Hannahs Sicht
Ich hatte mich gerade umgezogen, um mich ins Bett zu legen, als Dean meinte "Warte kurz. Ich verarzte noch schnell deine Wunde"
"Welche Wunde?", fragte ich verwirrt.
"Du hast da eine große Platzwunde an deiner rechten Schläfe. Das muss doch bestimmt weh tun?"
Daraufhin fasste ich mir genau auf die Wunde und verzog schmerzerfüllt das Gesicht.
"Autsch.. das habe ich ja total vergessen. Das muss im Wald passiert sein, als ich hingefallen bin", erklärte ich. Dean ging kurz ins Badezimmer und kam mit einem Verbandskasten wieder zurück.
"Setz dich hin. Ich hole nur nochmal kurz etwas Wasser zum säubern", befahl er. Wiederwillig setzte ich mich aufs Bett und nahm mir fest vor mich selber zu verarzten. Dean stellte das Wasser auf den Nachttisch und setzte sich an den Bettrand mir gegenüber. Er drückte den Waschlappen gerade aus und wollte anfangen meine Platzwunde zu säubern, als ich ihn aufhielt.
"Dean... Ich kann mich auch selber verarzten"
Plötzlich packte Dean meine Beine und zog mich näher zu sich. Mir stockte der Atem, als unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.
"Ich weiß, dass du das kannst. Aber das hindert mich nicht daran das trotzdem für dich zu tun", flüsterte er. Ich sah nur seine smaragdgrünen Augen und mein Puls fing an zu rasen. Mir fiel es plötzlich schwerer zu atmen. Ich hasste einfach diese Anziehungskraft zwischen uns. Wir waren schon so lange zusammen, sodass man eigentlich schon meinen müsste, da wäre eine gewisse Routine eingetreten. Doch es fühlte sich immer noch so an wie am Anfang, als wir die Finger nicht voneinander lassen konnten. John hatte es echt schwer mit uns in dieser Zeit. Er hätte uns am liebsten zwei Einzelzimmer gegeben, als wären wir zwei Jugendliche, die nicht zusammen in einem Zimmer schlafen durften. Bei dem Gedanken, musste ich lachen. Ich merkte gar nicht wie Dean schon dabei war mich zu verarzten.
"So fertig! Warum lachst du eigentlich so?", fragte Dean schmunzelnd und fügte noch hinzu "Ich dachte eigentlich, Sam ist derjenige, der aussieht wie ein Clown"
"Hey! Hör auf damit. Das war gemein...", erwiderte ich lachend und schlug ihm leicht auf die Brust, wobei ich an seinem aufgeknöpften Hemd hängen blieb. Ich biss mir auf die Lippe, als mir klar wurde wie sehr ich es vermisst hatte ihn zu berühren. Als ich aufblickte merkte ich wie Deans Blick an meinen Lippen haften blieb. Ich schluckte und erzählte ihm, was mir durch den Kopf ging, als ich gelacht hatte.
"Ich musste nur daran denken, wie schwer dein Dad es mit uns hatte, als wir frisch zusammen gekommen waren...wie wir wie zwei verliebte Teenies nicht die Finger voneinander lassen konnten. Ganz besonders du"
Er lachte auf und da war wieder dieses Glitzern in seinen Augen, dass ich so sehr vermisst hatte. Ich merkte gar nicht, dass ich ihn näher an mich heran gezogen hatte, als sich unsere Lippen fast streiften.
"Da kann ich mich aber an etwas anderes erinnern. Du bist nicht so unschuldig, wie du dich gibst", hauchte er verführerisch gegen meine Lippen. Mein Blick wanderte zu seinen Lippen und obwohl ich wusste, dass ich es sein lassen sollte, gehorchte mein Körper nicht. Ich spürte seine Hände an meinen Hüften, die mich näher an sich zogen und da wars um mich geschehen. Ich schloss die Augen und spürte seine Lippen federleicht auf meinen, als ein Klopfen unsere kleine Seifenblase zerplatzen ließ. Wir beide seufzten schwer. Es wäre ein Moment gewesen, der nicht gezählt hätte, ein Moment, nach dem wir Beide uns sehnlichst verzehrt hatten und jetzt war er dahin. Ich spürte wie Dean seine Hand auf meine Wange legte und mir noch einen langen Kuss auf die Stirn gab, bevor er aufstand und Sam die Tür aufmachte.
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Say it if you can
FanfictionDas Jägerleben war ein ständiges Spiel mit dem Tod. Noch nie war Hannah diese Tatsache so bewusst wie in der Nacht, in der Sam starb und Dean vor eine folgenschwere Entscheidung gestellt wurde, die das Leben der drei Jäger gehörig auf den Kopf stell...