-Chapter Eight-

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Emiliana

„So, da wären wir", sagte Chase, als er den Motor seines Wagens ausstellte. Wir standen auf dem Parkplatz eines Burgerladen mitten in der Innenstadt. „Ich verspreche dir, hier gibt es die besten Burger in der ganzen Stadt vielleicht sogar der ganzen Welt." Ein breites Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, während er die Tür öffnete und ausstieg. Ich tat es ihm gleich. Gemeinsam betraten wir den Burgerladen. Der Laden schien auf den ersten Blick unheimlich gemütlich. Auf der rechten Seite gab es eine Bar, an der einige Leute saßen. Auf der linken Seite und im hinteren Teil des Ladens standen Tische mit Stühlen. An den Wänden standen Sitzbänke. „Folg mir", befahl Chase mir. Ich tat wie mir befohlen und folgte ihm in den hinteren Teil. Chase führte mich in eine Sitzecke ganz hinten. Hier hinten war es etwas dunkler als im vorderen Teil des Ladens, dadurch war er jedoch nur noch gemütlicher. Dafür, dass es schon relativ spät war, war der Laden noch recht gut besucht, jedoch saßen bis auf uns alle Gäste im vorderen Teil.

Ein älterer Mann, ich schätze ihn auf Mitte 60, kam auf unseren Tisch zu. Er hatte eine Schürze um seine Hüfte gebunden und hielt einen kleinen Notizblock in der Hand. „Chase, mein Junge, wie schön dich hier zu sehen", begrüßte der ältere Herr uns, sobald er an unserem Tisch ankam. Chase stand auf, um ihn zu umarmen. „Hi Grandpa", begrüßte er ihn. Moment mal. Das war Chase Opa? „Wen hast du denn mitgebracht?", fragte sein Grandpa neugierig und richtete seinen Blick auf mich. „Grandpa, das ist Emiliana. Emiliana mein Grandpa James", stellte Chase uns vor. Ich stand auf und schüttelte James die Hand. „Freut mich sie kennenzulernen", sagte ich lächelnd zu ihm. „Nenn mich doch James, sonst fühle ich mich so alt. Freut mich ebenfalls", sagte sein Grandpa zu mir. Das Lächeln, was dabei auf seinem Gesicht lag, strahlte so viel Wärme aus. „Grandma ist heute nicht da, falls du zu ihr wolltest", informierte James seinen Enkel. „Nein. Alles gut. Ich komme die Tage mal bei euch zu Hause vorbei", versprach Chase ihm. „Das freut mich. Was darf ich euch denn bringen?", wollte James von uns wissen. „Vertraust du mir?", fragte Chase mich. „Ja." „Dann kannst du uns bitte zwei Wasser und zwei Special Burger bringen", antwortete Chase seinem Grandpa. „Kommst sofort", antwortete dieses, danach verschwand er in den vorderen Teil des Ladens.

„Der Laden gehört deinen Großeltern?", wollte ich von Chase wissen. „Ja, sie haben ihn vor 25 Jahren eröffnet. Grandpa arbeitet noch jeden Tag hier. Meine Grandma ist nicht mehr so oft hier", erzählte er mir. „Es ist auf jeden Fall wunderschön und gemütlich hier", sagte ich. „Ja, das ist es. Grandma hat mir früher immer erzählt, wie viel Spaß sie dabei hatte den Laden einzurichten. Das hat mein Grandpa ganz allein ihr überlassen, weil er der Meinung war, dass sie es viel besser machen würde, als er." Chase strahlte förmlich, während er mir davon erzählte. „Bist du oft hier?", wollte ich von ihm wissen. „Es geht. Früher war ich öfter hier. Manchmal habe ich Grandpa in der Küche geholfen oder habe mit Grandma gemeinsam die Gäste bedient. Ich versuche immer einmal alle 14 Tage herzukommen. Ab und zu springe ich mal ein, wenn einer ihrer Mitarbeiter krank ist." Chase' Lächeln war in diesem Moment unheimlich ansteckend und übertrug sich sofort auch auf mich. Fast hätte ich vergessen, wie dieser Abend angefangen hatte und wie es überhaupt dazu gekommen war, dass ich jetzt mit Chase im Burgerladen seiner Großeltern saß und mich mit ihm unterhielt. Das erste Mal seit Wochen fühlte ich mich irgendwie sogar glücklich und dass, obwohl mein Freund mich vor wenigen Stunden vor meinen eigenen Augen betrogen hat.

Als Chase und ich vorhin zurück auf die Party gegangen waren, um uns von Kyle und Aiden zu verabschieden, hatte ich Silas nirgends mehr gesehen. Ich ging davon aus, dass er gemeinsam mit Sabrina gegangen war, um das zu Ende zu bringen, was sie angefangen hatten. Nur Brian und Arian hatte ich aus dem Augenwinkel gesehen. Ich war mir sicher, dass sie Silas sagen würde, dass sie mich mit Chase gesehen hatten. Wahrscheinlich hatten sie es ihm schon gesagt. Aber es war okay für mich. Sie konnten es ihm ruhig sagen, denn ich würde nicht länger an etwas festhalten, was es gar nicht mehr gab. Unsere Beziehung. Ein einziges Mal müsste ich noch mit Silas sprechen, um es zu beenden, aber danach war ich frei. Frei von dem Ballast, den ich seit einiger Zeit mit mir herumschleppte. Seitdem unsere Beziehung nicht mehr funktionierte. Loslassen und nach vorne schauen war das vernünftigste, was ich machen konnte. Es war das beste für mich. Denn ich wusste, dass etwas auf mich wartete. Etwas Schöneres. Außerdem wusste ich, dass ich mit Chase jemanden hatte, auf den ich mich verlassen konnte.

„Danke", sagte ich leise zu Chase. Verwirrt schaute er mich an. „Wofür?" „Für alles, was du getan hast." Erkenntnis machte sich in seinem Gesicht bemerkbar. „Ich bin quasi deine rettende Hand. Du musst nur nach ihr greifen, Emiliana."

Das würde ich. Definitiv.  

Between LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt