Die Zeit läuft gegen Uns

Kapitel 17

Sie sprachen bestimmt zwei Stunden einfach über alles was so passiert war in all den Jahren. Franz hielt sich aber eher zurück, sein Privatleben ging doch eigentlich niemanden etwas an. Anja aber redete und redete, sich einmal alles von der Seele. Wirklich alles. Er musste bei manchen Dingen selber schlucken, er hatte wirklich viel zu lange weggesehen. Mittlerweile griff er nach ihrer Hand um ihr wenigstens ein bisschen Halt zu geben. Einige Tränen liefen über ihr Gesicht. Am liebsten hätte er diese Weggewischt, aber er war unsicher. Frau Vogel fixierte sie beide. Nachdem sie das Gespräch endlich beendet haben, standen Franz und Anja draußen. Kalte Luft stieg in ihre Lungen. Tief zog sie Luft ein. Legte ihre Arme um seinen Körper und sah hoch in seine Augen.,, Danke“ hauchte sie.,, Wofür?“ Seine Hand lag auf ihrer Wange.,, Das du da bist“ Dabei strahlten ihre Augen. Noch nie hatte sie jemanden so geliebt wie ihn. Die nächsten zwei Wochen versuchten die Ärzte hier alles Mögliche um einen angenehmen Weg zu finden. Doch wenn mal etwas funktioniert dann nur für wenige Stunden. Irgendwie sollte es einfach nicht sein. Diese ständige Suche nach etwas wo keiner Wusste was eigentlich gesucht wird, ging ihr ganz schön auf die Nerven. Auch Franz konnte sie da nicht rausholen. Immer mehr und mehr verkroch sie sich in ihre eigene Welt und ließ keinen mehr wirklich an sich heran. Der einzige der es manchmal schaffe war nur noch er. Aber was sollt er ihr sagen, das alles wieder gut wird? Eher nicht dann würde er sie belügen. Das war nicht seine Art und erst recht nicht seine Absicht. Also musste er einfach da sein und abwarten. Noch gab es Hoffnung, in ganz seltenen Fällen repariert der Körper die zerstörten Bahnen alleine. Sodas nur noch Minimal was über bleibt. Die Migräne wird wahrscheinlich trotzdem erhalten bleiben. Wenn ihr Körper allerdings nichts dagegen macht, kann das alles auch zum Tod führen. Mit dem Thema beschäftigt sie sich im Moment sowieso. Falls es so sein sollte, wollte sie wenigstens alles geregelt haben. Es war früh Morgens als sie sich aus dem Haus schlich. Die Sonne war grade dabei aufzugehen. In ihrer Hand eine kleine Kamera. Vorsichtig öffnete sie diese und begann zu sprechen. Für alle die ihr Nahe stehen nahm sie seid mehren Wochen immer wieder Video Botschaften auf, damit sie etwas hatten wenn sie mal weg war. Grade lief sie Richtung Meer, die Kamera immer noch in der Hand. Wenige Möwen waren am Himmel. Der Wind war eher ruhig ganz sanft Strich er durch ihre Haare. Sie musste grinsen. Ein Blick in die Kamera, da zog auf einmal ein unangenehmer Schmerz durch ihren Kopf. Die Kamera fiel zu Boden. Ihre Hände griffen an ihre Schläfe, sie zitterte aus der Nase lief Blut. Sie begann zu Taumeln da sie natürlich keinen Halt fand fiel sie um. Der kalte Sand an ihrem Rücken, schnell fraß sich die Kälte in ihre Klamotten. Immer noch tat alles weh, ihre Atmung wurde immer flacher und eine seltsame Müdigkeit machte sich in ihr breit. Kurz sah sie noch den blauen Himmel an, dann schlossen sich ihre Augen. Die Möwen kreisten unbeirrt ihre Bahnen am blauem Himmel. Auch die Sonne wandert weiter in Richtung Horizont. Alles schien normal. Ein Tag wie jeder andere eben auch. Franz schreckte grade aus dem Bett hoch und sah neben sich. Die Bettseite war leer. Er rannte nach unten doch auch da war keine Spur von seiner Anja. So schnell wie ihn seine Beine trugen rannte er Richtung Meer. Da sah er sie bereits vom weitem, noch nie war er so schnell gerannt. Seine Hände fühlten sofort nach ihrem Puls. Ein erleichterter Blick, dann griff er nach seinem Handy und rief einen Krankenwagen. Er sagte was zu ihr.,,Ganz egal wie viel Schritte noch vor dir liegen, wie lange es auch dauern wird. Wenn du fast schon am Ende bist und bevor deine Hoffnung stirbt. Du kennst mich und ich kenne dich auch. Alles wird gut, wenn du nur nach vorne schaust mein Engel. Wenn dir das Leben mal wieder schwerfällt und nichts funktioniert, stehe ich hinter dir, du bist niemals allein.“ Er hatte angefangen zu weinen.