Kapitel 40

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„Er hat wirklich die Pearl verloren." verließ es nochmals meine Lippen.Mein Blick war noch immer auf die Stelle gerichtet an der Barbossa verschwand. „Aye, das hat er." gab Gibbs von sich.

Ich richtete mich auf um mir einen besseren Überblick zu verschaffen, sofern es möglich war.

„Wo ist er hin?" - „Die Kelche besorgen." beantwortete ich Gillettes Frage, zunächst ohne meine Blickrichtung zu ändern. „Alleine?"
Ich sah ihn an, dann rüber zu den anderen Anwesenden. „Aye."

Groves besorgtem Blick zur Folge, entgegnete ich „Das Alleinsein ist keineswegs das Problem.Lasset uns einfach hoffen, dass ihm die Spanier oder vielleicht sogar Blackbeard nicht zuvorgekommen sind." Mit diesen Worten beendete ich dieses Thema.
„Ich übernehme die Verantwortung." Schief schauten James und Beckett mich an. „Die Verantwortung der Wache, meine Lieben.Habt ihr damit ein Problem?" Keine Antwort.

Minuten vergingen wie Stunden.

Es wurde immer dunkler und dunkler.

„Das reicht nicht aus.Wir brauchen mehr Holz." kam es von einem der anderen Seemännern.Ehe die Diskussion, wer nun neues Holz besorgt, weitergeführt werden konnte, übernahm ich jene Aufgabe. „Ich mache das.Groves, Gillette, ihr passt hier auf." Ich wandte mich langsam ab.

„Ihr könnt hier nicht alleine rumlaufen." - „Doch, kann ich, James." Besonders als sein Name meine Lippen verließ, blickte er mich eindringlich an. „Wenn es euch noch etwas bedeutet, dann hört Governor Swann zur Liebe auf das was ich sage.Für eure eigene Sicherheit." sprach er nun um einiges leiser, nachdem er näher an mich trat.
„Gut.Bittet Murtogg und Mullroy darum.Wenn euch das zu Frieden stellt." Vom weiten warf ich Governor Swann ein Lächeln zu, welcher in unsere Richtung geschaut hatte.
Zwar konnte man ihm noch immer die Sorge und Enttäuschung ansehen, jedoch erwiderte er es.

Erneut wandte ich mich ab, nahm vorher noch eine von den Seemännern selbst zusammen gestellten Fackeln mit und ging geradewegs los um in der Umgebung nach mehr Holz zu suchen. Hinter mir hörte ich bereits dichte Schritte.Doch ich vernahm sonst keinen einzigen Ton.

„Seit wann seid ihr denn so ruhig..." fing ich meinen Satz an während ich mich umdrehte und erst dann erkannte wer mich begleitete „...James." Misstrauisch musterte ich ihn in dem leichten Licht welches uns die Fackeln boten. „Ihr seid aber weder Murtogg noch Mullroy." - „Gut erkannt, Bones.Denkt Ihr ich überlasse euch nochmals den beiden, damit ihr erneut abhauen könnt?" entgegnete er harsch und machte sich selber auch an die Arbeit wenigstens etwas Brennbares zu sammeln. „Wohin und vorallem warum sollte ich erneut abhauen? Damit ich in die Arme der Spanier renne? Oder bestenfalls erneut in die von Blackbeard." kam es voller ironischer Freude von mir, ehe ich wieder nachdenklich schwieg.

Bei dem Gedanken an Blackbeard breitet sich eine mir unerklärliche Furcht in meinem Körper aus.

Ebenso nachdenklich blieb James stehen und schaute mich abwartend an. „Blackbeard gehört nicht gerade zu der Sorte von Piraten, über die man lachen kann.Piraten, vor denen man eigentlich keine Angst haben braucht.Sagen wir es so : Vergesst Davy Jones.Der war eine Lachfigur im Vergleich zu Blackbeard." - „Ja mit dieser Gestalt war er aufjedenfall mehr als eine Lachfigur." warf er direkt ohne jegliche Emotionen ein.Mir entfuhr ein kurzes Lachen, welches er überraschenderweise mit einem Lächeln beantwortete.

