(39) Kokon

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Randinfo:
Dieses Kapitel könnte eine triggerne Wirkung haben.
Es ist kein Tot/ Suizid/ oder Selbstverletzung drinne, jedoch könnte vielleicht dieses Kapitel eine aufwühlende Wirkung auslösen.
Es kommt körperliche sowie psychische Gewalt vor.
Aber es sind wichtige Hinweise für die Hauptstory, weshalb ich hoffe, dass es dir gefallen wird! 💜

„Wie weit müssen wir denn noch laufen?", motzte der kleine Schwarzhaarige, der damit kämpfte den Berg mit dessen zu kurz geratenen Beinen herauf zu klimmen.

Jedoch wusste Taehyung, dass Jimin eigentlich nur am Meckern war, weil er einer der ungeduldigsten Menschen überhaupt war.

„Du wirst sehen, wenn wir da sind...Hier.", lächelte der Junge, welcher schon ein deutliches Stück weitergekommen war, und streckte nach seinem besten Freund dessen Hand aus.

Jimin liebt Überraschungen schon seit seiner Kindheit über alles, aber hasst es zu warten.

Hasste diese Ungewissheit, die sich dabei in einem ausbreitet.

Diese Verfluchte Ungewissheit, die heute in jeder Sekunde wie ein treuer Begleiter um ihm herum ist. Die Luft mit sich vergiftet. Jimins Träume. Jeden Tag mit Jimins Hoffnung einen Kampf führt.

Ungewissheit.

Die in einem Raum ist, in welchen es nicht einmal ein Fenster gibt. Wände, die mit ihrem bleichen Ton auf Jimin mit dessen ganzen Kälte herabstarren. Stille, die selten solch ein ungestörtes Zuhause bekam, denn nur noch konnte sie durch Jimins hauchzarte Stimme bezwungen werden.

Es war anders. Es war schonmal anders.

Es war nicht schon immer so still.

Wutausbrüche. Spucken. Schlagen. Treten. Schreien. Bis die Kehle wie Feuer brannte. Bis der Mund trocken war. Die Knöchel bluteten. Bis der Fuß sich verknackste. Bis sie- bis sie kam.

Der Stoff, welcher sich wie ein Kokon um deinen Körper sog. Der dein Körper das Gefühl gab, dass Atmen eine schlechte Idee währe und der Tod die einzige Möglichkeit war.

Das Stille. Ruhe, die einzige Möglichkeit war.

Um ihn herum war es zwar leise, aber in ihm war es laut.

Um ihn herum ist zwar alles weiß. Karl. Leer.
Aber in seinem inneren ist es immer noch Bund.

Noch.

„Jimin? Hast du mir gerade zugehört?", die Frau mit den braunen und streng zugebundenen Haaren sieht den, immer noch in der Ecke sitzenden und zählenden Jimin, an.

Es ist ein Raum, welcher beinahe von Ungewissheit überflutet wird. Von dem Gefühl, was er am meisten hasste.

Ungewissheit, welche er durch gesprochene Zahlen versucht zu überdecken.

Er wusste, immer wenn er  '60' ausgesprochen hatte, war er da. Jimin weiß nicht, was gerade mit Taehyung passiert. Wo er ist. Wie es ihm geht- Ungewissheit.

Aber das, dass weiß er. Er war immer da.

Hält daran fest, um mit irgendetwas gegen sie anzukommen. Ihr mit irgendwas gegenüber zu treten.

Gegen diese Verfluchte Ungewissheit.

Die Ungewissheit liegt genau vor ihm. Auf einer weißen Leinwand die darum fleht endlich angemalt zu werden.

So darum fleht, wie dein Körper bei einer offenen Wunde nach einem Pflaster. Bei Hitze nach Wasser. Bei Traurigkeit nach einer Umarmung.

Er will- er versucht es ja. Dieses Mandala, dieses Bild auszumalen, welches ganz in weiß vor ihm liegt.

Just a second (Taekook)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt