-Chapter Three-

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Die erste Person, die ich am nächsten Morgen sah, als ich mein Auto auf dem Schülerparkplatz parkte, war Silas. Er stand genau neben dem Parkplatz, auf dem ich immer parkte. Mir war klar, dass unser Streit von gestern für ihn noch nicht beendet war. Für mich war er das jedoch. Wir hatten schon viel zu oft über sowas diskutiert. Ich war es leid ständig wieder darüber zu sprechen.

„Hey Babygirl", begrüßte er mich, als ich aus meinem Auto ausstieg. Silas wollte mich an sich ziehen, jedoch brachte ich direkt eine gewisse Distanz zwischen uns. „Hör endlich auf mich Babygirl zu nennen", schnauzte ich ihn an. Silas wusste ganz genau, dass ich diesen Spitzname abgrundtief hasste. Ich schulterte meinen Rucksack und lief langsam Richtung Schulgebäude. Silas lief mir hinterher. „Babygirl! Bitte! Stell dich wegen gestern nicht so an", schnauzte Silas mich an. Wütend drehte ich mich zu Silas um, da er etwas hinter mir lief. „Ich soll mich nicht so anstellen? Ich gebe dir einen Tipp, Silas. Komm damit zu Recht, dass ich neben Chase sitze und kriege endlich deine Egoprobleme in den Griff. Ich bin nicht deine Trophäe, sondern deine Freundin. Und lass endlich dieses dumme Babygirl. Ich habe einen richtigen Namen!" „Ja, du sollst dich nicht so anstellen. Wie du es sagst, du bist meine Freundin, Emiliana. Und meine Freundin soll nicht neben Chase Garcia sitzen, das hat seine Gründe", sagte Silas zu mir. „Du willst nicht, dass ich neben Garcia sitze, weil du der Meinung bist, dass es schlecht für dein Image ist. Aber weißt du was, Silas? Wenn du daraus nicht so eine riesige Sache machen würdest, dann würde sich niemand dafür interessieren, dass Garcia neben mir sitzt." „Ja verdammt! Es ist schlecht für mein Image. Du weißt ganz genau, wie schlecht. Also sage ich dir als dein Freund, dass du nicht mehr neben Garcia sitzen sollst. Halte dich einfach von ihm fern."

„Ich sage dir jetzt auch mal was, Silas. Außer dir interessiert sich absolut niemand für dein Image. Also mach daraus nicht eine so große Sache. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss in den Unterricht", sagte ich zu ihm. Ohne noch auf seine Reaktion zu warten, betrat ich das Schulgebäude. Ich machte einen kurzen Abstecher zu meinem Spind, bevor ich zum Raum ging, in dem ich jetzt Unterricht hatte, mit Chase.

„Guten Morgen", begrüßte Chase mich, als ich meinen Rucksack neben meinem Stuhl auf den Boden stellte und mich auf den Stuhl setzte. „Guten Morgen", begrüßte ich ihn ebenfalls. „Wie geht's dir?", wollte er von mir wissen. „Ich bin genervt, aber sonst geht es mir gut und dir?", antwortete ich ihm. „Mir geht es auch gut. Immer noch Ärger im Paradis?" Chase versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen, scheiterte dabei jedoch kolossal. „Ja und es sieht auch nicht so aus, als ob der Ärger so schnell vergeht", antwortete ich ihm. „So schlimm?", hakte Chase nach. „Ja. Es geht bei dem Problem im Endeffekt doch nur darum, dass Silas nicht möchte, dass ich neben dir sitze, weil er denkt, dass es seinem Image schadet. Dabei interessiert sich doch niemand dafür, neben wem ich sitze, wenn er daraus nicht so ein Drama machen würde." „Weißt du, Emiliana, Silas denkt, dass er sich mit mir batteln muss, wer der beliebteste Typ auf der Schule ist. Mir ist es wirklich egal, ob er beliebter ist als ich. Er kann machen, was er möchte, solange er alle Leute in Ruhe lässt, die mir wichtig sind", sagte Chase zu mir. „Dir ist es also komplett egal, ob er beliebter ist, als du?" Ich konnte nicht wirklich glauben, was Chase gerade gesagt hatte, denn dadurch wurden Silas' Image- und Egoprobleme nur noch unnötiger, als sie sowieso schon waren. „Ja, mir ist das egal. Ich bin raus aus der Zeit, wo ich mich mit anderen darum gebattelt habe, wer am beliebtesten ist."

Okay. Hiermit waren Silas' Probleme offizielle unnötig.

„Kann Silas nicht auch einfach aus dieser Zeit raus sein", murmelte ich vor mich hin. „Ich möchte dich nicht enttäuschen, aber für mich sieht es so aus, als ob er lange noch nicht daraus ist", sagte Chase zu mir. „Na super!", murrte ich. Die Zukunft würde sicher sehr lustig werden. „Und Emiliana, wenn ich dir einen Tipp geben darf, dann lass dir von Silas nicht immer so auf der Nase herumtrampeln. Du bist nicht sein Spielzeug, sondern seine Freundin, also sollte er dich auch wie seine Freundin behandeln. Damit meine ich auch so Sachen wie, dass er die Babygirl nennt, obwohl du das nicht magst", sagte er zu mir. „Du hast das vorhin mitbekommen?", fragte ich ihn. So viel dazu, dass ich es hasste, wenn wir in der Schule stritten und andere es mitbekamen. „Ich glaube das hat fast jeder mitbekommen." Na ganz toll!

***

„Habt ihr mitbekommen, wer am Freitag eine Party schmeißt?", fragte Brian in die Runde. Wir verbachten gerade die Mittagspause in der Cafeteria. Mit wir meine ich Silas, Arian und Brian (die zwei sind Zwillinge) und mich. „Nein, wer?", antwortete Silas ihm. „Garcia, Smith und Hood", antwortete Brian meinem Freund. Mein Gehirn fing an zu arbeiten. Wer Garcia war, das war mir klar. Also ging ich davon aus, dass die anderen beiden Chase beste Freunde waren. „Bei wem von den dreien findet die Party statt?" „Soweit ich weiß bei Smith", warf Arian ein. „Ich würde sagen, da werden wir auf jeden Fall hingehen", sagte Silas. „Natürlich gehen wir dahin", pflichtete Arian ihm bei. „Und du, Babygirl wirst auch mitkommen", sagte Silas zu mir. „Für dich immer noch Emiliana", gab ich mit bissigem Unterton zurück, bevor ich meinen Stuhl zurückschob, aufstand und die Cafeteria verließ. Vielleicht war ich dabei nicht ganz so leise, denn ein paar Köpfe drehten sich in meine Richtung um, als ich den Tisch verließ. Die meisten Gesichter, die mich anschauten, sahen verwundert aus. Ein Gesicht stach jedoch aus der Menge hervor. Dieses Gesicht hatte ein Grinsen auf den Lippen und wirkte sichtlich amüsiert über die Situation. Chase zwinkerte mir kurz zu, bevor er sich wieder seinen beiden Freuden zu wandte. Und ich mich aus der Cafeteria verzog. 

Between LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt