𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐝𝐳𝐰𝐚𝐧𝐳𝐢𝐠 - 𝓖𝓮𝓻𝓾̈𝓬𝓱𝓽𝓮

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Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte wollte sie sich am liebsten umdrehen und weiterschlafen. Sie hatte in der Nacht kaum ein Auge zu getan. Ihr war das alles einfach nicht aus dem Kopf gegangen. Und der Kuss mit Pansy schien so surreal und weit entfernt, war das gestern wirklich passiert?

Sie stöhnte und warf sich frustriert zurück auf ihr Kissen fallen. Ein gedämpfter Verzweiflungsschrei entfuhr ihr. Ihre Zimmerkameradinnen, die mittlerweile gemerkt haben mussten in was für einer miserablen Laune Hermine war, ließen sie gottseidank in Ruhe.

Irgendwann stand sie dann doch auf. Schließlich war heute Sonntag und ihr letzter Tag in Freiheit.

Müde schleppte sie sich die Treppe herunter in den Gemeinschaftsraum. Ob die anderen wohl schon beim Frühstück waren?

Es stellte sich heraus, dass sie tatsächlich schon am Frühstückstisch saßen, als Hermine die große Halle betrat. Ein wenig wunderte es sie schon. Schließlich schliefen Ron und Harry am Wochenende gerne mal aus.

Sie ließ sich neben Ron auf die Bank fallen und ließ resigniert ihren Kopf auf die Tischplatte fallen.

„Und wie war dein Date mit Pansy?", fragte Harry gut gelaunt.

„Es war kein Date", murrte Hermine und machte sich nicht die Mühe weiter auf die Frage einzugehen.

„Du schienst ziemlich lange weg zu sein. Wir haben auf jeden Fall nicht mehr mitbekommen, wie du zurückgekommen bist", bemerkte Ron.

„Habt ihr vor meinem Schlafsaal Wache gehalten, oder was?", gab sie zurück.

Ron schwieg. Hermine setzte sich auf.

„Habt ihr wirklich?", fragte sie entsetzt.

„Nein", beschwichtigte Harry sie direkt. „Wir dachten nur, wir warten auf dich, emotionale Stütze und so, aber ich schwöre, wir saßen nur im Gemeinschaftsraum."

„Mpf", machte Hermine und griff nach einer Scheibe Toast.

„Ich gehe davon aus, das es gestern nicht sonderlich gut gelaufen ist?", fragte Harry vorsichtig.

Hermine überlegte einen Moment. "Es war erst ziemlich seltsam, dann schön, dann schwierig, dann lustig und jetzt habe ich Nachsitzen und 50 Punkte Abzug."

„Du hast WAS?!" Ron ließ vor Schreck beinahe seinen Löffel fallen. Er starrte Hermine entsetzt an.

„Als ob ihr das noch nicht gesehen habt, oder gehört, so schnell wie sich hier Gerüchte verbreiten", brummte sie schlecht gelaunt. Wenn jetzt einer der beiden damit anfing, dass sie gerade von ihr anderes erwartet hätten, dann platzte ihr der Kragen.

„Aber du machst nie minus an Hauspunkten", stellte Ron fassungslos fest.

„Das", erwiderte sie und starrte ihn wütend an. „ist eine Lüge. Und außerdem kommt mir jetzt nicht mit 50 Punkte sind so viel, das weiß ich selbst und erinnere euch nur zu gerne an die etlichen Male, wo ihr so viele Hauspunkte verloren habt."

„Aber du", sagte Ron. „Du bist Vertrauensschülerin und du würdest nie freiwillig etwas Verbotenes machen."

„Das ist mir durchaus bewusst, Ronald", fauchte Hermine. „Und wenn du mich jetzt einfach in Ruhe essen lassen würdest, ohne mich anzustarren, als wären mir Tentakeln gewachsen, wäre ich dir sehr verbunden. Danke."

Sie wandte sich ihrem Toast vor ihr zu und goss sich Kürbissaft ein.

Bis zum Mittag hatte sich das Gerücht verbreitet, dass Hermine Granger und Pansy Parkinson zusammen die jeweils 50 Punkte für Gryffindor und Slytherin verloren hatten. Und da fingen die Spekulationen an.

Linden Hickories, eine Ravenclaw aus der fünften, behauptete die beiden hätten sich so heftig duelliert, dass Madame Pomfrey sie noch in der Nacht hatte stark behandeln müssen. Die Viertklässlerin Azolia Crooks jedoch bestand darauf, dass sie die beiden gesehen hätte, wie sie mit einem Besen durchs Schloss geflogen waren. Dennis Creevey glaubte sie seien beide schlafgewandelt, hätten sich dabei getroffen und waren dann geradewegs Filch in die Arme gelaufen, der glaubte, sie wollen ihn umbringen. Der Siebtklässler Mosag Mistle aus Hufflepuff sagte schließlich ganz vernünftig, sie seien vielleicht einfach nur draußen erwischt worden, aber keiner schenkte ihm Gehör.

Niemand kam auf die Idee, dass Hermine und Pansy etwas laufen hatte, ja nicht mal, dass sie befreundet waren. Aber alle waren sich einig: Irgendwas hatte dazu geführt, dass die beiden gemeinsam in der letzten Nacht so viele Hauspunkte verloren hatte.

Hermine hatte nach dem Frühstück Pansy gesucht, aber sie war wie vom Erdboden verschluckt. Vermutlich ging sie ihr aus dem Weg.

Beim Mittagessen hielt Hermine es nicht länger aus, sie schnappte sich ihren Teller mit Essen und verschwand nach draußen, wo sie sich am See unter einen Baum setzte und weit weg von allen anderen ihr Mittagessen zu Ende aß.

Warum mussten sich denn immer alle über alles den Kopf zerbrechen? Reichte es ihnen denn nicht die Information, dass Slytherin und Gryffindor 50 Punkte verloren hatten? Was brachte es ihnen zu wissen, wer dafür verantwortlich war. Und die viel größere Frage: Wieso interessierte es die Leute, wie es zustande gekommen war?

Gale Mitten, ein Sechstklässler hatte ihr eben noch hinterhergerufen, dass sie sein Haus gefälligst in Ruhe lassen solle, sonst würde sie noch weitere Leute dazu anstiften, gegen die Regeln zu verstoßen.

Harry und Ron hatten versucht sie aufzumuntern, aber auch sie hatte es interessiert, was gestern Abend vorgefallen war.

Ginny hatte versucht sie auszuquetschen es aber schnell aufgegeben, weil Hermine nichts preisgab. Das würde wirklich alles toppen, wenn dann auch noch die ganze Schule erfahren würde, dass sie Pansy geküsst hatte, oder dass sie außerhalb von Hogsmeade gewesen waren. Nein, danke. Darauf konnte sie getrost verzichten.

Hermine atmete die kühle Luft ein und lauschte dem Rauschen des Wassers. Sie versuchte sich zu entspannen und alles aus einer positiven Sichtweise zu betrachten. Sie hatte Pansy geküsst. Das war doch ein Erfolg, oder nicht? Nicht, wenn sie dir danach aus dem Weg geht.

Hermine stellte den Teller neben sich ab und zog die Knie an. Ein leichter Wind wehte durch ihre Haare und sie schaute auf den See hinaus.

Wie gerne wäre sie jetzt ein Meermensch da unten im Wasser, abseits der Schülerschar. Ab und zu könnte sie ja beim Slytherin-Gemeinschaftsraum vorbeischauen, vielleicht würde Pansy ja zufällig aus dem Fenster sehen.

"Es tut dir leid, ja?"

Hermine schrak hoch. Vor ihr stand Pansy. Die Hände vor der Brust verschränkt. Hermine konnte ihren Gesichtsausdruck nicht deuten, aber sie wusste, dass sie nicht hergekommen war, um so zu tun, als sei nichts passiert.

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Was meint ihr? Gibt das noch Drama?

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, es kam wieder etwas verspätet upsi xD

Ich habe auf jeden Fall jetzt einen neuen Laptop also sollte es demnächst nicht mehr an technischen Problemen scheitern xD

LG Jo

forgiven -Pansmione-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt