Kapitel 25: Eine neue Spur

58 2 1
                                    

Als Natasha bei mir ankam, hatte sie Begleitung von einem Team aus Sanitätern die sich um Steve kümmern würden. Als ich mich dessen vergewissert hatte, drehte ich mich um und rannte zurück in den Fluss. Ich musste Cat finden. Sie musste einfach auch irgendwo hier sein, oder zumindest nicht weit. Ich sah unter jedes Trümmerteil, lief das komplette Ufergebiet ab, doch ich konnte sie einfach nicht finden. Circa zwei Stunden später bekam ich einen Anruf von Natasha aus dem Krankenhaus, das Steve's Operation erfolgreich verlaufen ist und das er sich ohne Probleme wieder erholen wird. Das brachte mir für einen kurzen Moment etwas Zufriedenheit. Doch als meine Gedanken wieder zu Cat abschweiften, war diese schnell wider verschwunden. Ich entschied die Suche für jetzt erstmal sein zu lassen und fuhr ins Krankenhaus.

Dort angekommen, bemerkte ich, dass an der Eingangstür und an der Tür vor Steves Zimmer Bewaffnetes Sicherheitspersonal stand. Zum Glück wartete Natasha bereits vor der Tür auf mich, so konnte sie den Wachleuten klar machen, das ich das Krankenhaus betreten darf.

In Steves Zimmer angekommen ging ich an seine Bettkante und stellte mich vor ihn. Ich gab ihm nur einen kleinen Kuss auf die Stirn und dann spürte ich, wie mich die Erschöpfung durchströmte. Ich hatte meine Kräfte viel zu lange eingesetzt, so das ich nicht mehr viel Energie übrig hatte. Deshalb legte ich mich auf die kleine Couch im Zimmer und schlief sofort ein.

Und rutschte natürlich sofort in einen Traum hinein:

Es war alles dunkel. Ich konnte nichts erkennen.

Bis auf einmal ein helles Licht den Raum erleuchtete. Ich sah ein Krankenhausbett in dem eine Frau mit braunen Haaren lag. Sie wirkte ziemlich Jung auf mich.

Als ich mich umdrehte, stand ich vor einer Glasscheibe die den Raum trennte. Auf der anderen Seite war ein junger Mann zu sehen. Er hatte zerzauste graue Haare und konnte einfach nicht still stehen. Im nächsten Moment war er in der anderen Ecke seines Zimmers. Ich hatte keine Ahnung was gerade passiert war, doch da änderte sich die Szene bereits wieder:

Ich stand auf der anderen Seite der Scheibe und konnte die beiden Personen sehen und zwei Männer die sie ansahen.

"Die Zwillinge." sagte der eine Mann. Er trug ein Monokel und kam mir sehr bekannt vor.

"Früher oder später werden sie auf die Zwillinge treffen. Eine Welt der Spione gibt es nicht mehr, nicht mal eine Welt der Helden. Dies ist das Zeitalter der Wunder, Doktor." erzählte er weiter und wendete sich dabei an den Mann neben ihm. Ich warf wieder einen Blick auf die Zwillinge und konnte feststellen, das auch die Frau eine spezielle Fähigkeit besaß. Um ihre Hände herum bildete sich ein roter Schleier und zwischen ihren Händen bewegte sie Bauklötze. "Und es gibt nichts furchterregenderes als ein Wunder." beendete er seinen Satz. Daraufhin ließ die Frau die Steine aufeinander zu fliegen und sie sprangen auseinander.

Dann schreckte ich aus meinem Traum heraus. Ich lag immer noch in Steves Behandlungszimmer. Sam war herein gekommen und unterhielt sich leise mit Steve.

"Ist alles okay" fragte mich Steve, weil er gemerkte hatte, das ich relativ ruckartig wach geworden war.

"Ja, mir geht es gut." sagte ich sofort. "Sag mir lieber wie es dir geht, deshalb sind wir ja hier." sagte ich und er lachte kurz auf.

"Schon besser eigentlich. Sag mir lieber ob du Cat gefunden hast. Sam konnte mir dazu nichts sagen." fragte er. Natürlich musste er das fragen.

"Nein, ich habe sie nicht gefunden. Ich habe den gesamten verdammten Fluss abgesucht und habe überhaupt nichts gefunden." sagte ich und sorgte damit dafür, dass der Raum kurz ganz still wurde. "Wir werden sie schon wieder finden." sagte Steve, nach einer Weile, zuversichtlich.

"Ich hoffe sehr das du Recht hast." sagte ich.

Ich blieb noch eine Weile, bei den beiden, bis ich es nicht mehr aushielt dort nur rum zu sitzen. Ich packte meine paar Sachen zusammen, die ich mitgebracht hatte, verabschiedete mich von Sam und Steve und verließ das Krankenhaus. Vor dem Gebäude blieb ich kurz stehen und versunk in meine Gedanken. Tony! Ich muss ihm sagen, dass seine Schwester vermisst wird.
Ich setzte mich sofort in mein Auto und machte mich auf den Weg nach New York City.

Dort angekommen, fuhr ich mit meinem Wagen in die Tiefgarage des Avengers-Towers und parkte meinen Wagen. Ich fuhr mit dem Aufzug nach ganz oben, weil ich ihn dort vermutete.
"Guten Tag, Miss Edwards." kam die Stimme von Javis, Tony's KI, aus einem der Lautsprecher.
"Hallo Javis. Ist Tony oben?" fragte ich ihn.
"Ja, er ist in seiner Werkstatt, soll ich ihm Bescheid geben, das Sie auf dem Weg zu ihm sind?" fragte er.
"Ja, mach das." sagte ich, dann sprang die Fahrstuhltür auf.
Tony kam mir bereits auf halbem Weg entgegen. Er umarmte mich zur Begrüßung doch ich konnte diese nicht wirklich erwidern.
"Was verschafft mir das Vergnügen, dass du mich hier besuchst?" fragte er freundlich.
"Ich muss dir etwas sagen." sagte ich und mir wurde sofort sehr unwohl dabei, hier zu sein.
"Das mit SHIELD weiß ich bereits. Ich meine wer von uns hätte das schon kommen sehen." sagte er sarkastisch. "Darum geht es mir nicht." begann ich.
"Okay, dann spuck doch endlich aus was dir auf der Zunge liegt." sagte er.
"Cat wird vermisst." sagte ich und machte eine kurze Pause.
"Ach die taucht schon wieder auf." sagte er. "Das tut sie immer."
"Nein, du verstehst das nicht Tony. Sie war mit Steve auf einem der Helicarrier, als sie in die Luft gejagt wurden. Steve konnte ich finden, aber sie nicht." erklärte ich ihm und er wurde aufeinmal ganz blass.
"Das heißt sie wird, vermisst, vermisst." sagte er und begann die Situation zu analysieren. "Dann finden wir sie. Wenn du sie an der Unfallstelle nicht gefunden hast, ist dir vielleicht jemand zuvor gekommen. Hast du gecheckt ob sie in eins der anderen Krankenhäuser eingeliefert wurde?" fragte er.
"Natasha hat es gecheckt und ich dann noch ein zweites Mal. Es gibt kein Anzeichen dafür, dass irgendjemand sie gefunden hat." sagte ich.
"Keine Sorge, wir finden sie." sagte Tony zuversichtlich zu mir und gab mir eine halbe Umarmung.
"Javis kannst du bitte das Internet nach Cat Stark durchsuchen, aber bitte nur Meldungen von heute, und die Stark-Satelliten in Stellung bringen. Wir starten eine große Suchaktion." sagte er und ging rüber zu seinem großen Arbeitspult.
"Ja Sir." gab Javis zurück.
Ich war da nicht ganz so zuversichtlich wie er, doch ich folgte ihm dort hin.
"Denkst du wirklich, dass du sie mit all dem hier finden kannst?" fragte ich ihn.
"Ja. Wenn nicht damit, dann wahrscheinlich gar nicht." sagte er.
"Tony, als ich bei Steve im Krankenhaus war, hatte ich einen Traum, als ich auf der Couch eingeschlafen bin." sagte ich.
"Na und? Hat das irgendwas zu bedeuten?" fragte er und sah weiter auf seinen Arbeitsplatz und die vielen Bildschirme.
"Ja, bei Halbgöttern haben Träume immer eine tiefere Beutung, weil sie uns entweder die Vergangenheit, die Gegenwart oder die Zukunft zeigen." sagte ich.
"Okay, dann erzähl mal." sagte er und sah mich an.
"Ich sah zwei Geschwister, Zwillinge um genau zu sein, mit besonderen Fähigkeiten. Ich kann es auch nicht richtig erklären. Aber das wichtige an dem Traum war, dass sie in einer Art Sondereinrichtung waren und von zwei Männer beobachtet wurden. Und der eine kam mir verdächtig bekannt vor." erzählte ich ihm.
"Kannst du ihn näher beschreiben, vielleicht finden wir über ihn etwas in den SHIELD-Dateien die Natasha veröffentlicht hat." sagte Tony.
"Er hatte sehr kurze Haare, bestimmt Mitte 40 und trug ein Monokel." sagte ich.
Tony rief auf meine Beschreibung hin, ein paar Bilder aus der Datenbank hervor und ich erkannt ihn.
"Er ist es." sagte ich und zeigte auf ihn, dabei öffnete ich seine Akte.
"Baron von Strucker. Ich wusste doch das ich ihn kenne! Er ist einer der Männer der für Hydra arbeitet. Er ist kurz bevor das große Schießen los gegangen ist abgehauen." sagte ich.
"Dann verfolgen wir doch mal seine Spur. Mal sehen was wir finden." sagte er.

Aqua Woman: A Halfblood as Avenger {Buch 1} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt