Kapitel 51

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„Da haben wir sie ja." vernahm ich die Stimme eines Soldaten und spürte einen kräftigen Griff um meinen Oberarm.

Zwei der Soldaten nahmen mich grob in Gewahrsam während ein Dritter mir Eisen anlegte die unangenehm auf meine Handgelenke drückten.
„Vielleicht solltet Ihr nicht so grob mit ihr umgehen." kam es von Groves. „Wir gehen nur unseren Pflichten nach." entgegnete plötzlich Gillette, der zu uns gestoßen war. „Sie steht immer noch unter dem Schutz des Governors." Groves hielt Gillette an seinem Arm fest während diese verteidigenden Worte seine Lippen verließen.

Gillette sah ihn für einen Moment nachdenklich an ehe er zu den Soldaten und mir hinüberblickte. Jenen entgegnete er ein kurzes Nicken und die Griffe um meinen Armen lockerten sich.

„Zurück zum Lager!" erklang der Befehl und die Truppe setzte sich in Bewegung. „Kommt." sprach Groves als ich zum Gehen ansetzte; streckte seinen Arm in meine Richtung. Misstrauisch blickte ich ihn zunächst an ehe ich meinen Blick abwendete und einige Schritte ging. Ich zuckte kurz zusammen als seine Hand leicht meinen Rücken berührte. Abrupt stieß ich diese weg sofern mir dies mit den Ketten an meinen Handgelenken möglich war. „Ich brauch keine helfende Hand. Und ganz sicher nicht von euch oder jemand anderen der hier Anwesenden." Kam es von mir während ich widerwillig hinter der Truppe herlief.

„Ich meinte es nur gut, Miss Bones." - "Ja und das wird euer Untergang sein Groves, wenn Ihr in Zukunft nicht aufpasst was Ihr tut und was Ihr sagt." mischte sich Gillette nun wieder an und gesellte sich somit zu uns ans Ende dieser tollen Wanderschaft. Doch das war mir gleichgültig.

Ich war voller Wut, Enttäuschung und Trauer.

Ich wusste nicht auf welches der Gefühle ich mich konzentrieren sollte.

Ich war innerlich vollkommen aufgewühlt und konnte kaum klar denken.

Genauso wenig war ich in der Lage auch nur darüber nachzudenken was jetzt geschehen mag.

"Was? Weil ich offen dazu stehe, dass ich Miss Bones kein Leid zufügen will?" führte Groves die Diskussion fort, leise aber dennoch aussagekräftig. Nun mischte ich mich doch ein. "Gillette hat leider Gottes Recht. Eigentlich gehört ihr gerade zu den letzten Personen die ich sehen will, zu den letzten Personen mit denen ich reden will aber eins steht fest : Mittlerweile überrascht mich nichts mehr. Ich traue jedem Einzelnen auf dieser gottlosen Insel zu, zu allem im Stande zu sein. Ganz besonders euren feinen Befehlshabern. Also solltet Ihr vermutlich wirklich darüber nachdenken WEN Ihr in Schutz nehmt, Groves. Denn auch ich stehe scheinbar von nun an auf der bösen Liste. Ihr habt schon damals mehr oder weniger von eurer Bewunderung gegenüber Sparrow geredet." - "Das würde ich heute nicht mehr wagen." Gab der Angesprochene kurz wieder und richtete seinen Blick beim Gehen wieder nach vorn.

"Wo wir gerade über Sparrow reden - Wo ist er?" richtete Gillette sich an mich und sah mich abwartend von der Seite an.

Was weiß ich wo er ist.

Er ist gegangen.

Er hat mich zurückgelassen - und das nicht zum ersten Mal.

"Er ist gegangen."

Groves, dieser Holzkopf. Hatte er bei meiner Predigt gerade eben nicht zugehört?

"Ihr habt ihn gehen lassen?!" Zischte Gillette, jedoch so, dass niemand in unserer Umgebung es mitbekommen konnte. "Nein, aber hätte ich mich zwei Piraten - drei, wenn wir Miss Bones mitzählen - gegenüber stellen sollen? Wohl kaum." Abrupt blieb ich wieder stehen und schaute ihn mit fragender Miene entgegen. Wie lange war er da gewesen? Was hat er mitbekommen?

Bones - Ewige Jugend Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt