- Chapter Twenty-Two-

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„Kommst du heute Abend eigentlich auch?", wollte Kyle von mir wissen. Heute Abend war sein Auftritt im Laden von Chase' Großeltern. Ich übertrieb nicht, wenn ich sage, dass die Jungs seit Anfang der Woche unheimlich auf heute Abend hypten. Es war schön zu sehen, wie sehr die drei sich gegenseitig unterstützten. „Ich hatte es vor, außer du willst nicht, dass ich komme", antwortete ich ihm. „Natürlich möchte ich, dass du kommst, Liana. Du gehörst zu unserem Freundeskreis dazu und ich bin froh, dass du es tust. Um ehrlich zu sein habe ich Chase noch nie so glücklich gesehen, wie seitdem du Part unseres Freundeskreises bist", sagte er lächelnd zu mir. Ich war es nicht gewohnt, so sehr wertgeschätzt zu werden. Vielleicht lag das daran, dass ich lange Zeit keinen richtigen Freundeskreis mehr hatte. Ich war meistens eher der Anhang, der halt einfach dabei war. Bei Kyle, Aiden und Chase jedoch, gehörte ich dazu. Ich war nicht nur der Anhang eines Freundeskreises, sondern ein echter Teil davon und das machte mich unheimlich glücklich. Es gab mir das Gefühl gesehen zu werden, verstanden zu werden. Wichtig zu sein.

„Als wir bei ihm waren, wegen der Sache mit seinem Vater, du hast ihn so schnell beruhigt bekommen, das war mir fast schon unheimlich. Normalerweise dauert es Tage, bis er mit der Sache zurechtkommt. Und glaub mir, ich habe mehr als einmal miterlebt, wie er wegen seinem Vater ausgetickt ist. Du tust Chase gut, aber auch Aiden und mir." Kyles Worte berührten mich. Diese Wertschätzung berührte mich. „Ich bin euch wirklich dankbar, dass ihr mich einfach so aufgenommen habt", sagte ich ehrlich zu ihm, denn gerade wusste ich nicht, was ich sonst sagen sollte. „Und ich bin dir dankbar, dass du für Chase da bist. Er hat dir alles erzählt, oder?", wollte er von mir wissen. „Ja, also wenn du die Sache mit seiner Mutter und seinem Vater meinst und die mit seinem Stiefbruder, dann hat er mir alles erzählt." „Ich bin froh, dass du bei ihm geblieben bist. Ich glaube du konntest ihm in diesem Moment besser helfen, als Aiden und ich." Kyle seufzte. „Ich finde es so schön, wie ihr drei euch umeinander sorgt und füreinander da seid." „So ist es, wenn man viel zusammen erlebt und durchgemacht hat. Chase und ich kennen uns immerhin unser ganzes Leben lang, und Aiden kennen wir seit der Grundschule. Ich meine mit Chase verbringe ich quasi schon mein ganzes Leben und mit Aiden mehr als die Hälfte meines Lebens." Ich sag doch, diese Freundschaft der Jungs war herzzerreißend. „Das ist so schön", seufzte ich. „Ja, das ist es. Und weißt du was jetzt auch schön wäre?", fragte er mich. Ich schüttelte mit dem Kopf. „Tell me." „Wenn wir in die Cafeteria zu Chase und Aiden gehen. Ich habe nämlich Hunger. Und ich hasse unseren Lehrer dafür, dass er den Unterricht überzogen hat."

„Hey", begrüßte ich Chase und Aiden, als wir uns zu ihnen setzten. „Hey", begrüßte Chase mich lächelnd, während ich mich neben ihn auf einen Stuhl setzte. „Wo wart ihr so lange?", wollte Aiden wissen. „Im Unterricht. Es gibt Lehrer, die interessieren sich nicht für den Gong", mault Kyle. „Schweres Schicksal", neckte Chase ihn. „Das ist nicht witzig", murrte Kyle. „Wirklich nicht witzig", stimmte ich ihm zu. „Erstattet doch Anzeige wegen Freiheitsberaubung", witzelte Aiden. Was dafür sorgte, dass Kyle ihn böse anfunkelte. Ergeben hob Aiden die Hände. „War nur eine Idee." Kyle und Aiden fingen an sich über irgendwas zu unterhalten, was sie gestern gemacht hatten. „Ich habe dich vermisst", flüsterte Chase mir ins Ohr. Ich drehte mich leicht, sodass ich ihn anschauen konnte. „Hast du?", fragte ich ihn misstrauisch. Wir hatten uns gerade mal eine Stunde nicht gesehen. „Habe ich", bestätigte er mir. Ehrlicherweise hatte ich ihn auch vermisst. Aktuell kam mir jede Minute ohne ihn falsch vor. Ich hatte Chase gerne in meiner Nähe. Aus einer Millionen Gründen. „Ich habe dich auch vermisst", sagte ich leise zu ihm. Ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. „Wäre es falsch, wenn ich dich hier vor allen küssen würde?", fragte er mich im Flüsterton. „Nein, wäre es nicht", antwortete ich ihm. „Gut." Chase lehnte sich zu mir vor, bis unsere Lippen sich berührten und wir uns küssten. Eine seiner Hände legte sich auf meine Wange. Ich lächelte in den Kuss hinein. Es fühlte sich gut an. Alles fühlte sich gemeinsam mit Chase gut an. Gut und richtig. Verdammt richtig. Wir beide lächelten, als wir uns voneinander lösten. „Ihr wollt auch, dass man sich absolut Single fühlt, oder?", fragte Kyle mit einem theatralischem Unterton in der Stimme, als wir uns zu den zwei drehten, die ihre Unterhaltung mittlerweile anscheinend beendet hatten. „Du bist absolut Single, Kyle", sagte Aiden zu ihm. „Du doch auch", erwiderte er, was Chase und mich zum Lachen brachte. „Ehrlicherweise freut es mich, dass ihr glücklich zusammen seid", sagte Kyle und Aiden nickte zustimmend. „Also jetzt Mal ehrlich, wie lange geht das zwischen euch schon?", fragte Aiden neugierig nach. Das würde die witzigste Unterhaltung des Jahres werde. „Du stellst gerade echt unnötige Fragen, Aiden. Die zwei haben sich doch vom ersten Moment an magisch angezogen und mit ihren Blicken ausgezogen", sagte Kyle zu seinem besten Freund. „Wo du Recht hast, hast du Recht", stimmte Aiden ihm zu. Ich musste schmunzeln, genauso wie Chase, während wir den Beiden bei ihrem Dialog zuhörten. „Ihr wisst schon, dass wir immer noch hier sitzen und euch hören können", unterbrach Chase seine besten Freunde irgendwann, bevor ihr Gespräch noch mehr abdriften konnte. „Ich freue mich auf heute Abend", wechselte Kyle abrupt das Thema. „Wo wir sowieso schon beim Thema sind, soll ich dich abholen?", wollte Chase von mir wissen. „Gerne." „Ich kann dich auch mitnehmen, Liana. Dann muss Chase keinen extra Umweg fahren", schlug Aiden vor. Fragend schaute Chase mich an. „Für mich ist es okay, wenn Aiden mich mitnimmt." „Pass gut auf sie auf, Aiden", warnte Chase seinen besten Freund. „Mach ich, versprochen."

„Kommst du heute Abend mit zu mir?", fragte Chase mich, während wir nach der Mittagspause zur Zweit zu unserem nächsten Unterricht liefen. „Ja." „Sehr gut. Also kann ich schonmal eine Jogginghose und ein Shirt von mir für dich raussuchen?" „Kannst du definitiv." 

Between LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt