Hannahs Sicht
Machtlos musste ich dabei zusehen, wie die Liebe meines Lebens starb. Unsichtbare Klauen bohrten sich in Deans Brust und rissen seine Haut auf. Das Blut spritzte in alle Richtungen. Deans gequälten Schreie ertönten und brannten sich in mein Gedächtnis. Die Tränen liefen unaufhaltsam über meine Wangen und es fühlte sich so an als würde mir jemand die Luftröhre zuschnüren, während ich seinen Namen schrie. Ich wollte ihm helfen und die Höllenhunde aufhalten, doch ich konnte nicht. Mein Körper gehorchte mir nicht. Es war als wäre ich gelähmt. Mit jeder Faser meines Körpers versuchte ich mich von der unsichtbaren Kraft zu befreien, die mich mit aller Macht zurückhielt und mich zwang dabei zu zu sehen, wie er starb. Als er nach einer Weile aufhörte zu schreien, wusste ich es war vorbei. Das Leben glitt aus seinen Augen und erst jetzt konnte ich mich wieder bewegen. Verzweifelt kniete ich mich zu ihm und umfasste mit zitternden Händen sein Gesicht.
"DEAN!! Nein, nein, nein...bitte verlass mich nicht! Das hast du mir versprochen! Ich kann nicht ohne dich!", schrie ich und konnte einfach nicht glauben, was gerade passiert war. Doch natürlich geschah nichts. Reglos lag er vor mir und es war nichts als Leere in seinen Augen. Das durfte nicht wahr sein. Qualvoll schrie ich auf und ließ meinen Kopf auf seine zerfetzte Brust sinken. Schluchzend und mit gebrochenem Herzen klammerte ich mich an ihm fest, als würde mein Leben davon abhängen. Der Geruch seines Aftershaves vermischte sich mit dem metallischen Geruch des Blutes. Mir drehte sich der Magen um, als ich realisierte, dass er für immer fort war. Seine markerschütternden Schreie klangen immer noch in meinem Kopf nach. Doch als wäre das nicht schon entsetzlich genug, wurde mir gezeigt, was in diesem Moment mit seiner Seele passierte. Wie in einem schrecklichen Film sah ich Dean plötzlich angekettet auf einem OP-Tisch liegen, während ein Dämon mit einem Messer auf ihn zulief und anfing ihn zu foltern. Furchtbare Schreie kamen aus seiner Kehle, während der Dämon unbeschreibliche Dinge mit ihm anstellte. Auch jetzt war ich wie erstarrt. Ich wollte ihn retten, doch ich konnte es nicht. Etwas starb in mir, während ich hilflos dabei zusah wie er gefoltert wurde und nach meiner Hilfe schrie. Ich kämpfte vergeblich mit aller Kraft darum, meinen Körper zu bewegen, um zu ihm zu kommen. Doch es war als wäre eine unsichtbare Wand zwischen uns, die ich, egal wie sehr ich es versuchte, einfach nicht durchdringen konnte. Als mir klar wurde, dass ich ihm nicht helfen konnte, schrie ich verzweifelt seinen Namen, bis meine Stimme versagte.
Irritiert schlug ich die Augen auf, als ich spürte wie jemand über meine Wange streichelte. Ich brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, dass das zum Glück nur ein Traum war, als ich in Deans besorgtes Gesicht blickte, der mich immer noch in seinen Armen hielt. Er hatte mich die ganze Nacht über nicht alleine gelassen. Erleichtert atmete ich aus und kam allmählich wieder zur Ruhe. Das war nicht real...
"Hey...wie geht es dir? Alles in Ordnung? Willst du darüber reden?", kam es fürsorglich von Dean. Ich schüttelte den Kopf und umfasste mit meinen Händen sein Gesicht.
"Nein, alles gut. Ich bin einfach nur froh, dass du lebst", erwiderte ich mit brüchiger Stimme, zog ihn näher an mich und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und verweilte für einen Moment in dieser Position. Dean zog mich näher an sich und strich mir sachte übers Haar.
"Ich liebe dich", flüsterte er und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren.
"Ich liebe dich, auch", erwiderte ich erschöpft. In dem Moment hörte ich wie die Tür zu unserem Zimmer aufging. Dean hob seinen Kopf, woraufhin ich ebenfalls zur Tür blickte. Sam und Riley kamen mit Frühstück in den Händen ins Zimmer und stellten es auf dem kleinen Tisch vor dem Fenster ab.
"Hey Hannah, du bist wach! Wie geht es dir? Alles in Ordnung? Willst du darüber reden, was heute Nacht passiert ist?", wiederholte Sam dasselbe, was Dean mich vor wenigen Minuten ebenfalls gefragt hatte.
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Say it if you can
FanfictionDas Jägerleben war ein ständiges Spiel mit dem Tod. Noch nie war Hannah diese Tatsache so bewusst wie in der Nacht, in der Sam starb und Dean vor eine folgenschwere Entscheidung gestellt wurde, die das Leben der drei Jäger gehörig auf den Kopf stell...