Kapitel 50

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-„Und du? Schließt dich mit dem Feind zusammen, hängst an seinen Lippen und rein zufällig trifft heute noch eine Masse an Truppen hier ein? WIE willst du mir das erklären Bones?! Sag es mir!"-

Ich zuckte allmählich zusammen. Zu sehr hatte mich Jacks Gefühlsausbruch erschrocken. Sowohl erschrocken als auch überrascht. Eine ganz andere Seite von ihm offenbarte sich mir. Im Augenwinkel konnte ich sehen wie selbst Gibbs vollkommen starr das Geschehen weiterverfolgte. Jack war meinem Blick gefolgt. Seine Muskeln entspannten sich, sein Griff lockerte sich. „Du solltest gehen."

Erzähler Sicht

'Du solltest gehen' entgegnete ihr der zuvor wutentbrannte Pirat, löste sich von ihr und wandte sich stumm ab. Sie blieb stramm stehen an jenem Baum an den er sie zuvor gedrängt hatte - so als hätte man sie daran gefesselt. Stillschweigend als hätte man ihr die Kehle zugeschnürt.

Vollkommen starr war sie.

Jack, der versuchte all seine Gefühle wieder hinunterzuschlucken, seine Gedanken zu verdrängen, drehte Bones den Rücken zu und widmete sich einzig und allein seinem Offizier Master Gibbs. „Die Kelche, binde sie an das Schwein." gab der Pirat Gibbs zu verstehen und deutete auf das Schwein, dass einige Meter entfernt an einer Palme festgebunden worden war.

Gibbs jedoch, war teilweise noch auf die junge Frau fixiert und zeigte erst keine Reaktion. „Gibbs!"
Der Angesprochene richtete seine Aufmerksamkeit nun auf seinen Captain, der ihn - mit den Kelchen in den Händen - abwartend ansah. „Aye..Aye. Natürlich." - „Super!" kam es gespielt freudig von Jack.

„Ich...Ich weiß, dass du wütend auf mich bist." vernahm der Pirat eine sanfte und zugleich zitternde Stimme. Jack rührte sich nicht. Er blieb stillschweigend stehen; wagte sich garnicht einen Blick hinter sich selbst zu werfen. Denn er wusste was er dann erblicken würde.

Er würde einer jungen Frau in die Augen schauen müssen.

Einer Frau, der er einst in Port Royal begegnet war.

Mit der er bereits einige Gewässer durchsegelt ist.

Die mit ihm - Seite an Seite - gekämpft hatte.

Und die, die ihn am Ende enttäuscht hatte.

Sie hatte ihn hintergangen - zumindest sah es für ihn eindeutig so aus.

Er hörte das leise Knacken von Ästen, das Knistern von Blättern, als sich Bones ihm mit langsamen Schritten näherte. Sein Blick richtete sich vom Boden hinauf und geradewegs rüber zu seinem Offizier, der einige Meter entfernt mit den Kelchen beschäftigt war.

„Ich gebe auch zu, dass das mit James vielleicht etwas überstürzt war ... wenn es das ist was dich stört." - „Soll ich dir etwas sagen, Bones? Ja, es hat mich gestört. Es stört mich immer noch ungemein. Ich gebe es überhaupt nicht gerne zu, aber ja."

Und wie ihn das störte.

Und wie er die Wahrheit sagte.

Natürlich gab er es nicht gerne zu. Er war Captain Jack Sparrow. Ein Mann, der sich aus solchen Probleme jeher rausgehalten hat.

Ein Mann, der nie zugeben würde, dass ihm etwas an ihr liegt.

„Jedoch bin ich zeitgleich auch froh darüber, dass es passiert ist. Denn so habe ich Gewissheit." - „Jack. Du MUSST mir glauben. Ich habe mit alldem NICHTS zu tun." flehte sie den Piraten an. Natürlich schienen alle Bemühungen vergebens. Für Jack schien es eindeutig zu sein - sie spielte ein falsches Spiel.

Bones - Ewige Jugend Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt