-Chapter Twenty-One-

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Der Dezember war angebrochen. In weniger als vier Wochen war Weihnachten, und meine Motivation wurde mit jedem Tag weniger. Meine Eltern und ich hatten gestern Abend telefoniert, dabei hatten sie mir mitgeteilt, dass sie dieses Jahr an Weihnachten nicht zu Hause sein würden, sondern Urlaub auf Hawaii machen würden. Sie waren damit das dritte Jahr in Folge an Weihachten nicht zu Hause. Damit würde ich Weihnachten dieses Jahr wohl wieder alleine auf dem Sofa verbringen und F.R.I.E.N.D.S schauen. War ja mittlerweile eine Tradition. Auf meine Frage, wann sie denn mal wieder nach Hause kommen würden, hatten sie natürlich auch keine Antwort gehabt. Natürlich nicht. Schließlich war ich ja alt genug, um auf mich selbst aufzupassen. Da war es vollkommen überflüssig mal über die Feiertage nach Hause zu kommen. Das Beste an unserem Telefonat war die Frage, wie es denn Silas ging. Ich hatte meinen Eltern schon beim letzten Mal gesagt, dass wir nicht mehr zusammen waren, nicht einmal das hatten sie sich gemerkt. Mum war, um es nett zu sagen mehr als enttäuscht von mir, weil wir getrennt waren. Ich zitiere: „Ihr wart so ein tolles Paar, da kann man doch auch mal über so einen Ausrutscher auf einer Party hinwegsehen." Ja, ich hatte meinen Eltern erzählt, dass er mich auf einer Party betrogen hatte und beide waren der Meinung gewesen, dass ich ihm hätte verzeihen sollen. Danke, nein. Danach hatte ich unser Gespräch dann auch schleunigst beendet, was vor allem daran lag, dass ich mit Chase verabredet war.

„Hey", begrüßte Chase mich, als er mir die Tür öffnete. „Hey." Ich zog im Flur schnell meine Schuhe aus, bevor wir ins Wohnzimmer gingen. Die Idee sich heute zu treffen, ging von Chase aus. Er meinte, dass er bei etwas meine Hilfe bräuchte. Ich ließ mich auf seine Couch plumpsen und atmete tief durch. „Was ist los?", fragte er mich, während er sich neben mich setzte. Ich war keine 5 Minuten hier und er hatte schon erkannt, dass mir etwas auf dem Herzen lag und mich belastete. „Meine Eltern sind an Weihnachten nicht zu Hause, stattdessen machen sie auf Hawaii Urlaub. Also werde ich Weihnachten zu Hause auf der Couch verbringen und Serien schauen", antwortete ich ihm. „Du kannst an Weihnachten herkommen, wenn du willst", sagte er zu mir. „Feierst du nicht mit deinen Großeltern?", wollte ich verblüfft von ihm wissen, denn ich war fest davon ausgegangen, dass er bei seinen Großeltern sein würde. Er schüttelte den Kopf. „Nein. Meine Großeltern machen zwischen Weihnachten und Neujahr den Laden zu und fahren in die Berge in den Urlaub. Also bin ich auch alleine, außer du kommst her", antwortete er mir. „Okay. Wir feiern Weihnachten zusammen. Aber wir sollten ein paar Regeln aufstellen." Eigentlich wollte ich einfach nur einen Teil meiner Tradition beibehalten. „Okay, und die wären?", hakte er nach. „Wir tragen bequeme Klamotten, nicht irgendwas festliches wie Hemd oder Kleid. Eventuell ein kleiner Serienmarathon und wir essen Tiefkühlpizza." „Du willst Weihnachten also in Jogginghose feiern?" Chase grinste. „Ja", bestätigte ich. „Okay. Ich habe nichts dagegen. Und ich ergänze die Regeln noch. Du übernachtest bei mir." „Ich bin dabei." Hiermit war Weihnachten offiziell gerettet und ich war mir sicher, dass es das beste Weihnachten werden würde, was ich jemals hatte.

„Jetzt macht mein Plan für heute gleich noch viel mehr Sinn", freute er sich. „Und dein Plan ist was?" Ich wusste zwar, dass er irgendetwas vor hatte, jedoch wusste ich bis jetzt nicht, was. „Ich habe mir überlegt, dass wir in die Innenstadt fahren. Ich wollte ein bisschen Weihnachtsdeko kaufen, meine Wohnung ein bisschen wohnlicher machen", erklärte er mir. „Das hört sich gut an." Es gab doch nichts besseres, als Weihnachtsdeko. Und ich freute mich, dass Chase seine Wohnung gemeinsam mit mir weihnachtlich dekorieren wollte. „Ich wusste, dass das etwas für dich ist", grinste Chase. „Also wann geht es los?" „Wie wäre es mit jetzt", schlug er vor, bevor er aufstand und in den Flur lief. Ich tat es ihm gleich.

Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir damit durch die Innenstadt zu schlendern und Weihnachtsdeko zu kaufen. Wenn man es genau nahm, kaufte Chase eigentlich nur Sachen, um einen Weihnachtsbaum zu schmücken. „Wir sind übrigens noch nicht fertig", sagte Chase zu mir, während wir zurück zu seinem Auto liefen. „Nicht?" „Nein. Wir haben Weihnachtsbaumschmuck gekauft, also brauchen wir auch einen Baum", sagte er, während er unsere bisherigen Einkäufe in den Kofferraum packte. „Also fahren wir jetzt einen Baum kaufen", schlussfolgerte ich. War ja auch nicht besonders schwer. „Korrekt", bestätigte Chase mir.

Gemeinsam hatten wir es geschafft, den Baum in Chase' Wohnung zu verfrachten, okay das war ehrlicherweise auch nicht besonders schwer. Ein Hoch auf Fahrstühle. Jetzt stand der Baum im Wohnzimmer und wir waren damit beschäftigt die ganze Deko, die wir geholt hatten, auszupacken. Zugegebenermaßen hatten wir extrem viel Deko geholt und ich zweifelte daran, dass alles an den Baum passen würde, aber no risk no fun. „Okay, also womit fangen wir an?" „Am besten mit der Lichterkette", schlug ich vor. Die Lichterkette, die wir gekauft hatten, war ein absoluter Traum. Netterweise hatte Chase mich allein entscheiden lassen, welche Lichterkette gut war. Zitat: du hast für sowas wahrscheinlich ein besseres Auge, als ich. Ich hatte mich am Ende für eine Lichterkette mit Sternen entschieden, die ein angenehmes Licht machte. Gemeinsam hatten wir die Lichterkette in Handumdrehen am Baum angebracht. Zusätzlich hatten wir einen Haufen an matt und glänzenden roten Kugeln, sowie eine Packung mattschwarze Kugel gekauft. Die nächsten 20 Minuten verbrachten wir damit alle Kugeln an den Baum zu hängen. Zwar war dieser danach ziemlich voll, trotzdem sah es schön aus. Nachdem wir fertig waren, ließ Chase sich mit einem Seufzen auf die Couch fallen. „Komm her." Er hielt mir seine Hand hin, welche ich ergriff, bevor er mich rittlings auf seinen Schoss zog. Seine Hände legten sich auf meine Taille. „Bleibst du heute Nacht hier?", wollte er von mir wissen. „Ich denke schon", antwortete ich ihm. Ich hatte absolut keinen Grund, um nach Hause zu gehen. Dort wäre ich allein, würde mich langweilen. Hier hatte ich Chase. Und Zeit mit ihm zu verbringen, war besser als alles andere auf der Welt. Er beugte sich vor zu mir, um mich zu küssen. Sanft erwiderte ich den Kuss. Meine Hände legte ich in seinen Nacken. Sein Griff um meine Taille wurde fester, während er den Kuss intensivierte. „Couch oder Schlafzimmer?", fragte er mich grinsend zwischen zwei Küssen. „Schlafzimmer", wisperte ich gegen seine Lippen, bevor er von der Couch aufstand, und mich hoch ins Schlafzimmer trug. 

Between LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt