-Chapter Thirteen-

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Emiliana

„Ich bin so froh, wenn ich nie wieder Unterricht bei Misses Miller habe", sagte ich zu Chase. „Glaub mir, ich auch. Die Frau ist auf die Dauer echt extrem anstrengend", stimmte er mir zu. Anstrengend war noch sehr nett formuliert. Ich war mir sicher, dass die Frau in irgendeiner Form mit Satan verwandt war. „Sind ja nur noch eineinhalb Jahre, bis wir sie los sind", seufzte ich. Diese eineinhalb Jahre würden mit Sicherheit anstrengend werden. „Hast du heute Mittag schon was vor?", fragte Chase mich, während wir zu unseren Spinden liefen. „Nein. Nicht wirklich. Ich wollte für die Matheklausur nächste Woche lernen. Mehr aber auch nicht." Diese Klausur würde mit Sicherheit komplett in die Hose gehen. „Kannst du alles, oder soll ich dir das Thema noch einmal erklären?" „Wenn du heute Mittag nichts vor hast, dann kannst du es mir gerne noch einmal erklären", antwortete ich ihm. Ich beneidete ihn darum, dass er Mathe verstand. Ich war schon froh, wenn ich irgendwas in Mathe verstand. Umso dankbarer war ich ihm, dass er sich die Zeit nahm, um mir Mathe zu erklären. „Ich hätte nicht gefragt, wenn ich schon etwas vorhätte", grinste er. Die Chance, dass meine Matheklausur nicht komplett in die Hose gehen würde, war soeben um 100% gestiegen.

„Ich hoffe du weißt, dass du mir damit mein Leben rettest", sagte ich zu ihm, dabei öffnete ich die Tür meines Spindes, um meine Bücher darin zu verstauen. Der Schultag war vorbei. Ich würde die Bücher heute also nicht mehr brauchen. „Soll ich dich mitnehmen?", wollte er von mir wissen. „Ja. Heute ist Aiden gefahren, also ja gerne." Soweit ich wusste, hatte Aiden heute sowieso zu einer anderen Zeit Schule aus. Außerdem wäre es sinnlos, wenn Aiden mich mitnehmen würde, wenn ich mit Chase verabredet war. „Dann lass uns los, oder willst du länger als nötig in der Schule bleiben?" „Nein, nicht wirklich." Gemeinsam verließen wir das Schulgebäude und liefen zu Chase' Auto. Ich machte es mir auf dem Beifahrersitz bequem, während Chase sich hinters Steuer setzte und den Motor startete. „Wir fahren zu mir, also wenn das für dich okay ist", sagte er zu mir. „Ist okay." Bis jetzt war ich noch nie bei ihm zu Hause gewesen. Wir trafen uns sonst immer nur bei Kyle, Aiden oder bei seinen Großeltern im Burgerladen. Ich wusste, dass Chase nicht mehr zu Hause wohnte, sondern in einer eigenen Wohnung. Das hatte er mir irgendwann mal erzählt. Nur den Grund, wieso er alleine wohnte, den wusste ich nicht. Jedoch fragte ich auch nicht nach. Er würde es mir erzählen, wenn er soweit war. Dazu würde ich ihn nicht drängen. Es gab einen Grund, das wusste ich, weil Kyles Mutter mal eine Bemerkung gemacht hatte, die darauf hindeutete.

„So, da sind wir." Chase parkte sein Auto vor einem Mehrfamilienhaus. Von außen sah es modern aus. Sehr modern. Und teuer. Sehr teuer. Ich warf mir meinen Rucksack über die Schulter und folgte Chase ins Haus. Er blieb in der dritten Etage vor einer Wohnungstür stehen. „Hereinspaziert", sagte er zu mir, nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte. Ich staunte nicht schlecht, als ich die Wohnung betrat. Chase wohnte in einer Penthouse Wohnung. Er wohnte allein in dieser Wohnung. „Hier wohnst du?", wollte ich leicht ungläubig von ihm wissen. „Unglaublich aber wahr. Ich wohne hier. Soll ich dir eine kleine Führung geben?", fragte er mich grinsend. Dieses Grinsen. Es brachte mein Herz zum Schmelzen. „Dazu sage ich nicht nein", antwortete ich ihm. „Okay, also hier ist das erste Bad. Das ist quasi das Gäste-WC", erklärte er mir. Das Gäste-WC war viel größer als ein normales Gäste-WC, aber okay. „Der Raum hier ist leer." Er deutete auf eine Tür gegenüber des WC. „Hier ist die Küche." Die Küche war groß und geräumig. In der einen Ecke stand ein Esstisch mit vier Stühlen. Auf der anderen Seite war eine große Arbeitsfläche, samt Herd und Backofen. Direkt daneben stand ein großer Kühlschrank. „Das ist das Wohnzimmer." Wir betraten einen großen Raum. In der Mitte stand ein großes L-förmiges, graues Sofa. An der Wand hing ein riesiger Fernseher. Die Fensterfront hinter dem Sofa bot einen perfekten Ausblick, außerdem führte eine Balkontür heraus auf einen riesigen Balkon. Am anderen Ende des Wohnzimmers führte eine Treppe hinauf in den ersten Stock. „Oben ist noch mein Schlafzimmer und ein weiteres Bad. Das war's." „Wow." Mehr konnte ich gerade nicht sagen, denn ehrlichgesagt war ich ein bisschen baff. Seine Wohnung war ein Traum. „Ich weiß, es ist alles sehr steril, aber Dekoration und sowas ist nicht so mein Ding." „Trotzdem ist es schön. Manchmal ist weniger mehr. Wenn du doch mal etwas Dekoration haben willst, dann sag mir Bescheid. Ich helfe dir gerne, Chase", bot ich an. „Ich werde drauf zurückkommen", versicherte er mir.

„Lass uns in die Küche gehen, dann erkläre ich dir Mathe", sagte er zu mir. Sanft legte Chase mir eine Hand auf den Rücken und schob mich in Richtung Küche. Meine Haut fing an der Stelle, wo seine Hand mich berührte, an zu kribbeln. Seit wann hatten so kleine Berührungen so eine Wirkung auf mich? „Also was verstehst du nicht?", wollte er von mir wissen, sobald wir an seinem Esstisch saßen. „Ich verstehe so gut wie gar nichts", gab ich kleinlaut zu. „Dann erkläre ich dir das Thema am besten von Grund auf." Die nächsten Stunden verbrachten wir damit, dass Chase mir jeden Schritt einzeln erklärte. Solange bis ich wirklich alles verstand. 

Between LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt