𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟭𝟭 - Ausnahmen

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Keine Regel ist so allgemein, dass sie nicht eine Ausnahme erlaubt
- Robert Buton -

Keine Regel ist so allgemein, dass sie nicht eine Ausnahme erlaubt - Robert Buton -

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Jill
Der Tag der Abreise ist schneller gekommen, als ich es mir gewünscht habe.

Der 20. Dezember ist angebrochen und in weniger als einer Stunde würden meine Freundinnen den Zug nach Hause nehmen. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht ein wenig traurig bin, nun zwei Wochen alleine verbringen zu müssen.

»Ich will nicht fahren«, jammert Alina, während sie den letzten Pullover in ihren Koffer quetscht. Ein Exemplar aus hellblauem Strick, den ich ihr im August zum Geburtstag geschenkt habe.

»Es sind nur zwei Wochen, die werden schnell umgehen«, versuche ich ihr, und auch mir selbst einzureden.

»Wir müssen runter, nicht dass wir die Kutschen verpassen«, merkt Kathi an und öffnet uns die Türe des Zimmers.

Im Innenhof herrscht ein Riesenchaos.

Schüler laufen kreuz und quer, Koffer werden vertauscht oder aus Versehen liegen gelassen. So mancher heult so stark, dass man denken könne, es wären Monate Ferien und andere verabschieden sich nur mit einem einfachen Handschlag.

»Ich werde euch vermissen. Und schreibt mir!«, bete ich meine drei Freundinnen und umarme eine nach der anderen.

»Natürlich werden wir das. Du wirst auch tolle Ferien haben, ich versprechs!«, pflichtet Chiara mir bei und legt eine Hand auf meine Schulter.

Und ehe ich mich versehe, sind sie in der Menge verschwunden und der Innenhof leert sich.

Ein wenig traurig mache ich kehrt und auf den Weg in die Bibliothek. Michelle hatte ich gar nicht verabschieden können, sie ist wie vom Erdboden verschluckt. Bleibt sie vielleicht auch?

Ich habe absolut keinen Plan, wer die Feiertage in Hogwarts verbringt.

Das Buch über Okklumentik habe ich bereits unter meinen Arm geklemmt und damit setzte ich mich an einen freien Tisch.

Selbst Tom hat mich dafür gelobt, dass mein Okklumentikschild mittlerweile wirklich stark ist und man nicht mehr ganz so einfach in meine Gedanken eindringen kann.

Und genau dieser setzt sich zu meiner Überraschung gerade auf den Stuhl mir gegenüber.

»Tom?!«, stoße ich perplex aus, ich verstehe die Welt nicht mehr.

»Offensichtlich, weshalb bist du so verwirrt?«, will er wissen und zieht gekonnt eine Augenbraue in die Höhe.

»Ich dachte... solltest du nicht gerade auch im Zug auf den Weg nach London sitzen?«

Wenn er wirklich hierbleiben würde, hätte ich jemanden, mit dem ich die Zeit hier überbrücken kann. Und zwar jemand ziemlich gutes.

»Nein. Es war von vornherein geplant, dass ich hierbleibe. Wie ich sehe, auch du«, stellt er fest und legt ebenfalls ein Buch auf den Tisch.

Past, present and future - Tom Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt