Wie unklar es ihm doch war, wie sehr seine Augen- dessen Seele zerstört ist, realisiert er erst in diesem Moment.
Was aus Jungkook geworden ist, realisiert er erst in diesem Moment.
Er wusste doch wie sehr es seinem besten Freund schlecht ging, natürlich, wie konnte er das nicht?
Er hat einen Menschen angefahren, totgefahren, wie konnte es einem dann nicht schlecht gehen?
Egal aus welchem Grund, wie es zustande kam, dass würde einem immer auf der Seele lasten und quälen, vor alldem, wenn man kein Geständnis machen kann.
Vor alldem, wenn man solch ein herzensguter Mensch wie Jungkook ist
Aber ihn nicht wiedererkennen zu können, das Gefühl zu haben einen ganz anderen Menschen vor sich sitzen zu haben, das hat er nicht geahnt. Oder wollte er vielleicht nicht ahnen.
Also sagt keiner etwas. Beide weiterhin erstarrt in der noch letzten ausgeführten Bewegung, welche noch verschont wurde, von den negativen, angespannten Emotionen die die Stimmung nun vollkommen bändigen.
Gefangen in einer viel zu vergänglichen Nacht, zwischen den raschelnden Bäumen die alles beobachten, den glitzernden Zeugen über ihnen, in den roten Augen von Jungkook, welche tief schwarze Farbe auf dessen persönliche Leinwand schmeißt. Auf eine Leinwand mit dessen dunklen Farben wirft, welche schreit bald endgültig in sich zusammenzufallen.
Namjoon ist gefangen in einer Seele, welche durch Jungkook's Augen blickt, es als Fenster benutzt, um sich zeigen zu können, um sich Namjoon zeigen zu können.
Nicht nur Hoseok erkennt es. Erkennt was in Jungkook los ist. Erkennt dessen Zerrissenheit. Nicht nur Hoseok kann die Augen für das Fenster der Seele nutzen.
Namjoon braucht dafür nicht Mal eine Sekunde bei Jungkook, sieht es auf Anhieb, mit dem Hintergrundwissen wie es damals aussah. Wie sie damals aussah. Wie er damals aussah.
"Jungkook-", endlich. Endlich ist Namjoon dazu bereit dessen viel zu lange überfälligen Worte gegenüber seinem besten Freund zu offenbaren. Jedoch ist er nicht der Einzige, dessen unausgesprochenen Wörter die Lunge beinahe zerdrücken.
"N- nein Joonie höre mir b-bitte zu. Ich weiß, du hast gesagt, dass ich alles richtig gemacht habe, indem ich erste Hilfe geleistet und den Krankenwagen angerufen habe. Dass ich nicht mehr hätte tun können, dass ich mir keine Vorwürfe darüber machen soll, weil ich zu schnell gefahren bin, um dir zu helfen, um jemanden zu helfen. D- du hast gesagt, dass es eigentlich deine Schuld sei, dass du mich zu sehr mithinein gezogen hast, a- aber das ist alles was ich immer wollte, an deinem Leben teilhaben, obwohl du diese Entscheidung getroffen hast. Ich wollte dir helfen, bei dir bleiben. Das war mein einziger, wirklich mein einziger Wunsch."
Aus Jungkook fließen nun die Sätze, welche schon viel zu lange in seinem Einsamen 'ich' beharren. Fließen nun endlich zu jener Person, an den sie schon zu lange adressiert sind.
"I- in jener Nacht hast du gesagt, dass ich diesen Jungen nicht besuchen und ihn in Ruhe lassen soll, weil er ja nicht herausfinden darf, wer ich bin oder was ich getan habe, dass es viel zu gefährlich für uns beide sei. Dass der Junge ja irgendwo hinwollte und er deshalb Freunde und Familie haben muss, dass diese ihn sicherlich besuchen werden und er dann sein Leben früher oder später so fortsetzen kann, wie er es kennt.
Das ich nicht mehr tun kann, dass ich alles getan habe, alles getan habe was ich konnte.
Doch Namjoon, ich weiß, wir haben oft telefoniert, du hast mich oft versucht zu trösten, aber es ist alles anders als du denkst, i- ich hatte nicht nur Angst, dass es diesen Jungen nicht gut ging, n- nein ich wusste es.
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Just a second (Taekook)
FanficEine Sekunde. Nur eine Sekunde. Nur eine Sekunde reicht aus im Leben, um ein komplett anderes zu bekommen. Nur eine Sekunde reicht aus, um alles zu verlieren. Nur eine Sekunde reicht aus, um ihn zu verlieren. Hauptship: Taehyung und Jungkook ⇢ Ne...