Die Zeit läuft gegen Uns

Kapitel 21

Die Sonne brannte sich in den sowieso schon heißen Asphalt, nervös trommelt er gegen das Lenkrad. Immer wieder sucht sein Blick die Armbanduhr, welche Anja ihm zum Hochzeitstag geschenkt hatte. Endlich springt die Ampel auf Grün um. Er gibt Gas, in dem Moment klingelt das Handy. Mit einer Hand steuert er und mit der anderen tastet er nach dem Mobiltelefon. Grade als er es endlich zu fassen bekommt. Scheppert es gewaltig. Im hohen Boden fliegt er samt Auto durch die Luft und wird mit einem kräftigen ruck nach unten Katapultiert. Das Handy welcher er immer noch in der Hand hält, hat aufgehört zu klingeln. Auf dem Display steht {Anja, 3 verpasste Anrufe}. In ihm ist alles leer, er fühlt nichts als Kälte. Die Luft wird immer weniger und er schließt die Augen. Den Kampf um Leben und Tod hat er dieses Mal wirklich verloren. Es dauerte bis die Feuerwehr und ein Krankenwagen vor Ort waren. Ihn aus dem Auto zu bekommen, war mehr als schwierig gewesen. Die Ärzte versuchten eine Reanimation, doch das half nicht. Der Mann war Tod. Die Polizei war natürlich mittlerweile auch informiert worden. Hansi musste notgedrungen mit dem Riedl losziehen. Am Unfallort angelangt, blieb er versteinert stehen. Das Auto welches kein wirkliches Auto mehr war, kannte er nur zu gut. Er blickte auf den Leichnam der vor dem Auto am Boden lag. Auch der Riedl verstand grade wer da gestorben war und übergab sich mehrmals. Hansi rannte jetzt zu dem am Boden liegenden Hubsi und schlug gegen seine Wange.,, Mach keinen Scheiß, Hubsi du kannst doch nicht die Anja und deine wunderbaren Kinder alleine lassen. Wach auf bitte“ Natürlich tat sich nichts, der eine Sanitäter trat hinter ihn.,, Sie kennen den Mann?“ Riedl Der sich einigermaßen wieder gefangen hat antwortete,, Ja.. Jaa. Der Hubsi“ Dabei wurde ihm wieder schlecht und er musste sich erneut übergeben. Hansi der kurz tief Luft holen musste sprach nun,, Franz Hubert Licht, 42 Jahre, Vater von 3 Kindern und Ehemann von Anja Hubert Licht“ Der Sanitäter nickte und notierte sich das nötigste.,, Haben sie noch zufällig die Adresse von der Ehefrau?“ Wieder muss Hansi tief Luft holen,, Königsweg 14, am Ortsrand. Ein großes Haus eigentlich nicht zu übersehen“ Der Riedl setzt sich und schaut Hansi an.,, Sollten wir es der Anja nicht mitteilen?“ Hansi schüttelt betroffen den Kopf,, Na, ich will der Anja nicht in die Augen sehen und ihr sagen das, ihr Ehemann nie wieder kommen wird. Solche Nachrichten fielen mir noch nie leicht aber jetzt unmöglich Riedl“ Dieser nickt nur. Der Sanitäter mischt sich dazu,, Wir übernehmen das, die Frau Doktor ist für uns ja auch eine Kollegin. Das sind wir ihr irgendwie auch Schuldig.“ Damit wollten alle den Unfallort auch räumen. In Hansi kroch dann aber doch ein ungutes Gefühl hoch, also fuhren alle zusammen zum Haus des Ehepaares. Anja hatte die Einfahrt abgesperrt, also war sie mit den Kindern wohl draußen im Garten. Hansi klingelt, hinter ihm stehen zwei Sanitäter und Riedl. Es dauert eine ganze Weile bis das Tor kurz zurrt und alle eintreten können. Langsam wie in Zeitlupe gehen sie Richtung Haustür, wo Anja bereits auf sie wartet. Skeptisch sieht sie auf die vier Männer.,, Wo habt ihr denn den Hubsi gelassen? Hat der mal wieder keine Lust und ich soll jetzt mitkommen und ihn Motivieren? Da könnt ihr ihm gleich ausrichten, er soll doch mal lieber an sein Handy gehen, wofür hat er eins wenn er nie dran geht?“ Unsicher schaut Hansi zu den Sanitätern.,, Anja können wir vielleicht kurz rein kommen, und am Besten setzt du dich“ Sie lacht kurz,, Was denn mit euch los, ich muss noch eine Menge erledigen, die Kinder wollen gleich bestimmt essen. Aber was solls bei euren Gesichtern bekommt man ja schon Angst, kommt rein“ Sie führt die Männer also durch den geräumigen Flur, an der Küche vorbei ins Wohnzimmer. Die Kinder spielen immer noch im Garten. Bevor sie sich setzen kann, will sie grade nochmal hinaus. Doch der Riedl übernimmt das, Hansi greift nach ihrer Hand. Stumm sieht er sie an. Sanft drückt er sie auf einen der Sessel dabei schaut er ihr tief in die Augen. Bedrückt lässt auch er sich nieder, lässt ihre Hand aber nicht los dabei.