auto machte sich die Wärme immer mehr breit, selbst die Klimaanlage half da nicht mehr so wirklich. Nun standen sie wirklich richtig fest, kein Auto fuhr mehr. Er stellte also den Motor ab, somit auch die Klimaanlage. Schnell stand ihm der Schweiß auf der Stirn, sie schlief noch und bekam von all dem nichts mit. In der Ferne hörte man auf einem wildes Geschrei und mehrere Schüsse. Anja schreckte hoch und sah ihn entrüstet an.,, Was ist passiert?“ Er Strich ihr einige Haarsträhnen aus den verschwitztem Gesicht,, Alles ist Gut, mach dir keine Sorgen.“ Murmelte er und hielt Ausschau woher die Schüsse eigentlich kamen. Unruhe entstand auch bei den anderen Autofahren, viele stiegen aus andere duckten sich. Schlaftrunkend sah sie ihn an, ein leichtes Gähnen kam über ihren Mund.,, Was war das für ein Geräusch?“ Sie sah die um stehenden Leute genauer an.,, Irgendwie hat hier jemand geschossen, bleib du hier. Ich sehe eben nach“ Damit stieg er aus und drängelte sich durch die Menschen Gruppen. Viele Filmten die Toten, machten Fotos oder lachten sogar. Keiner machte Platz, es war ein hartes Stück Arbeit für ihn überhaupt an die Leichen heran zu kommen. Er holte Anja hinzu, schließlich kannte sie sich da besser aus als er. Während sie also einen Blick auf die Leichen warf, versuchte er das Chaos aufzulösen und die Menschen wegzuschicken. Alleine war diese Situation unmöglich zu bekämpfen, deswegen alarmierte er die Kollegen und zwei Krankenwagen. Er nimmt noch einige Personalien auf. Da treffen die Alarmierten aber auch schon ein. Kurz teilen sie die Fakten und berichten was sie mitbekommen haben, dann dürfen sie auch wieder gehen. Wenig später fuhren sie auch weiter in Richtung Nordseeküste. Wieder waren einige Stunden vergangen. Endlich passierten sie den kleinen Kur und Erholungsort. Vorsichtig öffnete sie das Fenster ein kleines Stückchen. Sofort pfeift ein angenehmer Wind durchs Auto und der Geruch von Salzwasser liegt in den Nasen. Am Zentrum angekommen wurden sie einmal herumgeführt, da Anja das erste Mal hier war, wurde sie sofort mitgenommen zu einigen Untersuchungen. Er nutzte die Zeit um die Koffer aus den Auto zu holen und auszupacken. Irgendwann holte ihn einen der vielen Mitarbeiter des Zentrums ab, da ihre erste Sitzung anfing. Mit einigen anderen saßen sie auf dem Boden. Zwischen ihnen lagen Kissen und decken. Eine junge Frau stand vorne und machte alle Übungen vor. Zuerst mussten sie Tief ein und ausatmen. Dabei sollten sie sich auf ihren Herzschlag konzentrieren. Das ganze wurde jetzt in verschiedenen Positionen wiederholt. Das langsame Atmen machte ihn ganz Müde, nur mit Willen nicht einschlafen zu wollen, hielt er sich wach. Er machte das alles hier schließlich für Anja und sie sollte sehen das es ihm Ernst war. Zum Ende der Sitzung wurde noch Lavendelöl auf den Schläfen verteilt. Dies soll eine beruhigende Auswirkungen auf Körper und Geist geben. Vorne wurde leise etwas gesummt, dann standen sie auf und verließen den Raum. Die Beiden liefen zu ihrer kleinen Unterkunft. Der Nordseewind fuhr ihnen durch die Jacken. Anja grinste kurz vergnügt und sie nahm seine Hand. Gemeinsam kamen sie am kleinem Haus an. Er schloss auf und sie traten ein.

Die Zeit läuft gegen Uns Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt