Als wir zu Hause sind, springe ich erstmal schnell unter die Dusche. Danach gebe ich Cinni ihr Trockenfutter, bevor ich mit dem Kochen anfange. Erstmal kommt das schlimmste: Kartoffeln schälen! Das ist eine Aufgabe, die ich gar nicht leiden kann. Wobei doch, gekochte Kartoffeln pellen. Das ist noch schlimmer! ,,Wie viele Kartoffeln soll ich denn machen?", frage ich Pia, die während ich Kartoffeln schäle, für einen kleinen Obstsalat zum Nachtisch schneidet. ,,Keine Ahnung, schon so sieben oder so. Wobei, mach nochmal zwei mehr, dann können wir morgen Nutella Hörnchen backen", meint Pia. Nutella Hörnchen klingt auf jeden Fall sehr lecker. Da lohnt es sich doch nochmal zwei Kartoffeln mehr zu schälen.
Es läuft wie am Schnürchen. Die Kartoffeln wandern in einen Topf und dann auf den Herd. Der Spinat ebenfalls. Pia bereitet den Obstsalat zu und deckt danach den Tisch. Das einzige, was noch schief gehen kann sind die Spiegeleier. ,,Nimmst du auch ein Spiegelei?", frage ich Pia. ,,Ja", kommt ihre Antwort aus dem Esszimmer. Ich nehme eine mittlere Pfanne aus der Schublade, stelle diese auf den Herd und gebe etwas Öl in die Pfanne. Während ich die Eier aus dem Kühlschrank hole, kommt Pia zurück in die Küche. ,,Schaust du mir jetzt zu oder was?", lache ich. ,,Ja, Spiegelei ist doch der Klassiker. Da will ich doch wissen, ob du das kannst", grinst Pia. Na super. Ich schalte die Herdplatte ein, klopfe das Ei mit einem Messe auf und gebe es dann in die Pfanne. Hinter mir höre ich, wie Pia versucht das Lachen zu unterdrücken, was nicht funktioniert, wenn ich das so feststellen darf. Da sehe ich es selbst. Das Ei, inklusive dem Eigelb, ist komplett verlaufen und bedeckt die ganze Pfanne und fast läuft es über den Rand hinaus, aber das schafft es dann doch nicht. Stellt sich nur die Frage, was ich falsch gemacht habe. Fragend drehe ich mich zu Pia um. ,,Die Pfanne muss erstmal heiß werden, bevor du die Eier aufschlägst", erklärt sie. ,,Ups." Pia nimmt sich einen Kochlöffel und beginnt aus dem verlaufenen Ei Rührei zu machen. ,,Ich hoffe du magst Rührei. Denn so kann man das noch retten und muss nicht ewig warten bis es fertig ist.", meint sie. Dann beginnt sie richtig zu lachen. ,,Deinen Blick müsstest du sehen!" Jetzt fange ich auch an zu lachen. Klar, wie kann ich nur so dumm sein?! Die Pfanne muss heiß werden und dann kommen die Eier rein. Ich weiß noch genau, wie Mom mir das erzählt hat. Immerhin gelingt es Pia noch Rührei daraus zu machen. Nachdem dieses fertig ist, nimmt sich Pia das zweite Ei und gibt es in die mittlerweile heiße Pfanne. Gut, so funktioniert das dann auch und es entsteht ein schönes Spiegelei.
Die folgende Woche vergeht wie im Flug. Unsere Sommerpause ist so gut wie vorbei. Während die Nationalspielerinnen noch in Frankreich sind und sich für auf die k.o.-Runde vorbereiten, beginnen wir in Wolfsburg langsam mit dem Training. So treffe ich auch auf einige meiner neuen Teammitglieder. Also die, die wie Pia und ich nicht bei der WM mit dabei sind. Wie ausgemacht, haben Lia, Tabbi, die wieder aus ihrem Urlaub zurück ist, Pia und ich telefoniert und dabei ein Treffen verabredet. Am Wochenende fahren Pia und ich nach Potsdam. Auch wenn es nicht Mal zwei Wochen her ist, dass ich die beiden gesehen habe, freue ich mich unglaublich auf Samstag. Natürlich haben wir direkt einen Plan entworfen, was wir machen wollen. Da Pia noch nie in Potsdam war, mit Ausnahme der Auswärtsspiele dort, steht natürlich eine kleine City Tour an. Highlight des Wochenendes wird aber das Achtelfinalspiel der Natio am Samstag Abend.
Auch der Rest der Woche ist blitzschnell vorbei. Schon ist es Samstag Morgen und Pia und ich stehen schon ziemlich früh auf. Schließlich wollen wir so früh wie möglich in Potsdam ankommen. Nachdem ich eine kleine Runde mit Cinni gelaufen bin, gibt es Frühstück, dass Pia schon vorbereitet hat, während ich weg war. Dann packen wir die letzten Sachen zusammen, wobei wir außer unserem Kulturbeutel und frischen Klamotten nichts brauchen. Und schon fahren wir los. Cinni ist natürlich auch mit von der Partie.Die Fahrt vergeht wie im Flug. Pia und ich singen fast die gesamte Fahrt die Songs, die im Radio laufen mit. Schon biegt Pia von der Autobahn ab und da ich den Weg ja kenne, weiß ich, dass es jetzt nicht Mal mehr zehn Minuten dauert, bis wir vor der WG von Lia und Tabbi parken. Ich bin total aufgekratzt. Das scheint auch Pia zu bemerken. ,,Boah Feli, jetzt bleib doch Mal ruhig sitzen und rutsch nicht so auf deinem Sitz rum. Du bist ja schlimmer als eine fünfjährige", lacht sie. ,,Sorry, aber ich kann nicht", grinse ich sie an. ,,Sing doch lieber wieder mit, das ist angenehmer", meint Pia immer noch lachend. ,,Ach ja, aber nur so ganz minimal oder?", frage ich ironisch. Ich weiß eigentlich genau wie Pia es meint, aber ich kann es mir einfach nicht verkneifen. Aber wenn sie meint, ich soll wieder mitsingen, dann mache ich das doch. Und so steige ich in Refrain von Durch die Nacht von Silbermond wieder ein. Auch Pia singt wieder mit. ,,Magst du Silbermond?", fragt sie, nachdem das Lied vorbei ist und der Radiomoderator irgendwas über das Wetter erzählt. ,,Ja schon, also seit der letzten The Voice of Germany Staffel. Davor möchte ich Simo gar nicht, aber mittlerweile finde ich sie echt cool", erzähle ich. ,,Echt? Ich fand Simo schon immer cool, aber durch The Voice wurde mir Steff noch sympathischer als davor schon", meint Pia. ,,Ja, so ging es mir auch. Durch Voice wurde mir Steff mega sympathisch und dann dachte ich, hör ich doch nochmal in die Songs rein und ja." ,,Jetzt links oder?", fragt Pia. ,,Ja genau, dann rechts und danach nur noch gerade aus bis zur Hausnummer 19", erkläre ich. Und keine zwei Minuten später parken wir auf einem Parkplatz vor dem Gebäude. Wie von einer Biene gestochen, springe ich aus dem Auto. Nachdem wir noch schnell unsere Taschen aus dem Kofferraum geholt haben, klingeln wir. ,,Ja?", meldet sich Tabbi über die Haussprechanlage. ,,Hey, wir sind's", sage ich.
Der Türsummer ertönt und Pia und ich laufen in Windeseile die Treppe in dem zweiten Stock hoch. Cinni ist natürlich schneller als wir, so dass wir schon hören wie Lia und Tabbi sie begrüßen, bevor wir beide überhaupt oben sind. ,,Lia! Tabbi!", rufe ich, als ich oben angekommen bin und falle beiden gleichzeitig um den Hals. Als wir uns wieder von einander lösen, umarmt auch Pia die beiden. ,,Kommt doch rein", meint Lia.
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No 13 - Move the Ball with Joy // Feli Rauch Ff
FanfictionDer Wechsel zum VfL Wolfsburg öffnet Felicitas Rauch, neue Möglichkeiten, vor allem die in der Champions League zu spielen. Das ging in Potsdam nicht. Doch die Euphorie darüber bleibt nicht lange erhalten, denn ein besonderes Spiel hat nicht sonderl...