"Finger weg von meinem Freund"

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Fünf Tage nachdem das Höllentor sich geöffnet hat, rief Bobby uns an, da er in Just Outside Lincoln, Nebraska einen Hinweis auf dämonische Omen entdeckt hatte und wollte, dass wir uns das gemeinsam ansehen. Es ist schon merkwürdig, dass in der Zwischenzeit nichts passiert ist. Es schien fast so als würden die Dämonen auf etwas warten. Nachdem wir das abgelegene Haus überprüft hatten, in dem Bobby einen Angriff durch Dämonen vermutete, fanden wir eine ganze Familie tot auf dem Sofa vor. Allerdings fehlten Hinweise auf einen Dämonenangriff wie beispielsweise Schwefel. Nach Bericht der Gerichtsmedizinerin war die Todesursache Austrocknung und Hungertod. Es gab keinerlei Anzeichen von Zwang oder Gewalt. Sie sind einfach im Sitzen gestorben, obwohl der volle Kühlschrank nur wenige Meter entfernt war. Gerade saßen wir mit Isaac und Tamara, zwei Jägern, die wir bei der Durchsuchung des Hauses getroffen haben, in dem Wohnzimmer eines verlassenen Hauses, in dem wir Unterschlupf gefunden haben.

"Was ist das für ein Dämonenangriff?", meinte Sam, nachdem Dean uns von der Todesursache erzählt hatte.

"Wenn es einer ist, ist es mit nichts zu vergleichen und ich habe schon viel gesehen", erwiderte Bobby darauf.

"Was sollen wir jetzt machen", fragte Dean in die Runde.

"Nein, wir werden gar nichts machen. Nichts für ungut, aber wir schließen uns nicht mit den verdammten Idioten zusammen, die das Höllentor überhaupt erst geöffnet haben"

Als ich diese Worte aus Isaacs Mund hörte, brannten bei mir alle Sicherungen durch. Wie kann er es wagen uns zu unterstellen, wir wären Schuld daran, wenn wir doch versucht haben es zu verhindern. Es ist ja nicht so, dass wir den Kolt selbst in die Krypta reingesteckt und das Tor geöffnet haben. Es war dieser Mistkerl, Jake.

"Wie bitte?! Wir haben dieses verdammte Höllentor nicht geöffnet. Wir haben versucht es zu verhindern, während du auf deinem faulen Hintern gesessen hast und keine Ahnung hattest, was dieser gelbäugige Mistkerl überhaupt vorhat. Also halt die Klappe, wenn du es nicht besser weißt", platzte es aus mir heraus.

"Was hast du gerade gesagt?", erwiderte Isaac wütend und kam mir einen Schritt näher. Wenn er denkt, dass ich mich davon einschüchtern lasse, irrt er sich gewaltig. Stattdessen ging ich ebenfalls einen Schritt auf ihn zu und schaute ihm in die, vor Wut funkelnden Augen.

"Du hast mich schon richtig verstanden", presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Es machte mich einfach so wütend, wenn jemand mir und meinen Freunden die Schuld an etwas gibt, für das wir nicht verantwortlich sind.

"Leute das bringt doch nichts. Wir sollten jetzt zusammenhalten und gemeinsam gegen die Dämonen kämpfen", meinte Sam nun und versuchte mich von Isaac weg zu ziehen. Tamara tat das gleiche bei Isaac.

"Nein ich bleibe bei meinem Entschluss. Tamara und ich werden ganz sicher nicht mit euch zusammenarbeiten", erwiderte er und stürmte mit Tamara im Schlepptau aus dem Haus. Was für ein Arschloch. Ich habe auch keine Lust mehr mit denen zusammen zu arbeiten. Wir vier schaffen das schon alleine.

Einen Tag später hatte Sam einen weiteren Fall gefunden. Eine Frau hat einer anderen vor einem Laden den Schädel eingeschlagen, weil sie ihr das letzte Paar grüner Pumps vor der Nase weggeschnappt hat. Es gibt ja Frauen, die sich wegen ein paar Klamotten ziemlich in die Haare kriegen. Diesmal könnte es vielleicht einfach nur eskaliert sein. Allerdings ist das schon der zweite etwas merkwürdige Vorfall innerhalb von zwei Tagen. Es könnte also durchaus sein, dass diese beiden Fälle zusammenhängen. Nachdem Bobby jedoch mit der Verdächtigen gesprochen hat, meinte er, dass sie nicht besessen gewesen sei und da wir auch keinen Schwefel im Laden gefunden haben, war es, wenn überhaupt, kein gewöhnlicher Dämonenangriff. Erst als wir den Laden schon verlassen wollten, sind uns die Überwachungskameras an der Decke aufgefallen. Also sind wir als FBI-Agenten verkleidet zum Ladenbesitzer gegangen und sahen uns gemeinsam die Überwachungsvideos an. Da fiel uns auf, dass ein Mann kurz vor dem Mord, mit der Verdächtigen gesprochen hat und sie dabei berührt hat, die gleich danach zu der Frau mit den grünen Pumps gegangen ist und anfing mit ihr zu streiten. Was genau gesagt wurde, wussten wir nicht, aber dieser Mann war definitiv der Dämon. Ich frage mich nur, was das für ein Dämon ist, dass er jemanden nur durch Worte und Berührungen dazu bringen kann so etwas schreckliches zu tun. Dazu kommt noch, dass er kein Schwefel hinterlassen hat. Sowas habe ich noch nie gesehen.

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