Christmas and happy new year

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Am Heilig Abend genossen wir das Zusammensein mit allen. Ein Teil der Familie ging nach dem Abendessen nach Hause. Am Tag drauf würden sie zum Brunch und zum Gänsebraten wiederkommen.
Zu sechst gingen wir in die Weihnachtsmesse. Ich glaubte nicht stark, aber an diesem Abend war mir der Kirchgang ein persönliches Bedürfnis. Ich wollte diese Christmette besuchen. Roman hielt die ganze Zeit meine Hand. Immer wieder sahen wir einander an.
Als wir am späten Abend ins Bett gehen wollten, stand ich mit hochgeschobenem Top seitlich vor dem großen Spiegel. Ich strich mit meiner Hand über meine flache Leibesmitte. "Bald ist es nicht mehr so flach!", sagte Roman. Er stand hinter mir, legte seine Hand auf meine. "Ich kann es kaum abwarten! Ich will so eine fette Kugel.", gab ich zu. Mit meinen Armen deutete ich einen übertriebenen Bauch an. Roman lachte, verstand mich aber.
Kaum das wir im Bett lagen beugte er sich über den Bauch. "Hey Baby, Du ahnst nicht, wie sehr Mommie und Daddy sich auf Dich freuen. Wir lieben Dich und können es kaum erwarten, Dich im Arm zu halten.", murmelte er. Meine Finger ließ ich in seine Haare gleiten. Es dauerte nicht lange und wir schliefen bereits kurze Zeit später ein.
Früh wachte ich auf, Morgenübelkeit zwang mich ins Bad, wo ich mich übergab. Nach dem Übergeben war die Übelkeit weg, nur ein flaues Gefühl blieb. Ich ging duschen, steckte meine Haare anschließend hoch. In Leggings und Romans Hoodie ging ich bereits runter, bereitete die Kaffeemaschine vor und brühte mir einen Tee auf. Der Kräutertee, den Martin am Tag zuvor mitgebracht hatte, weil der Karin auch geholfen hatte, beruhigte meinen Magen. Ich genoß die Ruhe im Haus, saß auf der Bank der Frühstücksecke und ließ eine Hand auf meinem Bauch liegen. Der Bauch der unser Baby beschützte.
Nach dem Tee und der eingesetzten Wirkung der Tablette begann ich mit der Vorbereitung zum Brunch. Eine Stunde nachdem ich angefangen hatte, zogen die ersten Wohlgerüche von frischen Backwaren durch das Haus, was Karin weckte.
"Liebes, was machst Du denn da?", wollte sie wissen, als sie geduscht und umgezogen in die Küche trat. Ich drehte mich zu ihr und atmete tief durch, als ich gerade beide Quiche in den Ofen schob. "Mama, ich muss was tun!", sagte ich ehrlich. Sie kam zu mir und umarmte mich. "Wenn wir dich zu sehr bevormunden, sag es!", erwartete sie. Ich lächelte. "Ein bisschen betüdeln ist okay, aber ich kann nicht nichts tun! Dann werde ich wahnsinnig!", sagte ich. Sie streichelte meine Wange und wir werkelten nebeneinander her. "Ich weiß noch wie es mir ging. Martin und unsere Eltern haben mich, als wir es bei Roman wussten auch in Watte packen wollen, und eigentlich hatte ich mir geschworen niemals so zu werden! Ich bin wohl gescheitert.", gab sie zu. Ich stoppte mit dem Kneten vom Hefeteig. "Mama, ich habe Angst, ganz furchtbare Angst, das wir es wieder verlieren, aber wenn ich nichts tue, dann verfalle ich nur noch mehr ins Grübeln. Und ich will mich freuen, ich will es genießen! Ich will die Schwangerschaft bewusst erleben.", sagte ich leise. Tränen traten in meine Augen. "Ich will glücklich schwanger sein!", murmelte ich. Sie strich über meine Wange. Sie lächelte verstehend und es brauchte nicht mehr Worte.

Romans Sicht

Als ich wach wurde, war das Bett neben mir leer. Ich duschte, zog mir Jeans und einen edlen Strickpulli an, machte meine Haare. Unten bekam ich mit, wie Maddy mit Mama redete. Sie erklärte ihr, daß sie etwas tun musste. Sie gab zu Angst zu haben, die ich auch hatte.
In der Küche umarmte ich Maddy dann zart von hinten. Sie drehte sich zu mir um. "Geht es Dir gut?", wollte ich leise wissen. Sie nickte.
"Jetzt ja, die Tablette wirkt!", gestand sie indirekt das es früher am Morgen schwieriger war. Ich küsste sie. Dann sah ich in ihr Gesicht, etwas war anders, ihre Augen strahlten. Noch mehr als sonst.
Danach half ich bei den Vorbereitungen und meine Frau ging sich umziehen. Zu der schwarzen Leggings zog sie einfach nur ein Strickkleid in dunkelrot und dicke Socken an. Sie wollte keine Schuhe tragen, wenn sie nicht musste.
Nach und nach trudelten unsere Familien ein. Erst gab es den Brunch. Nach diesem bereitete Mama die Gans zu und schob den Vogel in das Ofenrohr.
In der großen Runde machten wir dann einen Spaziergang. Für die Kids machten wir Halt an einem kleinen Rodelhügel. Edward, Marco und ich fuhren mit ihnen mit dem Schlitten. Maddy stand dabei und besah sich den Spaß. Ich wusste, daß sie liebend gern selber eine Fahrt machen würde, aber sie würde nichts riskieren. Zurück zuhause wirbelte Mama durch die Küche. Katharina half ihr. Maddy sass auf der Couch, Fabio schlief auf ihrem Schoß an ihre Brust gekuschelt. Auch mein Mädchen schlummerte ein. Ich konnte kaum den Tag erwarten, wenn das unser Baby war. Was wünschte ich mir diesen Luxus am Sonntag ein Nickerchen zu machen, mit meinem Kind auf der Brust.
Wir genossen den Tag, das Weihnachtsfest.

Pflichtgefühl - Herz über KroneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt