𝐞𝐥𝐟 - 𝓔𝓷𝓽𝓼𝓬𝓱𝓵𝓾𝓼𝓼

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Nach diesem Abend war alles anders und jeder merkte das. Harry, Ron und Hermine sprachen nicht mehr miteinander und man traf sie nur noch selten zusammen an.

Ron fühlte sich beschissen. Er hatte sich immer noch nicht bei Hermine entschuldigt. Klar, war es Harry gewesen, der solch harte Worte zu ihr gesagt hatte, aber er war auch nicht ganz unschuldig gewesen. Aber er war einfach so wütend gewesen und hatte es nicht eingesehen sich zu entschuldigen. Und jetzt ließ es sein Stolz nicht zu. Oder vielleicht war er auch einfach zu feige.

Er hatte die letzten Tage einfach nur vor sich hingelebt. Ohne Harry und Hermine schien irgendwie alles beschissen. Er wusste nicht mehr, wo er sich beim Essen hinsetzen sollte. Meistens saß er dann bei Dean, Seamus und Neville, aber manchmal saß Harry dort schon und dann musste er alleine sitzen.

Er war immer noch wütend auf Harry. Er hatte einfach ziemliche Scheiße abgezogen, aber nachdem er mit Ginny geredet hatte, flaute die Wut langsam ab und jetzt fragte er sich, warum er überhaupt so ausgerastet war.

Ginny bekam er auch nicht oft zu Gesicht. Sie beteuerte ihm zwar, dass es ihr gut ging, aber Ron wusste, dass sie zu kämpfen hatte, aber er wusste auch, dass sie stark war und einfach nur ein wenig Zeit brauchte.

An manchen Abenden sah er Hermine lächelnd durch das Porträtloch steigen. Er fragte sich, ob sie glücklicher war, ohne ihn und Harry. Was machte sie? Warum war sie so glücklich? Hatte sie sich endlich mit Pansy angefreundet? Ron freute sich für sie, als er die beiden eines Tages zusammen lachen sah, aber es tat weh.

Sie lächelte ihn nur noch selten an. Meistens fror ihr Lächeln ein, wenn sie ihn sah und es schmerzte Ron. Sie war ihre beste Freundin, sie waren einmal zusammen gewesen. Ron glaubte sie besser zu kennen als irgendwer sonst, aber sie war ihm fremd geworden. Waren sie überhaupt noch beste Freunde, wenn sie nicht miteinander redeten?

An manchen Tagen verfluchte Ron die Feindseligkeiten zwischen den Häusern und die blöde Etikette, dass man an seinem eigenen Tisch in der großen Halle sitzen musste. Er hatte es satt bei den Gryffindors zu sitzen, die ihn alle entweder mitleidig oder feindselig anstarrten. Oder ignorierten, wenn sie Harry oder Hermine hießen.

Es war eine bedrückte Stimmung und das ganze Schloss schien davon Notiz zu nehmen.

In einer Verwandlungsstunde stand Professor McGonnagall auf einmal seufzend auf und ließ sie zehn Minuten früher und ohne Hausaufgaben gehen mit den Worten: „Das ist ja nicht mehr auszuhalten."

Professor Slughorn war im Zaubertränkeunterricht ziemlich verwirrt, als keiner der Paare mehr ein Problem damit hatte miteinander zu arbeiten. Normalerweise bekam er in jeder Stunde irgendwas zu hören, meistens von Harry, der lieber mit Ron oder Hermine arbeiten wollte, aber auf einmal schien er sich gut mit Malfoy zu verstehen. Oder zumindest besser als mit uns, dachte Ron.

Manchmal ging Ron runter zu Hagrid, nur um meistens Harry oder Hermine dort anzutreffen oder nur schweigend Hagrids Felsenkekse zu essen und wieder ins Schloss zu gehen.

Das Einzige, was ihm scheinbar noch am Leben hielt waren seine regelmäßigen Treffen mit Blaise. Er wusste nicht mehr wie es dazu gekommen war. Irgendwie waren die Zaubertränkestunden schuld. Schließlich mussten sie dort zusammenarbeiten und eines Abends hatte Ron sich mit ihm getroffen. Blaise hatte ihn gefragt, ob sie zusammen lernen wollten, aber dazu waren sie nicht gekommen. Ron fragte sich später, ob Blaise es nur als Vorwand benutzt hatte, um ihn besser kennenzulernen, denn sie hatten geredet, den ganzen Abend, bis sie beide einander besser verstanden hatten. Und dann hatte er ihn geküsst. Einfach so. Ron hatte nicht gewusst, dass er verliebt war. Ron hatte gar nichts gewusst. Aber als sie sich zum ersten Mal küssten, fühlte es sich so unglaublich gut an.

forgiven -Pansmione-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt