Am nächsten Tag war morgens nur eine Fitnesseinheit und Individualtraining, da abends ein Testspiel ausgetragen wurde.
Für mich standen demnach mittags noch einmal Fotoaufnahmen mit den Spielern auf dem Plan.
Im Anschluss dazu gab es mit der Mannschaft ein Mittagessen. Danach war bis zur Abfahrt in das ortsansässige Fussballstadion Freizeit angesagt. In einem Bikini, der wie angegossen sass, dazu ein Shirt von Roman lag ich am Pool und bearbeitete die Trainingspläne. Roman lag in seiner Trainingskleidung auf der Liege neben mir und machte einfache Physio Übungen für seine Hand. Er sollte im Testspiel auch zum Einsatz kommen, was ihn freute und auch erleichterte.
Drei Stunden hatte ich konzentriert an den Plänen gearbeitet, die ich sofort an den Mannschaftsarzt und die Physio Abteilung in Dortmund weiterleitete.
Um halb sechs brachen wir dann zum Stadion auf. Mit den Spielern wärmte ich mich auf dem Platz auf, um darauf zu achten, daß sie nicht zuviel machten. Das Testspiel war eine sehr einseitige Angelegenheit aber die Spieler der kleinen Mannschaft freuten sich wie jedes Jahr über dieses Spiel.
Am dritten vollständigen Tag in der spanischen Küstenstadt stiess auch der Mannschaftsarzt zu uns. Ich glaubte, das es zunächst weniger hektisch würde, doch an dem Abend sprach Aki mich nach dem Essen an.
Wir setzten uns auf die Terrasse. "Unsere Marketing Leitung wird krankheitsbedingt ausfallen!", fiel er direkt mit der Tür ins Haus. "Was hat das mit mir zu tun?", wollte ich wissen. Aki drückte herum. "Du bist fast fertig mit dem Studium, dein Praxissemester wolltest Du sowieso bei uns machen, wir würden Dich bitten wollen, bereits einige Projekte zu übernehmen.", erklärte er. Zögerlich trank Ich einen Schluck. "Die Position im Fitnessbereich möchte ich weiterbekleiden. Im Physio Bereich kann ich in das administrative zurücktreten und bei den Spielen die Bank besetzen. Ich brauche einen höheren Wochenstundenanteil, ich würde jetzt sagen 30 Stunden. Aktuell würde ich sagen, das mein Büro reicht, aber da sehen wir weiter. Und wenn ich Feierabend habe, dann habe ich Feierabend. Aber das entscheide ich nicht allein.", stellte ich meine Forderung, nicht ohne klar zu stellen, daß mein Titel nicht ins Gewicht fallen dürfte. Aki wollte mir einen neuen Vertrag aufsetzen lassen, mit einer entsprechenden Anpassung meines Gehaltes.
Mit Roman redete ich als wir im Bett lagen über das Angebot von Aki. Er ermutigte mich, daß Angebot anzunehmen. "Du studierst Marketing, nimm das an. Das ist eine gute Gelegenheit! Irgendwann wirst Du Deine Großmutter beerben, davor solltest Du Dein Studium ausgereizt haben. Nicht für Erfolg oder Karriere, sondern für Dich.", erklärte er mir seine Sichtweise. Diese Sichtweise hatte ich so noch nicht berücksichtigt. Mit seiner Fürsprache hatte ich mich auch recht zügig entschieden.
Beide wurden wir am Morgen früh wach. Wir gingen vorm Frühstück an den Strand, spazierten durch das seichte Wasser. Immer wieder blieben wir stehen, küssten uns, alberten herum. Als wir dann zum Frühstück kamen, sass Aki mit Thomas und meinem Onkel auch bereits dort. Roman gab mir einen Kuss, einen Klaps auf meinen Hintern und deutete zu ihnen. "Ich mach dir Dein Frühstück, sag ihm Bescheid!", sagte er leise. Ich ging direkt zu ihnen. Am Tisch der Herren begrüßte ich sie. "Also, es gab da jemanden der Deinen Vorschlag sehr begrüßt hat. Wenn der Vertrag stimmt werde ich in die Marketing Abteilung mit einsteigen!", gab ich an und ging dann zu Roman, der auf der Terrasse auf mich wartete.Das Training am Morgen gestaltete sich zäh. Einige Spieler beklagten Muskelkater, weshalb ich nach dem Joggen umschwenkte. Es gab Übungen am Platz, wo ich Haltungen korrigieren konnte. Unter den einzelnen Haltungen war es möglich einige Muskelkrämpfe wegzumassieren.
Jule klagte über eine Verspannung unter dem Schulterblatt, die ich ihm mit Druckaufbau lösen konnte. So erschöpft wie nach der Trainingseinheit war ich schon lange nicht mehr. Irgedwie gab es mehr Verspannungen und Muskelverhärtungen als sonst. Durch das doppelte Pensum achtete ich bei den Übungen nicht bei mir auf die korrekte Haltung. Hatte mir auch schon bei den ganzen Massagen im Halsbereich eine Verspannung zugezogen, was vorkommen konnte.
Nach dem Mittagessen, als die Spieler zu den Quiztaxis und zu den Presseterminen unterwegs waren, glaubte ich, mir durch eine Thai Massage etwas Gutes zu tun. Im Spa- Bereich lag ich zwei Stunden auf der Massageliege, was mich auch erst einmal entspannte.
Auf dem Zimmer duschte ich und legte mich hin. Beim wach werden schmerzte mein Rücken ab dem Bereich der Schulterblätter bis in den Nacken hoch. Ich war kaum in der Lage den Kopf hoch zu halten, so sehr schmerzte es. Die Thaimassage hatte alles nur noch schlimmer gemacht, als im ersten Moment angenommen. In Leggings mit Sneakern und einem Shirt von Roman schlich ich runter, wo alle auf der Terrasse oder am Pool waren. Jule kam mir entgegen, sagte mir allerdings auf meine Nachfrage hin, das Roman noch mit dem Quiztaxi von Nobby unterwegs war. Er sah mir an, daß etwas nicht stimmte.
Beim Mannschaftsarzt erbat ich dann um Hilfe. Er ging mit mir in den Physioraum und untersuchte mich nachdem ich ihm gesagt hatte wie der Morgen abgelaufen war und das ich eine Thaimassage gehabt hatte. Ein Brustwirbel zeigte sich fühlbar verschoben. Markus wollte diesen einrenken, und fragte ob ich eine örtliche Betäubung haben wollte. Diese lehnte ich ab, wusste aber um den Schmerz den das mit sich bringen könnte. "Okay, also ohne Betäubung.", kommentierte er noch und reichte mir ein kleines Handtuch, welches ich zusammen rollte und mir sehr old-school zwischen die Zähne schob. "Willst Du nicht auf Roman warten?", wollte er wissen, aber ich schüttelte den Kopf. Ich murmelte undeutlich: "Solange kann ich nicht mehr warten! Wenn ich könnte, würde ich die Wände hochgehen."
Und dann kamen die ersten Bewegungen um den Wirbel wieder in seine korrekte Position zu bringen. Die letzte Bewegung entlockte mir dann doch einen unterdrückten Schmerzlaut.
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Pflichtgefühl - Herz über Krone
FanficMaddy war nach Dortmund gezogen, wo sie eine Stelle in der medizinischen Abteilung des BVB angenommen hatte. Sie fand Freunde, Erfüllung in ihrem Job und die Liebe. Der Torwart erobert ihr Herz, nach einem holprigen Start, ungewollt und doch mit al...