𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟮𝟳 - Aufklärungsgespräche

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Man spricht viel von Aufklärung, und wünscht mehr Licht. Mein Gott, was hilft aber Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben oder die, die welche haben, sie vorsätzlich verschließen?
- Georg Christoph Lichtenberg -

 Mein Gott, was hilft aber Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben oder die, die welche haben, sie vorsätzlich verschließen?- Georg Christoph Lichtenberg -

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Jill
Alle Augenpaare liegen auf Amber und mir, als wir am nächsten Morgen die große Halle betreten. Das klimpern des Geschirrs erlischt, die Gespräche stellen sich augenblicklich ein.

Ich höre die Hufflepuff neben mir schlucken, als ihr Blick panisch über die Menge huscht, dann greift sie nach meiner linken Hand, um sie kurz feste zu drücken. Hastig lassen wir wieder voneinander ab, atmen tief durch und laufen dann mit sicheren Schritten auf unsere Haustische zu.

»In Hogwarts haben die Wände wohl wirklich Ohren, was?«, versuche ich mich an einem Scherz, als sich die Gesichter meiner Mitschüler noch immer nicht abwenden. Chiara zuckt unbeholfen mit den Schultern, und auch Kathi und Alina sehen sich hilflos an. Als ich mich schweigend meinem Teller zuwende wird die große Halle allmählich wieder von dem gewohnten Stimmengewirr erfüllt, auch wenn die Atmosphäre und die Lautstärke ziemlich verhalten sind.

»Ich weiß, du willst vermutlich nicht darüber reden, Jill, aber du musst trotzdem wissen, dass es mir so unendlich leid tut, dass Amber und du Myrte so auffinden musstet«, ergreift Chiara gehetzt das Wort, was ich mit einem Nicken abtue.

Ich schätze die Fürsorge meiner Freundinnen wirklich sehr, jedoch haben sie keine Ahnung davon, dass es gar nicht wirklich Myrtes toter Körper war, der mich traumatisiert hat – es war Toms Auftreten und dieser schreckliche Schmerz, der sich durch meinen ganzen Körper gezogen hat, als ich nach dem Buch gegriffen habe...

»Ich hoffe, Ihr alle konntet das letzte Frühstück dieses Schuljahres genießen.« Schulleiter Dippet hat die Stimme erhoben, und es ist das erste Mal, dass sich die Schüler seiner Ansprache sofort beugen. Unter normalen Bedingungen müsste Dippet mindestens drei Mal ansetzten und sich fünf Mal räuspern, um wirklich unsere ganze Aufmerksamkeit zu erlangen.

»Den Umständen entsprechend hoffe ich zudem sehr, dass die Meisten einen schönen Abschluss verbringen konnten. Die vergangene Nacht war tragisch, und ich möchte euch nicht vorenthalten, dass es für einen Moment so aussah, als wenn Hogwarts seine Tore für lange Zeit schließen müsse.

Jedoch haben wir einem ganz bestimmten Schüler zu verdanken, dass dies nicht der Fall sein wird: dank Mister Riddle, Vertrauensschüler von Slytherin, sind wir nun über die Geschehnisse der letzten Nacht aufgeklärt und müssen Hogwarts nicht aufgrund potenzieller Gefahren schließen. Daher möchten wir ihm hohes Lob aussprechen und bitten Sie, Mister Riddle, nach vorne zu treten.«

Mit offenstehendem Mund und einem Ausdruck, der nichts anderes als Verständnislosigkeit bieten kann, beobachte ich das Szenario, was sich vor meinen Augen abspielt. Tom tritt nach vorne, schüttelt die Hand des Schulleiters aufrichtig und bekommt anschließend einen goldenen Orden an seinen grauen Pullover gesteckt.

Past, present and future - Tom Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt