-Chapter Six-

2.3K 85 16
                                    

Der Rest der Woche verging wie im Flug und schon war es Freitagabend. Die gesamte restliche Woche hatten Chase und ich uns im Unterricht wirklich gut verstanden. Damit war Silas zwar alles andere als einverstanden, jedoch musste ich sagen, dass mir das aktuell sehr egal war. Er verbrachte seine Zeit teilweise auch mit Leuten, die ich absolut nicht mochte. Das machte er jedoch erst, seitdem ich neben Chase saß. Zwar mochte ich ein paar der Leute, mit denen er seit neustem abhing nicht sonderlich, jedoch würde ich ihm nicht verbieten, dass er mit denen Zeit verbringt. Auch wenn ich mit ansehen musste, wie mein Freund mit der größten Schlampe der Schule abhing. Wenn er der Meinung war mit Sabrina abhängen zu müssen, dann soll er das machen.

Die Party von Aiden, Kyle und Chase stand an. In 10 Minuten würde Silas mich gemeinsam mit Arian und Brian abholen. Mein Outfit für heute Abend war nicht gerade etwas Besonderes. Ich trug eine ripped Jeans und ein Bralette. Dazu Converse. Mein Make-Up hatte ich bis auf den dunkelroten Lippenstift auch eher dezent gehalten. Meine Haare hatte ich mit einem Lockenstab zu leichten Wellen gelockt. Mein Handy und Schlüssel steckte ich in meine Hosentasche und schon war ich fertig, genau in dem Moment, in dem es an der Tür klingelte.

Vor der Tür standen Silas, Brian, Arian und Sabrina. Das war jetzt nicht deren Ernst. Wer von den dreien hatte den bitte die grandiose Idee die größte Schlampe unserer Schule mitzunehmen?

Okay, nicht aufregen. Sei besser als Silas, der sich wegen Chase aufregt. Sei besser.

„Hi", begrüßte ich die vier und zwang mich dazu zu lächeln. „Hey Babygirl", begrüßte Silas mich grinsend. Von allen anderen bekam ich ein einfaches Hallo zurück, was mir jedoch auch vollkommen ausreichte. „Wollen wir los?", fragte Brian in unsere Runde. „Gerne", antwortete ich ihm. Gemeinsam fuhren wir also zur Party, die bei Kyle stattfand. Sobald wir die Party erreichten, schlug mir der Geruch von Alkohol entgegen. Laute Musik dröhnte aus Boxen und es waren haufenweise Leute aus unserer Schule hier. „Lasst uns erstmal etwas zum Trinken holen", sagte Brian. Einverstanden folgten wir ihm alle zu einer provisorisch eingerichteten Bar mit haufenweise Alkohol. „Was willst du trinken, Babygirl?", wollte Silas von mir wissen. „Ein Bier bitte", antwortete ich ihm. Ich war absolut kein Fan von starkem Alkohol, also reichte mir ein Bier. „Hier." Silas hielt mir eine geöffnete Bierflasche hin, die ich ihm sofort aus der Hand nahm. Während die anderen damit beschäftigt waren sich Drinks zu mischen, entdeckte ich Chase auf der anderen Seite des Raumes. Er schaute mich direkt an und prostete mir mit seiner Bierflasche, die er in der Hand hielt, zu. Unauffällig prostete ich zurück, bevor ich mich wieder Silas zuwandte. Der mittlerweile damit fertig war seinen Drink zu mischen. „Lasst uns tanzen", schlug Sabrina vor. Die Jungs nickten zustimmend und folgten ihr ins Wohnzimmer. Silas zog mich hinter sich her. Im Wohnzimmer war die Musik definitiv am lautesten.

Silas leerte seinen Becher in einem Zug aus und nahm mir mein Bier aus der Hand, um es wegzustellen. „Tanz mit mir." Auffordernd hielt er mir seine Hand hin, welche ich ergriff. Er ging ein bisschen mehr in die Mitte des Raumes, bevor er seine Hände auf meine Taille legte und wir anfingen uns zu bewegen. Dabei fühlte ich mich nicht ganz wohl, denn ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Als ich kurz hinter mich blickte, sah ich Chase, der an der Wand lehnte und an seiner Bierflasche nippte, dabei beobachtete er uns.

„Wie wäre es, wenn wir mal etwas machen, was wir noch die gemacht haben?", flüsterte Silas mir ins Ohr. Seine rechte Hand wanderte zu meinem Hosenbund, während seine linke hoch zu meinen Brüsten wanderte. Er blickte über meine Schulter genau zu Chase, bevor er seine Hand in meine Hose schieben wollte. „Nein." Ich packte seine Handgelenke und schob ihn weg von mir. „Vergiss es!"
Er wollte Chase einfach nur zeigen, dass ich ihm gehörte. Deswegen hatte er eben so provokativ zu Chase geschaut. „Sei nicht so prüde, Babygirl", sagte er zu mir, dabei wollte er mich an der Taille packen, jedoch wich ich gerade rechtzeitig einen Schritt nach hinten. „Nein, Silas! Ich bin nicht deine Trophäe, die du nur dann anfasst, wenn du Chase eins auswischen willst", sagte ich zu ihm. Ich wollte nicht einfach benutzt werden. Ihn interessierten meine Gefühle nicht. Es ging ihm einzig und allein darum Chase eins auszuwischen. „Ach nein? Was bist du dann? Du bist doch sonst für nichts gut", schnauzte er. „Ich bin deine Freundin." Wieso genau war ich das noch?

Anstatt auf meinen Satz etwas zu antworten, deutete er Sabrina an, dass sie zu ihm kommen sollte. Natürlich kam sie sofort angedackelt. „Würdest du gerne mal etwas Neues auf einer Party ausprobieren?", fragte er sie so laut, dass ich alles hörte. „Immer gerne", antwortete sie ihm mit einer übertrieben hohen Stimme. „Sehr gut." Ehe ich mich versah, küsste mein Freund Sabrina, was sie natürlich nur allzu gerne erwiderte. Als ob das nicht schon reichte, schob er ihr wirklich eine Hand in die Hose und sie? Sie tat genau das gleiche bei ihm.

Ich musste hier weg und ich brauchte Alkohol, um dieses Bild aus meinem Kopf zu bekommen. Ich drehte mich um und rannte schon fast zur provisorischen Bar. Dort schnappte ich mir einen Becher und füllte ihn zur Hälfte mit Vodka, bevor ich ihn exte. Der Vodka brannte mir in der Kehle, aber er half mir dabei meine Gedanken zumindest für den Bruchteil einer Sekunde auszuschalten. Ich vertrug nicht viel Alkohol. Ich wusste, dass wenn ich noch einen halben Becher trinken würde, ich morgen früh einen Kater hätte. Trotzdem griff ich nach der Vodkaflasche. Bevor ich meinen Becher jedoch auffüllen konnte, wurde mir die Flasche aus der Hand genommen. Ich merkte einen Körper, der dich hinter mir stand. Ich drehte mich um. Chase. „Meinst du nicht, dass du genug hattest?", fragte er mich. „Nein und jetzt gib mir die Flasche", antwortete ich ihm, dabei griff ich nach der Flasche in seiner Hand, jedoch war er schneller und sorgte dafür, dass die Flasche außerhalb meiner Reichweite war. „Chase, bitte. Gib mir die Flasche." Meine Stimme hörte sich weinerlich an. „Nein." „Bitte. Ich will diesen Abend einfach nur vergessen", sagte ich zu ihm, während sich eine Träne aus meinem Augenwinkel löste, und sich den Weg über meine Wange bahnte. „Emiliana, ich verstehe das, aber sich wegen Silas unter den Tisch zu saufen, solltest du lassen. Das wird dein Problem nicht besser machen." „Aber wenn ich trinke, dann fühle ich mich wenigstens nicht mehr so alleine, wie ich es bin", schluchzte ich.

Plötzlich stellte Chase die Flasche hinter mir auf dem Tisch ab und bevor ich mich versah, hatte er mich in seine Arme gezogen.

Between LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt