-Chapter Nineteen-

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Emiliana

Den ganzen Schultag über vermisste ich Chase schon. Wo war er? Und wieso hatte er nicht Bescheid gesagt, dass er heute nicht kommen würde. „Hey, Liana", begrüßte Kyle mich, als ich mich in der Mittagspause zu ihm und Aiden an den Tisch setzte. „Hey. Habt ihr was von Chase gehört?", fragte ich die Beiden. „Das Gleiche wollten wir dich fragen", antwortete Kyle mir. „Ich mache mir Sorgen um ihn. Er hat meine Nachricht nicht empfangen und mein Anruf wurde direkt auf die Mailbox geleitet." „Ist bei mir auch so gewesen", sagte Aiden. „Also wisst ihr auch nichts", schlussfolgerte ich. Die Tatsache, dass seine besten Freunde auch nichts wussten, verstärkte meine Sorge nur. „Wir können nach der Schule zu seinen Großeltern fahren. Vielleicht wissen die etwas. Wenn nicht, dann müssen wir uns etwas anderes überlegen, oder wir fahren zu ihm", sagte Kyle. Ich nickte. „Okay."

Nach der Schule trafen Kyle, Aiden und ich uns auf dem Parkplatz unserer Schule. „Ich gehe mal davon aus, dass ihr in den letzten zwei Stunden auch nichts von Chase gehört habt", sagte ich zu den zwei. Langsam, aber sicher machte ich mir wirklich Sorgen um Chase. „Nein, nichts", bestätigte Kyle meine Vermutung. „Was machen wir jetzt?", wollte ich von den Beiden wissen. „Wir könnten abwarten, ob er sich meldet, oder wir fahren zu seinen Großeltern und fragen sie, ob sie wissen, was los ist", schlug Aiden vor. „Wir sollten zu seinen Großeltern fahren und wenn sie auch nichts wissen, dann fahren wir zu ihm. Wir sollten nicht vergessen, dass er allein wohnt und niemand mitbekommt, wenn etwas mit ihm ist", gab Kyle zu bedenken. „Okay. Fahren wir zu seinen Großeltern." Ich fuhr alleine mit meinem Auto, während Kyle und Aiden gemeinsam fuhren. Fünfzehn Minuten später parkten wir unsere Autos auf dem Parkplatz des Burgerladen. Hoffentlich waren seine Großeltern überhaupt da. „Hallo ihr Drei, schön euch zu sehen", begrüßte Chase Grandma uns. Sie stand hinter der Bar und war gerade damit beschäftigt Gläser in ein Regal zu räumen. „Hallo Mrs Garcia", begrüßte ich sie. „Wo habt ihr denn meinen Enkel gelassen?", wollte sie von uns wissen. „Deswegen sind wir hier, Mrs Garcia", sagte Kyle zu ihr. „Ist ihm irgendetwas passiert?", fragte sie panisch. In ihrem Blick veränderte sich etwas. In ihrem Blick lag Besorgnis. „Chase war heute nicht in der Schule. Er reagiert auch nicht auf unsere Nachrichten und Anrufe. Wir machen uns ehrlichgesagt Sorgen um ihn. Und wollten wissen, ob sie vielleicht etwas von ihm gehört haben", erklärte ich ihr. „Nein. Ich habe seit Sonntagabend nichts mehr von ihm gehört."

„Haben Sie eine Idee, was los sein könnte?", wollte Aiden von ihr wissen. Kurz überlegte sie. „Oh Herrje. Ich habe eine Vermutung was los sein könnte", sagte sie. „Und das wäre?", hakte Kyle vorsichtig nach. „Das soll er euch selbst erzählen. Fahrt zu ihm und wenn ihr neues wisst, dann sagt mir bitte Bescheid", sagte sie zu uns. „Okay. Machen wir." Wir verabschiedeten uns von ihr, bevor wir den Laden wieder verließen. „Okay. Also folgendes. Ich fahre kurz nach Hause und hole den Zweitschlüssel für Chase' Wohnung. Wenn ihr wollt, dann könnt ihr schon vorfahren und schauen, ob er uns auf normalem Weg die Tür aufmacht", sagte Kyle zu uns. „Okay, dann bis gleich." Gemeinsam mit Aiden fuhr ich also zu Chase nach Hause. Aiden hatte in den letzten zwei Minuten bestimmt schon 10 Mal geklingelt, doch niemand hatte aufgemacht. Frustriert fuhr ich mir durch die Haare und seufzte. „Mach dir nicht so viele Sorgen, Liana", sagte Aiden zu mir. Wie schaffte er es gerade so ruhig zu sein? Ich würde gleich vor Sorge durchdrehen. „Wie kannst du so ruhig sein, wenn wir nicht wissen, was mit ihm ist?", wollte ich von ihm wissen. „Glaub mir, ich bin alles andere als ruhig, aber Sorge bringt uns nicht weiter." Er hatte Recht. Ich setzte mich auf den eiskalten Boden, direkt neben die Eingangstür des Hauses. Aiden setzte sich neben mich. „Ist er schon mal einfach wie vom Erdboden verschluckt gewesen?", fragte ich Aiden. Er seufzte. „Nein. Also doch schon. Damals wussten wir jedoch wenigstens, was los war. Mal davon abgesehen ist das lange her", erklärte er mir. Bevor ich weiter nachforschen konnte, kam endlich Kyle mit dem Schlüssel. „Er hat nicht aufgemacht", sagte Aiden zu seinem besten Freund. „Genau für den Fall haben wir ja den Schlüssel", grinste Kyle. Als wir vor Chase' Wohnungstür standen, klingelten wir nochmal. Jedoch ohne Erfolg.

„Chase?", rief Kyle durch die Wohnung, während wir die Wohnungstür hinter uns schlossen. Wir bekamen keine Antwort. „Okay, also Aiden, du schaust, ob er irgendwo hier unten ist und Liana und ich gehen hoch", sagte Kyle. Aiden nickte. Gemeinsam mit Kyle lief ich die Treppe zu Chase' Schlafzimmer hoch. Kyle klopfte gar nicht erst an die Tür, sondern riss sie direkt auf. Eine riesige Last viel von meinen Schultern als ich Chase in seinem Bett liegen sah, dafür zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen, als ich sah, wie fertig Chase aussah. Neben mir atmete Kyle erleichtert aus, als er seinen besten Freund sah. „Verpisst euch", murrte Chase. Er hatte sich die Decke über den Kopf gezogen, sobald er uns gesehen hatte. „Freut mich auch, dich zu sehen, Chase", sagte Kyle unbeeindruckt, während er ihm die Decke wegriss. Mittlerweile hatte sich auch Aiden zu uns gesellt, der eine Karte in der Hand hielt. „Junge, Kyle ist das dein Ernst?", fuhr Chase seinen besten Freund an. „Absolut. Du hast unsere Anrufe und Nachrichten ignoriert", erwiderte dieser unbeeindruckt. „Und wir haben uns Sorgen um dich gemacht", fügte ich hinzu. „Wie ihr seht geht es mir gut, also könnt ihr jetzt auch wieder gehen", maulte er. Sein aggressiver Tonfall verletzte mich. Und als er mich kurz anschaute würde sein emotionsloser, kalter Gesichtsausdruck für eine Sekunde weich. Wo war der Chase hin, mit dem ich vor zwei Tagen hier im Bett gelegen hatte und gelacht hatte? Was war seit gestern Nachmittag passiert, dass er jetzt so kalt und emotionslos war? „Was ist los?", fragte Kyle. „Verpisst euch einfach", schnauzte er. „Es ist deswegen, oder?", mischte sich Aiden ein, während er die Karte hochhielt, bevor er sie an Kyle weitergab. „Verdammte Scheiße, natürlich ist es deswegen", fluchte Kyle. „Und deswegen möchtest du jetzt den Trauerkloß spielen? Weil dein Dad heiratet? Hör mal, Chase, ich weiß, dass das sicher nicht einfach für dich ist, a-" „Du, Ihr wisst gar nichts", schrie Chase, während er aus seinem Bett aufstand, zu Kyle ging und ihm die Karte aus der Hand riss, bevor er sie in zwei Teile zerriss und auf den Boden warf. Mein Herz brach in zwei Teile, als ich sah, dass seine Augen verdächtig wässrig aussahen. „Verzieht euch einfach."

Between LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt