Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich so eng an Chase gekuschelt, dass ich kurz das Gefühl hatte keine Luft mehr zu bekommen. Er hatte seine Arme so fest um meine Taille geschlungen, dass man hätte meinen können er hat Angst, dass mich jemand klauen will. Nach gestern Abend hoffte ich, dass es ihm ein bisschen besser gehen würde. Entgegen meiner Erwartung war er schon wach. „Guten Morgen", nuschelte ich verschlafen, bevor ich mich gegen seine Brust kuschelte. „Gut geschlafen?", fragte er mich, dabei fuhr er mir mit seinen Fingern durch die Haare und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Mh", murmelte ich noch immer müde. Ein raues Lachen verließ seinen Mund. Ihn Lachen zu hören tat gut, gerade nachdem, was gestern Abend alles passiert war. „Wir könnten aufstehen und frühstücken", schlug er vor. Sah ich so aus, als ob ich vorhatte in der nächsten Stunde dieses Bett zu verlassen? Wieso sollte ich aufstehen und das Bett verlassen, wenn ich stattdessen mit ihm gemeinsam im Bett liegen konnte? „Wir könnten auch einfach liegenbleiben", sagte ich zu ihm und kuschelte mich noch näher an ihn, falls das überhaupt noch möglich war. „Mh, das könnten wir auch", stimmte er mir zu. Chase küsste mich sanft. Ich erwiderte den Kuss und setzte mich rittlings auf seinen Schoss. Seine Hände schoben sich unter mein Shirt, wo sie sich auf meine nackte Haut legten. „Frühstück muss warten", wisperte ich gegen seine Lippen, als ich am Saumen seines Shirts zog.
Einige Zeit später hatten wir es schließlich auch aus dem Bett geschafft. Mittlerweile saß ich in der Küche auf der Arbeitsfläche und schaute Chase dabei zu, wie er Pancakes machte. Eben hatte ich Kyle und Aiden geschrieben, dass bei uns alles okay war. Daraufhin hatte Kyle geantwortete, dass er mit nichts anderem gerechnet hatte und er hatte gefragt, ob Chase und ich heute Abend mit ins Kino wollten. Mein Blick glitt von meinem Handy zu Chase, der lediglich eine graue Jogginghose trug. Und ja, dieser Anblick gefiel mir. Denn während er die Pancakes machte hatte er die ganze Zeit ein verschmitztes Lächeln im Gesicht. Ich öffnete meine Handykamera und machte ein Foto von ihm, denn ich wollte diesen Moment festhalten. „Gib mir dein Handy", sagte Chase plötzlich zu mir. Wortlos reichte ich es ihm. „Ich wusste es, du hast ein Foto von mir gemacht", grinste er. Er machte einen Schritt nachhinten und richtete mein Handy auf mich. „Hier. Schick mir beide Fotos bitte. Ich wollte schon immer ein Foto von dir haben, wie du in meinem Shirt in meiner Küche auf der Arbeitsplatte sitzt", grinste er, bevor er sich wieder den Pancakes zuwandte und ich ihm die Fotos schickte. „Wegen gestern Abend, Lia. Ich schwöre dir, dass ich nicht so ausrasten wollte", sagte er zu mir, während er die Pancakes in der Pfanne wendete. „Chase, es ist alles okay. Du musst mir nichts erklären. Ich verstehe, wieso du so ausgetickt bist. Und ich mache dir auch keine Vorwürfe, okay?", beruhigte ich ihn. Er sollte kein schlechtes Gewissen haben. Ich hatte verstanden, wieso er ausgetickt war. Ende aus. „Was Silas gesagt hat, was ist, wenn ich wirklich ausraste und dich so zurichte, wie sein Cousin und ihn?", fragte er mich verzweifelt. „Chase, ich kenne dich, okay? Und ich weiß, dass du mir sowas nicht antun würdest. Ich vertraue dir. Mehr als ich jemals jemandem vertraut habe", sagte ich zu ihm. Alles davon stimmte. Ich wusste, dass er mir gegenüber niemals handgreiflich werden würde. Chase verteilte die Pancakes auf zwei Teller und stellte sie an den Esstisch, bevor er zu mir herüber kam und sich zwischen meine Beine stellte, sodass ich sie um seine Hüfte schlingen konnte. „Danke, Lia", wisperte er gegen meine Lippen, bevor wir uns sanft küssten. „Lass uns frühstücken. Ich habe nämlich Hunger", sagte ich zu ihm, als wir uns lösten. Überrascht schrie ich auf, als er mich hochhob, und hinüber zum Esstisch trug, wo er mich auf einem der Stuhle herunterließ. „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du kochen kannst?", fragte ich ihn, nachdem ich mir den ersten Bissen von einem Pancake in den Mund geschoben hatte. Diese Pancakes schmeckten himmlisch. Eventuell beneidete ich Chase darum, dass er Pancakes machen konnte. Ich schaffte es jedes Mal, wenn ich welche machte, die Küche in ein absolutes Chaos zu versetzen. Zusätzlich schmeckten meine Pancakes nie, außer ich machte eine Tonne Nutella drauf, obwohl sie selbst dann wahrscheinlich nicht so gut schmeckten, wie die, die ich gerade aß. „Ich musste kochen zwangsläufig lernen. Glaub mir, bis ich alleine gewohnt habe, konnte ich auch nicht gut kochen. Naja nachdem Dad mich rausgeworfen hat, hatte ich die Wahl. Frisch kochen oder mich vom Lieferdienst ernähren", antwortete er mir. „Also hast du dir kochen selbstbeigebracht?", hakte ich nach. Er schüttelt den Kopf. „Meine Grandma hat es mir größtenteils beigebracht." Die Vorstellung, wie Chase mit seiner Grandma in der Küche stand, und sie ihm kochen beibrachte, fand ich irgendwie schön. Generell fand ich es schön zu sehen, wie nahe er seinen Großeltern stand. „Kyle hat gefragt, ob wir heute Abend mit ihm und Aiden ins Kino gehen wollen", wechselte ich das Thema. „Ich hätte nichts dagegen. Was ist mit dir?" „Ich wäre dabei", sagte ich. Ein Abend mit den Jungs im Kino würde sicherlich lustig werden. Zumindest war mein Geburtstag mit den Jungs witzig gewesen und bekanntermaßen waren wir damals auch im Kino. „Schreibst du ihm, dass wir mitkommen?" „Ja, kann ich machen." Ich nahm mein Handy, öffnete WhatsApp und schrieb Kyle kurz, dass wir mitkommen würden, bevor ich mein Handy wieder weglegte. Als ich Chase anschaute, hatte er ein fettes Lächeln im Gesicht. „Weißt du noch, was passiert ist, nachdem wir das letzte Mal im Kino waren?", wollte er von mir wissen. „Ja." Als ob ich jemals vergessen würde, was danach passiert war. Dieser Moment hatte sich viel zu sehr in meinem Gedächtnis eingebrannt. Wenn man es genau nahm, hatte sich der gesamte Tag in mein Gedächtnis eingebrannt. „Könnten wir heute Abend wiederholen", grinste er. Als ob wir das nicht vor weniger als zwei Stunden wiederholt hatten. Wenn man es genau nahm, hatten wir es schon unzählige Male wiederholt. „Könnten wir durchaus", schmunzelte ich.
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Between Love
Teen FictionWenn du die Zeit zurückdrehen könntest: Würdest du es tun? Nein. Würdest du eine bestimmte Sache ungeschehen machen? Nein. Wirklich nicht? Nein. An wen denkst du gerade? Angefangen: 15.11.2020 Beendet: 30.05.2021 ‼️Alle Rechte für dieses Buch liegen...