Jahreswechsel

720 18 2
                                    

Mein Wecker klingelte am zweiten Morgen nach den Weihnachtstagen. Es war nicht mal fünf in der Früh, aber ich schälte mich aus Romans Umarmung. Er verschlief den Wecker, worauf ich etwas gehofft hatte. Mein Weg würde mich auf den Rueggisberg führen, knapp 1000m hoch. Es war einer der Gipfel, die ich mit meinem Vater bestiegen hatte. Wir waren so oft dort oben gewesen.
Ich zog meinen Multifunktionsanzug an, den ich sonst zum Boarden nutzte, zu meinen Wanderschuhen. Schnell hinterließ ich eine Nachricht, die ich auf das Kissen legte. Leise schlich ich mich aus dem Haus und lief durch die ruhige Gemeinde und strebte den Gipfel an. Es war mir ein Bedürfnis dort hoch zu gehen.
Am Gipfelkreuz selber war es noch dunkel und ich konnte das Farbenspiel am Horizont bis zu den ersten Sonnenstrahlen genießen.
Und ich hatte an diesem Tag das Gefühl, meinen Eltern wieder näher zu sein, um die Erinnerungen nicht zu verlieren. Denn manchmal hatte ich das Gefühl zu vergessen wie sie klangen, wie sie rochen.

Mit dem ersten Schritt zum Abstieg schickte ich Roman ein Bild, das ich auf dem Rückweg war. Die Erinnerung an die gemeinsamen Aufstiege mit meinem Vater ließen mich den gesamten Weg zurück stumm Weinen. Es waren keine Tränen vor Trauer, es waren Tränen über die schönen Zeit. Um zehn am Morgen kam ich schon wieder zurück zum Elternhaus.
Roman sass im Wohnzimmer und erhob sich umgehend als er mich sah. Er sah die Tränen. Ich ließ mich in den Arm nehmen, ich ließ mich trösten, ich ließ mich küssen.
Im Bad was den Jungs gehörte, ging ich duschen. Nur in ein Handtuch gewickelt ging ich zum Schlafzimmer. Mit einer heißen Schokolade kam Roman hoch. Er schloss mich in seine Arme, nachdem er die Tasse abgestellt hatte.
Zögerlich reckte ich mich ihm entgegen, küsste ihn zärtlich. Meine Hände schob ich unter seinen Pulli, welchen er auszog. "Wo ist deine Familie?", wollte ich wissen. "Wir haben alle Zeit!", erklang seine Antwort heiser.
Ich trat einen Schritt zurück und ließ das Handtuch einfach nur fallen.

Romans Sicht

Wir waren allein im Haus. Nachdem sie nun das Handtuch fallen gelassen hatte, gab es kein Halten mir. Ich wollte sie, sie wollte mich.
In meinem Arm reagierte sie nachgiebig. Auf meinem Bett entledigte ich mich meiner restlichen Kleidung. Unser Tun entschleunigte sich dann von allein.
Gegenseitig schenkten wir uns die Zärtlichkeiten, die wir uns wünschten, nach denen wir uns so sehr an diesem Morgen sehnten.
Unsere Hände erforschten jeden cm Haut des anderen.
Während ich ihren Hals küsste und mit meiner Zunge liebkoste, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, auch einmal in diesen zu beißen.
Ein kehliges Stöhnen entwich ihren Lippen und ihre Arme umschlangen mich noch fester als zuvor.
Maddy lag neben mir, meine pralle Männlichkeit drückte an ihren Oberschenkel und wir küssten uns. Unsere Zungen vollführten einen leidenschaftlichen Kampf, dem niemand nachgeben wollte.
Unsere Hände begaben sich auf eine zarte Wanderschaft, wie Federn glitten ihre Fingerspitzen über meine Haut. Es war wie ein Prickeln, leicht und brennend zugleich.
Ich umkreiste ihre aufgerichteten Brustwarzen, streichelte sanft um ihren Bauchnabel, um meine Hand dann zwischen ihren schlanken Schenkeln verschwinden zu lassen. Dort streichelte ich immer wieder über ihre erwartende Mitte, entlockte ihr ein wohliges Seufzen.
Dann beugte ich mich über sie, ließ mich nur langsam auf ihr nieder.
Ihre Beine umfingen mich und ich spürte meine Erregung immer wieder kurz an ihrem feuchten Eingang.
Dadurch, das sie mir ihr Becken leicht entgegen richtete, sich an mich drängte, hatte sie mir längst ein stummes Einverständnis zum Einlass gegeben, doch ich zögerte es noch heraus.
Erst als ich mich garnicht mehr zurück halten konnte, raunte sie atemlos: "Roman, bitte!" Ich kam unserer Lust nach und schob mich langsam in sie hinein.
Als unsere Körper ganz zueinander fanden, war es als hätte nie etwas anderes gezählt.
Unseren Bewegungsrhytmus passten wir aneinander an.
Erst langsam und im Gleichklang, dann wild und leidenschaftlich.
Unsere Körper pressten sich aneinander, keuchender Atem wandelte sich in forderndes Stöhnen.
Gemeinsam erlebten wir einen Höhepunkt, der schier endlos anzudauern schien.
Mein Körper lag jetzt schwerer als zuvor auf ihrem, während wir beide noch Gefangene der empfundenen Lust waren. Ich hielt ihr Gesicht in meinen Händen und sah die einzelne Träne, die sich aus ihrem Augenwinkel löste. Zärtlich küsste ich diesen salzigen Tropfen weg. "Mon Coeur, ist alles in Ordnung?", wollte ich flüsternd wissen. Sie lächelte und nickte, ihre Augen funkelten regelrecht. Sanft küssten wir uns.
Nur zögerlich zog ich mich aus ihr zurück.

Pflichtgefühl - Herz über KroneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt