𝐳𝐞𝐡𝐧 - 𝓥𝓮𝓻𝓶𝓲𝓼𝓼𝓮𝓷

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Hermine ging zielstrebig auf den Schlafsaal der Jungs zu. Sie schnappte sich von Harrys Nachttisch die Karte der Rumtreiber und verschwand dann wieder die Trepper hinunter. Sie marschierte durch den Gemeinschaftsraum, wo sie die Situation noch genauso vorfand, wie sie sie verlassen hatte.

Harry sah sie und wollte etwas sagen, aber sie schob sich nur wortlos an ihm vorbei und durch das Porträtloch. Eine dumpfe Enttäuschung machte sich in ihr breit, das nichtmal Ron sie verteidigt hatte, aber sie versuchte nicht daran zu denken. Die fette Dame fing an zu schimpfen, was Schüler so spät nachts noch auf den Gängen zu suchen hatten, aber Hermine ignorierte sie.

„Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin!" Sie tippte die Karte an, dann suchte sie nach Ginny. Sie fand ihren Punkt schließlich im Raum der Wünsche. Hermine seufzte. Das hätte sie sich denken können.

Zur Sicherheit behielt sie die Karte offen vor sich. Mit dem Zauberstab leuchtete sie sich ihren Weg. Gottseidank begegnete sie keinen Lehrern und auch keiner unausstehlichen Katze.

Beim Raum der Wünsche angelangt, tippte sie wieder auf die Karte. „Unheil angerichtet." Dann ging sie dreimal vor der Wand auf und ab und wünschte sich, dort Ginny zu finden. Es funktionierte nicht. Die Tür blieb verborgen. „Verdammt!", fluchte Hermine. Sie hätte es wissen müssen. Schließlich war Umbridge in ihrem fünften Schuljahr auch nicht einfach so in den Raum hineingelangt, wenn sie sich gewünscht hatte die DA zu finden.

Hermine überlegte fieberhaft, was Ginny sich wohl wünschen würde. Sie schloss die Augen und ging auf und ab. Nichts.

Sie brauchte ein paar Anläufe, dann, endlich, erschien an der Wand eine Tür.

Hermine drückte die Klinke herunter und betrat den Raum. Ginny saß zusammengekauert auf einem Sofa.

Hermine setzte sich vorsichtig neben sie. Ginny erschrak und schaute hoch. Ihre Augen waren verquollen. „Wie hast du mich gefunden?", fragte sie mit erstickter Stimme. Hermine hob die Karte hoch. Ginny nickte.

„Willst du mir erzählen, was passiert ist?", fragte Hermine. Ginny schüttelte den Kopf. Hermine nickte nur und nahm Ginny in den Arm. Sie weinte in ihre Schulter. Es war das zweite Mal an diesem Abend, dass sich jemand bei Hermine ausheulte. Es störte sie nicht, aber langsam wurde sie doch erschöpft.

„Er hat mit mir Schluss gemacht", sagte Ginny nach einer Weile. „Er liebt mich nicht mehr." Sie schluckte. „Es tut weh", sagte sie und schaute Hermine an. Hermines Herz zog sich zusammen, sie ertrug es nicht Ginny so leiden zu sehen. „Ich weiß", murmelte sie.

Ginny lehnte sich an Hermines Schulter. „Ich habe Angst", sagte sie leise. „Nachdem Fred... Und als Harry dann in Hagrids Armen lag... Ich dachte ich hätte alles verloren... Und ich hatte... Ich hatte eben einfach Panik ihn schon wieder zu verlieren."

Hermine weinte. Sie fühlte sich schrecklich. Ginny schaute zu ihr auf. „Hermine!", rief sie bestürzt. „Ich wollte nicht..." „Ist schon in Ordnung", erwiderte Hermine und schniefte.

„Der Krieg hat uns wohl allen ziemlich zugesetzt, was?", bemerkte Ginny und lachte bitter. Hermine schwieg. Eigentlich wollte sie gar nicht daran denken, aber es ließ sich nicht vermeiden. Sie konnte es nicht für immer verdrängen.

„Ich vermisse ihn", flüsterte Ginny. Hermine wusste sofort, von wem sie sprach. „Ich auch", sagte sie. „Er war ein guter Mensch, er hat es nicht verdient. Aber er ist für eine gute Sache gestorben und er hat gekämpft, bis zum bitteren Ende."

„Ich weiß", sagte Ginny und ihre Stimme brach. „Aber es tut so weh." Ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals.

Sie schwiegen. Beiden Mädchen flossen stille Tränen über die Wangen, während sie sich gegenseitig festhielten.

Ginny richtete sich als erste wieder auf. „Ich glaube", sagte sie langsam. „Ich kann Harry verstehen. Wenn er mich nicht mehr liebt ist es vielleicht besser so. Ich verliere ihn ja nicht. Wir können befreundet bleiben. Das hat bei dir und Ron ja auch funktioniert."

Hermine nickte zustimmend. Sie war froh, dass Ginnys Reaktion auf Harrys Worte nur eine Kurzschlussreaktion war. Einen Moment hatte sie wirklich Angst gehabt, Ginny könne in irgend so ein beschissenes Loch fallen und nicht wieder herauskommen, wie es irgendwie bei allen nach dem Krieg gewesen war.

Hermine seufzte und stand auf. „Das wird schon", sagte sie. „Ich bin mir sicher."

Ginny lächelte und stand ebenfalls auf. Sie umarmte Hermine. „Danke."

Dann fiel ihr etwas ein. „Du hast mir gar nichts von Pansy erzählt! Wie war es?"

Hermine hatte es komplett vergessen. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch, den beinahe Kuss. Sie schüttelte den Kopf. „Später."

Ginny schaute sie enttäuscht an, aber Hermine hielt stand. Sie wollte dieses Treffen vorerst für sich behalten.

„Es ist schon spät", sagte sie. „Lass uns wieder zurück gehen." Ginny nickte und gemeinsam verließen sie den Raum der Wünsche und machten sich auf den Weg.

Irgendwann blieb Ginny plötzlich stehen. „Hermine", sagte sie langsam. „Was wenn Harry noch da ist? Ich glaube nicht, dass ich ihm gerade unter die Augen treten kann." Hermine schaute sie an.

„Keine Panik. Ich sorge dafür, dass du ihn heute nicht mehr zu Gesicht bekommst."

„Danke", sagte Ginny erleichtert und sie setzten schweigend ihren Weg fort.

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Arme Ginny. Aber dafür sind Freunde ja da. 

Ob sich nochmal alles klären wird? 

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Rückmeldung und Kritik ist immer gern gesehen :)

(Ich habe gerade drei Minuten lang auf den "entfernen" Knopf auf meinem Laptop gedrückt, weil ich mal eben mit copy und paste den Videolink oben einfügen wollte und dann aus Versehen das ganze Kapitel eingefügt habe und man das ja bei diesem Video hinzufügen nicht als Ganzes markieren und löschen kann... I'm so dumb xD)

(Wattpad meinte gerade einfach mal alles zu löschen, was ich in dieses Kapitel geschrieben habe. Hatte kurz nen Herzinfakt, weil ich kein Bock hatte nochmal alles zu kopieren und meine AN's zu schreiben, aber gottseidank kann man alte Versionen der Kaitel wiederherstellen xD)

LG Jo

forgiven -Pansmione-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt