-Epilog Two-

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Emiliana

Sechs Monate später

„Gott, Liana, was hast du in diesen Kartons drin?", fragte Aiden mich seufzend, als er einen der Umzugskartons im Wohnzimmer abstellte. „Ich tippe auf Backsteine", sagte Kyle, der ebenfalls einen Karton im Wohnzimmer abstellte. „Hört auf rumzuheulen. Ihr habt euch freiwillig zum Helfen bereiterklärt", erinnerte Chase seine zwei besten Freunde lachend. „Außerdem waren das die letzten Kartons", fügte er hinzu. „Um eure Frage zu beantworten in den Kartons sind eigentlich nur meine Klamotten und ein paar andere Sachen, die ich von zu Hause mitgenommen habe", beantwortete ich die ursprüngliche Frage. Chase war vor zwei Monaten mit der Idee um die Ecke gekommen, dass ich zu ihm ziehen soll. Eigentlich habe ich sowieso schon mehr hier gewohnt, als bei meinen Eltern. Ich fand die Idee von Anfang an gut, nur meine Eltern waren nicht sonderlich begeistert gewesen. Ich hatte tagelang mit ihnen diskutiert. Meine Mutter fand den Gedanken, dass ich ausziehen möchte schrecklich. Was schon sehr ironisch war, wenn man bedachte, dass sie und mein Vater so gut wie nie zu Hause sind. Nach einigen Diskussionen hatten sie dann doch nachgegeben und mir erlaubt auszuziehen. Als wir Kyle und Aiden davon erzählt hatten, hatten sie sofort ihre Hilfe beim Umzug angeboten. Besonders viel hatte ich aus dem Haus meiner Eltern nicht mitgenommen. Lediglich meine Klamotten und ein paar andere Sachen. Mehr nicht. Meine Eltern waren heute tatsächlich sogar mal zu Hause gewesen. Den Tag an dem ihre Tochter auszog, wollten sie nicht verpassen. Natürlich nicht.

Vier Stunden später hatten Chase und ich alle meine Kartons ausgeräumt. Heute Abend waren wir mit Kyle und Aiden im Laden seiner Großeltern verabredet. Als Chase und ich seinen Großeltern erzählt hatten, dass wir zusammenziehen möchten, waren beide sofort begeistert von der Idee. Trotzdem hatte seine Grandma uns daran erinnert, dass zusammenziehen ein großer Schritt war. Doch egal, wie oft Chase und ich darüber gesprochen hatten, wir kamen immer wieder zu dem Entschluss, dass es für uns das richtige war. Während Chase gerade die Kartons zurück zu Aiden brachte, der sie uns ausgeliehen hatte, war ich duschen und machte mich für heute Abend fertig. Ich zog mir eine Jeansshort und ein Shirt von Chase an, in das ich einen Knoten machte. Dazu Converse und natürlich die Kette, die Chase mir zu Weihnachten geschenkt hatte. „Bin wieder da", rief Chase von unten hoch ins Schlafzimmer. Ich griff nach meinem Handy und ging die Treppe hinunter, wo Chase auf der Couch saß. Er war duschen gewesen, bevor er die Kartons zurückgebracht hatte. „Von mir aus können wir los", sagte ich, als ich vor ihm stehen blieb. „Gut. Ich habe nämlich Hunger", sagte er grinsend. Meine Hand fand seine und gemeinsam verließen wir die Wohnung. Als wir beim Burgerladen ankamen, saßen Kyle und Aiden schon an unserem Stammplatz. „Hey", begrüßte ich die zwei, dabei setzte ich mich neben Kyle, sodass ich gegenüber von Chase saß. „Seid ihr fertig mit ausräumen?", fragte Kyle uns. „Ja. Und es war anstrengend", antwortete ich ihm. „Jetzt weißt du, wie wir uns beim Tragen von den Kartons gefühlt haben", warf Aiden ein. „Wie schön euch hier zu sehen", begrüßte Chase' Grandma uns, als sie auf unseren Tisch zukam. Sobald sie bei uns ankam, zog sie erst Chase und dann mich in eine herzliche Umarmung. „Wie war der Umzug?", wollte sie neugierig von uns wissen. „Gut. Die Kartons sind schon leer", antwortete ich ihr. „Das freut mich. Ich finde noch immer toll, dass ihr diesen Schritt gewagt habt." „Danke, Grandma." „Also zurück zu den wichtigen Dingen im Leben. Was möchtet ihr Essen?", fragte sie uns freundlich. „Ich würde sagen das gleiche wie immer", antwortete Chase ihr und wir anderen nickten zustimmend. „Dann werde ich eure Wünsche mal an die Küche weitergeben", sagte sie, bevor sie in den anderen Teil des Ladens verstand. „Ich schwöre dir, Chase, ich beneide dich wirklich darum, dass deine Großeltern den Laden haben", sagte Aiden. „Immer kostenfreie Burger", fügte Kyle hinzu. „Jetzt tut mal nicht so, als ob ihr hier immer den vollen Preis bezahlt", erinnerte Chase seine zwei besten Freunde. Und er hatte recht. Keiner von uns bezahlte den vollen Preis. Wir würden es tun, aber jedes Mal weigerten seine Großeltern sich, uns den vollen Preis bezahlen zu lassen. Und jedes Mal hatten sie einen neuen Grund, wieso wir nicht voll bezahlen mussten. Ganz egal in welcher Hinsicht, Chase' Großeltern waren großartige Menschen. Jedes Mal, wenn wir bei ihnen zum Essen eingeladen waren, oder auch nur einfach so da waren, war es witzig. Sie hatten mich von Anfang an mit offenen Armen empfangen und dafür war ich ihnen dankbar.

„Danke nochmal, dass ihr Mitgeholfen habt, Jungs", sagte ich zu Kyle und Aiden. Wir standen auf dem Parkplatz des Burgerladen. Da wir alle vom heutigen Tag müde waren, hatten wir entschieden direkt nach dem Essen nach Hause zu fahren. „Immer wieder gerne. Vor allem wenn wir danach Burger essen gehen", sagte Kyle grinsend, bevor wir uns zur Verabschiedung umarmten. „Wir sehen uns in den nächsten Tagen. Immerhin müssen wir unsere Ferien ausnutzen", verabschiedete Aiden sich. „Ja, wir sehen uns." Ich ließ mich mal wieder auf den Beifahrersitz von Chase' Auto sinken, während mein Freund es sich wie immer auf dem Fahrersitz bequem machte. Die ganze Fahrt nach Hause hörten wir Musik und sangen die Texte so gut es ging mit. In diesen kleinen Momenten wurde mir immer wieder bewusst, wie sehr ich unsere Beziehung liebte. Wie sehr ich Chase liebte. Wie gut wir harmonierten.

Als wir zu Hause ankamen, rannte Chase fast die Treppen zur Wohnung hoch. Ich hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten, denn natürlich hielt er die ganze Zeit über meine Hand fest. Aus seiner Hosentasche zog er einen neuen Wohnungsschlüssel. „Bereit mit deinem Schlüssel die Tür aufzumachen?", fragte er mich grinsend. „Sowas von bereit." Ich nahm ihm den Schlüssel aus der Hand und schloss die Tür auf. Kaum war die Tür hinter uns zugefallen, packte Chase mich an der Taille und küsste mich. „Ich liebe dich, Chase", hauchte ich gegen seine Lippen. „Ich liebe dich auch, Lia." Er hob mich hoch, sodass ich meine Beine um seine Hüfte schlingen konnte. „Willkommen zu Hause", wisperte er zwischen zwei Küssen, während er mich hoch ins Schlafzimmer trug. Wo er sich mit mir in den Armen aufs Bett fallen ließ. Zu Hause. Ich war zu Hause. Angekommen. Mit Chase. Bei Chase. Ich liebte ihn. Mit jeder Faser meines Körpers. Für immer. Wo auch immer er war, dort war auch mein zu Hause.  

Between LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt