"Dir passiert hier nichts, versprochen"

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Deans Sicht

Ich saß gerade vor dem Fernseher und schaltete durch die Kanäle, während Dad gerade duschte. Unsere letzte Jagd endete ziemlich schleimig. Formwandler-Explosion. Mehr will ich dazu nicht sagen. Auf einmal wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als jemand wie wild an unsere Tür klopfte. Alarmiert stand ich auf, rührte mich allerdings nicht vom Fleck. Wer ist das ? Wer zum Teufel klopft um die Uhrzeit an unsere Tür? Mit zwei Schritten stand ich vor der Badezimmertür und rief "Dad ? Kriegen wir noch Besuch?"

Als Dad mit einem "Nein, wieso ?" antwortete, meinte ich " Weil jemand gerade an unsere Tür klopft"

"Dean, lass die Tür zu... Ich bin gleich da"

Allerdings ignorierte ich Dads Anweisung, schnappte mir meine Waffe und steuerte auf die Eingangstür zu. Ich zögerte einen Moment und öffnete sie dann. Was ich da vorfand, verschlug mir die Sprache. Damit hätte ich wohl am Wenigsten gerechnet.

Da stand ein bildhübsches, jedoch mit Blut verschmiertes Mädchen vor unserer Tür. Sie konnte sich kaum noch auf ihren Beinen halten. Als sie mich erblickte, flüsterte sie etwas Unverständliches und zog mich dann urplötzlich in eine Umarmung, woraufhin sie laut aufschluchzte. Total überfordert mit der Situation, stolperte ich einen Schritt rückwärts. Wer zum Teufel ist das ?! Und was ist mit ihr passiert?! Warum umarmt sie mich, als würden wir uns seit Jahren kennen? So eine gut aussehende Frau würde ich sicherlich nicht vergessen.

"Dean, was habe ich dir gesagt ?! Und lass bitte die junge Dame los!"

"Dad sehe ich so aus, als ob ich 6 bin? Es ist ja nicht so, als wäre ich gerade von einem Werwolf angesprungen worden. Außer sie ist einer, dann haben wir ein Problem.Und außerdem halte ich sie gar nicht fest, Dad !",konterte ich, woraufhin sie mich unerwartet ziemlich stark wegschubste.

"Du Idiot", meinte sie wütend und wandte sich meinem Dad zu.

Dads Gesichtsausdruck wandelte sich nun von extrem wütend in extrem besorgt um. Ich verstand die Welt nicht mehr ? Was zur Hölle passiert hier gerade? Im einen Moment war sie noch ein Häufchen Elend und im nächsten Moment schubst sie mich weg und beleidigt mich? So schnell habe ich eine Frau bisher noch nie zum Austicken gebracht... und das auch noch ohne Grund.

"Hannah, was ist passiert? Wo ist Rick ?", meinte Dad nun, woraufhin sie schluchzend zusammenbrach. Ich hatte aber nur einen Gedanken im Kopf. Hannah ?! Die Hannah?! Diese eine Hannah...von damals?!

"Ja Dean, diese Hannah. Kennst du noch eine andere Hannah Blake?"

Das habe ich jetzt nicht ernsthaft laut gesagt oder? Mist!

"Hannah alles wird gut, wir sind bei dir. Dean hilf mir sie aufs Sofa zu tragen!"

Sofort kam ich seiner Bitte nach, bemerkte aber, dass sie eine große Fleischwunde auf ihrem Rücken hatte, woraufhin ich meinen Dad sofort darüber informierte. Trotzdem brachten wir sie beide zum Sofa und setzten sie hin. Sie beruhigte sich nicht, es wurde einfach immer schlimmer. Sie zitterte bereits am ganzen Körper und konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Was auch immer sie da erlebt hatte, es muss schrecklich gewesen sein. Während Dad beruhigend auf sie einredete, holte ich den Verbandskasten aus dem Badezimmer. Vorsichtig zogen wir ihr die zerkratzte Jacke aus und zogen vorsichtig das mit Blut verschmierte T-Shirt hoch, weswegen sie leise wimmerte. Eine verdammt tiefe Wunde zierte ihren Rücken. Diese Kratzer konnten nur von einem Wesen stammen. Jetzt erst realisierte ich, dass meine Wortwahl von vorhin nicht gut durchdacht war. Werwolf... warum musste ich unbedingt Werwolf sagen? Konnte es kein Vampir sein? Ich bin wirklich ein Idiot. Behutsam fing ich an die Wunde zu säubern, was ihr bestimmt verdammt weh tat. Nachdem dies erledigt war, klebten wir ihre Wunde ab, damit sie sich nicht entzündet. Danach zogen wir ihr ein sauberes T-Shirt an. Sie hatte sich schon etwas beruhigt, weswegen wir sie auf das Bett legten, damit sie sich ausruhen konnte. Ich schnappte mir ein Kissen und legte mich schon auf das Sofa, als sie mit schwacher Stimme meinen Namen flüsterte. Sofort stand ich wieder auf und lief zu ihr. Dad lag bereits im Bett und müsste gerade erst eingeschlafen sein. Man hörte ihn schon schnarchen. Die Jagd war ganz schön anstrengend und er ist auch nicht mehr der Jüngste. Als ich bei ihr ankam, kniete ich mich vor ihr hin, um sie besser zu verstehen. Ich nahm ihre Hand in meine und streichelte sie sanft.

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