Nach dem Gespräch mit den Vereinsspitzen ging ich raus. In die WhatsApp Gruppe der Frauen und Freundinnen schrieb ich meinen Plan und eine Idee, wie wir unterstützen könnten, die von allen angenommen wurde. Umgehend erhielt ich Zusagen zu meinem Vorhaben. Mit dem VIP Koordinator telefonierte ich, da er etliche Plätze frei halten musste
Dann telefonierte ich mit Frank, der bereits am Stadion war und weihte ihn in meinen Plan ein. Er wollte alles vorbereiten.Dann erst schlug ich den Weg zum Trainingsfeld ein. Ich lehnte mich an den Zaun und sah ihnen bei dem lockeren Training zu. Hier an der Luft ging es mir gut. Die Frühlingssonne schien mir ins Gesicht und für einen kurzen Moment verdrängte ich was am Tag zuvor geschehen war. Ich telefonierte mit meiner Großmutter, die sich erleichtert zeigte, daß ich aus dem Krankenhaus entlassen war. Danach sprach ich mit Leonie, die auf dem offiziellen Account eine Mitteilung veröffentlichen würde, da die Anfragen immens waren.
Am gestrigen Abend wurde die Fußballmannschaft des BVB Opfer eines feigen Angriffes, bei dem auch Kronprinzessin Madelaine und ihr Lebensgefährte betroffen waren. Bis auf verschiedene kleinere Blessuren sind sie körperlich unversehrt, müssen das Geschehene aber verarbeiten. Beide bedanken sich für die zahlreichen Genesungswünsche und bitten um Verständnis, daß sie sich zum gegenwärtigen Augenblick noch nicht geäußert haben.Ich war Leonie dankbar, daß sie das übernahm. Um halb eins beendete Thomas das Training und gab bekannt, was wir besprochen hatten.
Das einfache, zwanglose Kicken hatte die Anspannung etwas aus der Mannschaft genommen. Auch das sie nun nach Hause fahren konnten trug dazu bei.
Kaum das wir zuhause waren, legten wir uns auf die Couch. Immer wieder nickten wir ein, aber erholsam waren die kurzen Schlafphasen nicht.
Um halb fünf machten wir drei uns auf den Weg zum Stadion. Roman war nicht begeistert davon das ich dabei war. Ich musste ihm versprechen mich sofort bei Markus zu melden, wenn etwas war.
Am Parkplatz küssten wir uns noch einmal, hielten uns fest, ehe Jenny Schmelzer mich und Martin einsammelte. Im VIP Bereich war in einer Ecke eine Kinderbetreuung eingerichtet und dort wurde fleißig gemalt und auch gespielt.
Frank hatte die geforderten Dinge bereitgelegt und sortiert. Sofort zog ich das Trikot von Roman an und meine Jeansjacke wieder darüber. Mein Kopf wurde wieder von der Mütze geziert, die jetzt zusätzlich meinen medizinischen Ohrstöpsel verdeckte.
Die anwesenden Offiziellen und Vereinsmitglieder erfragten immer wieder wie es mir ging. Jenny und Sarah achteten zusätzlich auf mich, obwohl ich wirklich nicht viel machte. Martin und die beiden versorgten mich mit Süsskram und Getränken, das ich nicht unterzuckerte wie sie es nannten. Auch die Presse begutachtete mich. Die Sky Reporterin erfragte Kleinigkeiten bei mir.Romans Sicht
Ausnahmslos alle Spieler waren zum Spiel erschienen. Niemand stand zurück. Die Stimmung war gedrückt, denn immer wieder sah man auf den Kabinenplatz von Marc. Der Platz würde leer bleiben.
Beim Aufwärmen waren wir mit warmherzigen Jubel empfangen worden. Minutenlang ebbte der Beifall nicht ab.
Frank teilte uns mit, daß wir mit den Trainingsjacken einlaufen würden. Unsere Spieltrikots gäbe es vor dem Anpfiff an der Bank. Alle waren wir nicht wirklich verwundert, denn dazu war in den vergangenen Stunden eindeutig zuviel geschehen. Als wir am Mittelkreis einzogen und neben dem AS Monaco standen, wurden unsere Jungs unruhig. Da saßen nicht ein paar unserer Frauen und Familien. Da saßen sie alle. Mittendrin meine Maddy, die sich erhob und ihre Jeansjacke auszog. Sie trug mein Trikot. Ich lächelte leicht, als sie sich herumdrehte. Da war mein normaler Spieltagsflock drauf, mein Name und meine Nummer. Und dann war da noch der Flock von Marc drauf. Dann erhoben sich alle anderen und zeigten ihre Trikots. Diese waren so gestaltet wie das was Maddy trug. Marco Reus war es neben mir, der laut genug fragte: "Niemand zweifelt wohl daran, wer die besten Frauen hat!" Wir stimmten zu und klatschen in ihre Richtung.
Ich sah das meine Freundin Tränen in den Augen hatte. Wie es ihr ging brauchte ich mir nicht vorstellen, denn es ging mir ähnlich. Der Kloß in meinem Hals war riesig. Ich sah das sie diese Tränen wegwischte. Mein Vater, der neben ihrer beeinträchtigten Seite sass, legte einen Arm um sie.
Unsere Trikots die wir bekamen waren so wie die, welche die Frauen trugen.
Der Anpfiff holte uns in die Realität.
Der Fussball zwang uns zu Normalität, aber man muss ehrlicherweise sagen, daß nichts normal war.
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Pflichtgefühl - Herz über Krone
FanficMaddy war nach Dortmund gezogen, wo sie eine Stelle in der medizinischen Abteilung des BVB angenommen hatte. Sie fand Freunde, Erfüllung in ihrem Job und die Liebe. Der Torwart erobert ihr Herz, nach einem holprigen Start, ungewollt und doch mit al...