Alleine. Keine Eltern. Kein Geld. Zu fünft wohnt Liana mit ihren Geschwistern und ihrer kleinen Tochter in einer verlassenen Fabrik in der Nähe von Arad, Rumänien. Der Taschendiebstahl auf dem Markt reicht nicht, um ihre Geschwister zu ernähren. Deshalb macht sie sich jede Nacht auf den Weg in die Stadt, um ihr Geld in der Bar eines versoffenen Perversen zu verdienen, obwohl es sie innerlich zerstört. Vom Leben gezwungen und sich selbst aufopfernd verfolgt sie nur das eine Ziel: Ihrer Familie ein Leben ohne Hunger zu bieten. Die Hoffnung auf mehr hat sie längst aufgegeben. Bis sich von einer Nacht auf die nächste plötzlich alles ändert und sie durch den Regen wieder Sonne sehen kann... - Er fuhr sich durch die Haare. „Ich will dich nicht zu etwas zwingen, was du nicht tun willst. Oder kannst. Ich will es nicht, wenn es nicht echt ist. Ich sollte besser gehen. Von nun an werde ich mich von dir fernhalten, versprochen." Er stand auf und nahm sein Hemd vom Boden. Er wandte sich bereits zur Tür, als Lia aufbegehrte. „Aber es ist echt." Das hatte sie gespürt. Manchmal verbrachte sie ganze Tage in einer Art Delirium, in dem sie nicht richtig wach war, nur, um den Schmerz nicht spüren zu müssen. Aber gerade jetzt, wenn sie sich ihm so nah fühlen konnte, war sie hellwach, und sie wusste auch, dass das ein einzigartiges Gefühl war. Und sie wollte mehr davon. Er würde es unterlassen, wenn sie ihn darum bat. Er würde sich nach ihrem Wunsch richten. Das hielt sie fast nicht aus. „Es ist echt", wiederholte sie. „Cosmin, bitte geh nicht." Er seufzte. „Ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen." „Und ich niemanden wie dich." Sie beobachtete ihn, wie er dort stand, und sie beobachtete. „Ich will es dir nicht schwerer machen. Du musst selbst entscheiden, ob du es mit dir vereinbaren kannst." Lia nickte. „Ich weiß." Dann stand sie auf und zog ihren Spitzen-BH aus, während sie langsam auf ihn zuging. „Ich weiß", sagte sie und küsste ihn.-
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