Kapitel 30

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"Captain, haltet ihr es wirklich für schlau dem Schiff so nah zu folgen? Wir wissen nicht um wen es sich handelt" sprach einer der Männer zu mir, in den bereits späten Morgenstunden.Kein einzigen Moment hatte ich die Augen zu gemacht. "Captain?" - "Wir werden nicht langsamer segeln.Wir werden nicht anhalten.Und ich werde mich nicht schlafen legen." Gab ich ihm klar zu verstehen.Mir war es egal, dass wir früher oder später auffallen würden; dass das noch unbekannte Schiff auf uns aufmerksam werden würde.Wir holten sie nämlich immer mehr ein.Ich war mir sicher, Jack sei auf jenem Schiff, daher sah ich keine Gefahr. "Aber.." - "Was aber? Was soll schon passieren? Nichts."

Oh, und ob was passieren würde.Das war mir nun als Gefangene auf der Queen Anne's Revenge, dem Schiff von Blackbeard, bewusst geworden.Wie hätte es anders sein sollen, sie wurden auf uns aufmerksam, als die nächste Nacht anbrach.Überfallen; überfallen wurden wir.Das Schiff, abgebrannt mit einigen armen Seelen, die zurückblieben.Noch immer konnte man sehen wie auch noch die letzten Teile des Schiffes von riesigen Flammen verschlungen wurden. "Das sind ziemlich viele Ereignisse in dieser Nacht." Ertönte mal wieder Blackbeards Stimme. "Ich wurde nicht nur von einer Meuterei aus dem Schlaf gerissen, nein.Dann hab ich noch das Vergnügen auf einen Haufen anderer Nichtsnutze zu treffen, die es wagen uns aufzulauern." Schon vor einigen Minuten hatte ich Jack entdeckt, verschreckt und ängstlich stand er da.Sein Blick auf Blackbeard gerichtet. "Sagt mir, Seemann.Habt ihr geglaubt ihr hättet uns angreifen können?" Blackbeard ging auf einen 'meiner' Männer zu, was jenen einschüchterte. "Nein...Nein...Das war nicht unser Vorhaben." Erwiderte er stotternd und ich hoffte einfach nur, dass er nicht alles auf mich schob. "Dennoch, habt ihr uns gefolgt.." Noch immer bekam sein gegenüber kaum ein Wort hinaus, woraufhin er plötzlich niedergestochen zu Boden fiel. "Unser Captain hat befohlen euch zu folgen." Kam es wie aus der Kanone geschossen von einem anderen Seemann, der mich begleitet hatte.Na vielen Dank auch, dachte ich. "Und wer ist euer Captain?" Einige drehten sich zu mir nach hinten um und gingen einige Schritte zur Seite, sodass Blackbeard gerade Aussicht auf mich hatte.Die vermeintlichen Zombies aus Blackbeards Crew schienen ihren Griff um meine Arme zu verstärken.Blackbeards Gesicht zeigte zunächst Verwunderung, doch schnell verzog sich sein Mund zu einem lächerlichen Grinsen. "Eine Frau?" Lachte er kurz auf, ehe er auf mich zu kam.Meinen Blick hatte ich zunächst abgewendet, aus reiner Desinteresse sowie Demütigung. "Und was hat euch dazu veranlasst? War es dem Püppchen zu langweilig Zuhause?" Warf er mir vor und schaute mich gespielt interessiert an. "Antwortet mir." Forderte er dann in einem ernsteren Ton. "Wie ihr wollt." Er gab ein Handzeichen und auf der Stelle wurde ein weiterer Seemann getötet.Noch einer, und noch einer.Ich versuchte garnicht erst so tun als wäre es für mich nicht von Bedeutung, da es das überwiegend wirklich nicht war.Ich kannte die Leute gerade mal einen Tag, hab kaum mit ihnen gesprochen.Nur, dass ich jetzt mehr oder weniger Menschenleben auf dem Gewissen habe, das beschäftigte mich ein wenig.Erneut hob Blackbeard die Hand. "Ganz schön hartnäckig." Noch immer schwieg ich.Bisher hatte ich Blackbeard kein einziges Mal angesehen, seit er vor mir stand; dies sollte sich im nächsten Moment ändern. "Schaut mich an." Befahl er klar und deutlich, dennoch leise.Ich hob meinen Blick leicht an, ließ ihn kurz an Jack hängen, was Blackbeard nicht entging. "Ich sag es nicht noch einmal." - "Ich werde euch den Grund nicht nennen, weil ihr etwas zu befürchten habt; vielmehr weil es euch ein feuchten Dreck angeht." Zischte ich ihm zu und funkelte ihn voller Hass an.Bei so einer Aussage hätte ich mit allem rechnen sollen.Mit Schlägen, dem Tod oder so wie es kam. "Das Püppchen kann also doch reden, wenn nicht gerade charmant." Entgegnete er belustigt, nachdem er mich in den ersten Sekunden ebenso wütend anschaute. "Weg mit Ihnen.Sperrt sie alle weg." Die restlichen Verbliebenen von meinem Schiff wurden unter Deck geschubst. "Und sollte wieder jemand auf die glorreiche Idee kommen, eine Meuterei anzustiften, dann wird niemand verschont." Auch die "Crew" , wohl eher gesagt die Gefangenen, zu der Jack gehörte, verschwand teilweise unter Deck.Außer Jack selbst.Wie sollte es auch anders sein, er stand da.Leicht nervös, als wüsste er nicht was er als nächstes tun und sagen sollte.Überlegend wagte er zwischendurch einen Blick zu Angelica.Wieso war sie jetzt auch hier? "Nun zu dir Püppchen." - "Wisst ihr.Ich hatte es noch nie so gerne als einzige nicht eingesperrt zu werden, ohne jeglichen Grund.Noch weniger kann ich es überhaupt nicht leiden, wenn ich Püppchen genannt werde.Solange mich diese Person so anekelt wie ihr es tut."

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