Die Zeit läuft gegen Uns

Kapitel 16

Der Wind war ein bisschen stärker geworden und stürmte jetzt über den kleinen Strand. Doch das konnte die Beiden wenig bis gar nicht beeindrucken. In ihre eigene Welt versunken sahen sie nur den jeweils anderen. Zu dem Wind mischte sich jetzt aber noch ein stärkerer Regen. Innerhalb weniger Sekunden waren sie Nass bis auf die Knochen. Sie fing leicht an zu zittern. Er zog seine Jacke aus und legte sie über ihre Schultern. Aus diesem Grund, machten sie sich jetzt auch auf den Rückweg. Das letzte was beide im Moment noch gebrauchen könnten wäre eine dicke Erkältung. Zurück im warmen, gingen sie erstmal Duschen und zogen sich warme Sachen an. Er kochte für sich einen Kaffee und für sie einen Kräutertee. Mit den heißen Tassen, saßen sie auf dem Sofa und beobachten das treiben draußen. Der Regen war noch stärker geworden und zusammen mit dem Wind Peitschen beide durch die Gegend. Dicke Tropfen laufen auch an ihren Fenstern entlang. Wenn man ein bisschen Fantasie und einen Hauch Aberglaube besitzt, könnte man einige Bilder hineininterpretieren. Zwei der Tropfen schienen wie ein Herz am Fenster hinunter zu laufen. Er sah das und musste Grinsen. War er doch eigentlich nicht der Fan von solch Übernatürlichem. Sie stellte ihre Tasse ab und legte ihren Kopf auf seinen Schoss. Er Strich mit der freien Hand über ihr Gesicht, mit der anderen hielt er seine Tasse. Durch ein lautes Klopfen wurden sie aus ihrer kleinen Blase geholt. Er stand auf und lief Richtung Tür. Wieder stand einer der Pfleger vor ihm, in der Hand einen Schirm.,, Guten Abend, ich bin Sebastian. Ich wollte sie abholen zur nächsten Sitzung“ Dabei streckte er ihm die Hand entgegen. Franz ergriff diese und nickte freundlich.,, Ich hole nur eben die Anja. Kommen dann sofort“ Der Pfleger nickte kurz und wartete draußen. Anja hatte mitbekommen das sie zur nächsten Sitzung mussten und sich deshalb umgezogen. Sie nahm seine Hand und dann folgten sie dem Pfleger wieder ins Hauptgebäude.,, Wie ging es ihnen eigentlich nach der Sitzung, Frau Licht?“ Er schloss dabei den Schirm und stellte diesen ab.,, Eigentlich sehr gut, aber kurz darauf kamen wieder diese Migräneanfälle.“ Ein kurzes Nicken und er führte sie in einen anderen Raum, als beim letzten Mal.,, Dann machen wir mit Ihnen lieber Einzelsitzungen. Dann können wir das besser beobachten und vielleicht eine Möglichkeit finden, diese sogenannten Anfälle zu umgehen. Wichtig ist das Sie das auch wollen und zulassen“ Damit schloss er die Tür und die beiden waren alleine. Der Raum war ziemlich klein, drei Stühle standen da. An der Wand hing ein Seil, auf einem kleinem Tisch in der rechten Ecke lag ein Ordner, auf der anderen Seite stand ein kleines Regal mit einem Radio. Anstatt normaler Boden in diesem Raum ausgelegt worden war, war eine Art Schaumstoff verwendet worden. Franz wippte leicht auf diesem Boden. Anja schlug ihm liebevoll gegen den Arm und lachte dabei.,, Du bist doch kein kleines Kind mehr“ Er Grinste und zog sie in seine Arme.,, Na kein Kind mehr, aber trotzdem nur Unsinn im Kopf“ Ein kurzes Lächeln und ihre Lippen berühren sich wieder. Unterbrochen wurden sie von einer Recht großen Frau. Diese Räusperte sich einmal kurz und trat dann ein.,, So mein Name ist Angelika Vogel, ich bin ab sofort, für Sie zuständig. Ich habe mir bereits all Ihre Unterlagen angeschaut, dabei ist sehr auffällig das es kein Muster gibt. Ihre Zusammenbrüche, das Nasenbluten, die Migräne all das was Sie im Moment so in Schach hält, es gibt keinen Grund warum das so ist wie es ist. Mein Ziel ist also zusammen mit ihnen den Grund zu finden und wenn wir diesen haben, schauen wir das sie nicht mehr leiden müssen. Schrecklich was Sie da alles durchmachen mussten, nur weil mal wieder jemand mit Alkohol am Steuer gefahren ist. Sie sind ja kein Einzelfall, manchmal haben Menschen nur mehr Glück, aber auch weniger als Sie. Aber genug davon, erzählen Sie mir doch etwas von ihnen. Ich möchte Sie kennenlernen als Menschen“ Damit bat sie die beiden sich zu setzten.