Für einen Moment konnte ich all den Ärger vergessen.All die Sorgen.All die Enttäuschungen und die Erinnerungen.Soviele Erinnerungen.

Nur waren solche Momente leider nicht von Dauer.Solche Momente verlassen uns so schnell wie sie gekommen sind und erfreuen uns nur für einige Sekunden, ehe uns die Realität von jetzt auf gleich wieder einholt und in ihre Fänge nimmt.

Als wäre ein unabhängiger und sorgenfreier Zustand nur eine kurze Illusion.Eine Illusion die uns zeigen soll wie schön es sein kann; es aber vermutlich nie sein wird.

-

„Daran müsstet Ihr erkennen, wie gefährlich all das hier ist, Bones.Ihr redet von eurer Furcht gegenüber Blackbeard.Dann ist da noch die Tatsache, dass Ihr dem Tod nur beinahe entkommen seid und die, dass ein Pirat dem Ihr fälschlicherweise vertraut und hinterherlauft, euch in diesem ungewissen Zustand einfach zurückgelassen hat." hielt James mir plötzlich vor und ich ließ das Brennholz unbeabsichtigt zu Boden fallen samt meiner Fackel die einfach ausging. „Jack hat mich nur zurückgelassen um sicher zu gehen, dass mir nichts geschieht." Sichtlich genervt schnaubte James auf „Selbstverständlich." und widmete sich der weiteren Suche. „Er wusste doch nicht wie schlimm es um mich stand.Er hat einfach danach gehandelt was sicherer wäre." - „Und natürlich ist dies der sichere Tod." entgegnete er. „Wie Ihr wahrscheinlich gemerkt habt bin ich nicht tot." konterte ich und hob alles was ich bisher gesammelt hatte wieder auf. „Hättet Ihr aber sein können." - „Wir können nicht danach gehen was wäre wenn.Er hat mich vor vermutlich Schlimmeren gerettet und dafür bin ich ihm dankbar.Niemand weiß wo , wann und was Blackbeard mit einem vorhat." Ich konnte und wollte diese Diskussion nicht weiterführen.Insbesondere aus dem Grund weil ich wusste, dass ich ihn nie davon überzeugen kann aber ich wusste auch, was ich über diese Sache und Jacks Verhalten dachte und das reichte mir vollkommen.

„Wie kannst du ihn immer und immer wieder verteidigen? Ihn und all die anderen Piraten." James klang dabei abfällig. „Ich dachte, dass hätte ich dir einst schon erklärt.Wir sind eine Gemeinschaft, Verbündete. Und Jack persönlich.Er ist.." ich hielt für einen Moment inne.Mit seinen Augen in denen sich das Feuer der Fackel spiegelte, fesselte James mich förmlich . „Er ist jemand der sich mein Vertrauen verdient hat.Mein Vertrauen und mein Glaube an ihn sind groß." Ich senkte meinen Blick leicht.

Ich bemerkte wie James tief einatmete und zum Gehen ansetzte.Ohne ein Wort zu sagen folgte ich ihm.Wir näherten uns immer mehr der Stelle an der wir Rast machten, bis James die Stille unterbrach.

„Ob Ihr es glaubt oder nicht ich habe euch vermisst.Und als Ihr wieder aufgetaucht seid war ich so unendlich froh." Er drehte sich leicht zu mir um, mit einer regungslosen Miene.Ich stand hingegen einfach nur da, sah ihn bemitleidenswert an ehe er mir die Fackel in die Hand drückte und sich wieder zu Governor Swann und Beckett gesellte.

„Alles in Ordnung?" ertönte Gibbs Stimme neben mir, dessen Frage ich nur mit einem Nicken bejahte.

Bones - Ewige Jugend Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt