„Verstehe.Das ist also der Dank dafür, dass ich alles für DICH riskiere? All meine Kraft in Diskussionen und Abmachungen stecke, um dir zur Seite zu stehen?" - „Du verstehst es nicht! Hörst du mir überhaupt zu? Lass dir all das nochmal durch den Kopf gehen." gab Jack jetzt noch wütender als zuvor von sich. Und ich nahm seine Worte ernst. Ich nahm ihn ernst. So folgte ich seinem Rat. Ich ließ mir einzelne Dinge nochmals durch den Kopf gehen, wobei er sich schon einige Meter abwendete.
„Ein Moment mal.Was meintest damit ich wüsste ja nicht was alles geschehen ist bevor ich zurückgekehrt bin?" Jack zuckte leicht zusammen; ließ seine Wut für einen Augenblick verschwinden.
„Habe ich nie gesagt." verließ es gespielt unwissend seine Lippen. „Oh doch.Das hast du, Captain Jack Sparrow." Bei diesen Worten drehte er sich blitzschnell wieder zu mir um ehe sich ein Grinsen auf seinen Lippen zuerkennen gab. „Diese drei schmeichelhaften Worte aus deinem Mund zu hören, lassen mich ja beinahe verlegen werden, Liebes." Den letzten Teil seiner Aussage hauchte er mir nur noch entgegen, so nah wie er vor mir stand.Ich fuhr mit meiner Hand über seinen Hals, hinunter, bis ich sie auf seiner Brust ablegte.Doch ehe er sich weiter zu mir vorbeugen könnte um seine Lippen auf meine zu legen, lehnte ich mich nach hinten. „Lenk nicht vom Thema ab sondern gib mir eine Antwort, Sparrow." - „Das ist fies und flink.Vielleicht kommt da doch die Piratin aus dir." lenkte er weiter ab was auch funktionierte. „Vielleicht? Bitte? Hast du all die Kämpfe und Abenteuer vergessen? Und du.Du bist vielleicht einfach nur ein enorm guter Schauspieler oder du hast schlimmere Stimmungsschwankungen als eine Frau." Er blickte mich nur stumm an. „Hör auf damit.Hör auf vom Thema abzulenken." Schulterzuckend drehte er sich von mir weg. Wie konnte man so stur sein? Wie konnte man mir eine Predigt halten und mir dann auf eine einfache Frage keine Antwort geben? Das sollte doch selbst für Jack Sparrow kein Problem darstellen. „Du hast so überrascht getan, als ich dir erzählte, dass sie am Leben sind.Dass Governor Swann, James und Beckett nicht tot sind.Dabei wusstest du es.Du wusstest, dass sie am Leben sind und hast es mir nicht gesagt?" - „DU hast es doch selbst schon herausgefunden gehabt und hast mich danach erst gefunden.Also warum sollte ich es dir erzählen?" Ich verdrehte die Augen und schnaubte auf. „Du weißt wie ich das meine.Du hättest mir nicht etwas Vorspielen sollen.Du hättest mir einfach die Wahrheit erzählen sollen, Sparrow.Die Wahrheit was passiert ist zwischen meiner Abreise und meiner Rückkehr." - „Hätte, hätte, hätte.Hätte ich nur nicht zusammen mit Barbossa die Kelche geholt und hätte ich bloß nicht den Weg zu euch eingeschlagen." gab er nur von sich und blieb erstmal hartnäckig. „Was verheimlichst du mir? Ich habe das Gefühl, dass ich soviel verpasst habe."- „Hört mir einfach nur zu Liebes!" Endlich hatte ich die Hoffnung, dass er nachgeben würde. „Gibbs , du alte versoffene Schildkröte." fuhr er plötzlich fort und ließ mich stehen. Ich richtete meinen Blick in seine Richtung. „Jack.Ich wollte nur nach euch sehen.Um ehrlich zu sein, halte ich es nicht lange dort alleine aus.Besorgniserregend und langweilig zu gleich diese Gesellschaft." - „Ha.Wenigstens eine ehrliche Seele hier." warf ich ein.Beide Blicke richteten sich auf mich.Gibbs, der nicht wusste was hier vor sich ging schaute zwischen uns hin und her.
Jack? Der funkelte mich nur leicht wütend an.
Kopfschüttelnd wendete ich mich ab und lief voran. „Wo willst du hin?" - „Zurück zu den anderen.Deren Gesellschaft ist für mich bestimmt besser." Ich drehte ihm wieder den Rücken zu und ging weiter. „Um ehrlich zu sein lege ich mich schlafen." rief ich aber noch hinterher.
Kurz darauf traf ich schon wieder auf die anderen.Murtogg und Mullroy schreckten auf „Wer seid ihr? Zeigt euch!" Damit lenkten sie die komplette Aufmerksamkeit auf sie; rissen dabei einige aus den Schlaf, andere aus ihren Gedanken. „Anscheinend euer schlimmster Albtraum." sprach ich genervt und trat einen einen Schritt weiter nach vorne, sodass sie mich im Licht des Feuers erkennen konnten. „O-oh.Miss Bones." - „Wir wussten ja nicht, dass..." fuhren sie sowohl ängstlich als auch überrascht fort.
Kritisch musterte ich sie und ihre Waffen die nur einige Zentimeter von mir entfernt noch immer auf mich gerichtet waren. „Die solltet ihr wohl lieber wegpacken, sonst verletzt ihr euch noch selber." Ich trat an ihnen vorbei und erblickte James der angelehnt an einer Palme saß.
Er erwiderte meinen ebenso misstrauischen und musternden Blick.
Governor Swann versuchte bereits weiterzuschlafen.Ich wagte noch einen letzten Blick zu James; beschloss dann zu meiner Schlafstelle zurückzukehren.
„Diesmal würde ich gerne nicht aufgrund eines irrsinnigen Kampfes am Einschlafen gehindert werden, danke." kam es mir dabei nochmals von meinen Lippen.Rechnete natürlich mit keiner Antwort und noch weniger damit, dass man mir folgte. „Hört mir zu." Ich lief weiter und weiter. Hob meine Sachen sogar auf um mich noch weiter zu entfernen. Ich spürte einen kräftigen Druck um mein Handgelenk.Schleunigst drehte ich mich zu meinem Verfolger. „Was?!" Genau so schnell folgte sein nächster Versuch auf mich einzureden. „Hört mir zu." Ich versuchte mich aus James Griff zu reißen. „Bones.Joana.Ich bitte dich.Bitte, ich will es dir erklären." Ich gab nach. „Na gut." Er ließ locker, hielt mich aber zu meinem Verwundern und Misstrauen noch immer fest. „Wie willst du mir DAS erklären, wenn es mir selbst Jack weder erklären kann noch will?"
Daraufhin schwieg er.
Ich habe es nicht anders erwartet gehabt.
„War ja klar." Ich drehte mich von ihm weg und er ließ mich glücklicherweise los. War ich denn glücklich darüber? Ich wusste es nicht. Was kümmerte es mich? Ich wusste es nicht.
Ich wusste einfach garnichts.
„Wieso? Wieso lässt mich jeder unwissend stehen? Wieso gibt mir jeder das Gefühl nirgendwo dazuzugehören? Wieso.. Ich frage dich wieso.." Nun wendete ich mich doch wieder James zu. „Wieso kann ich nicht einmal das Gefühl von Hoffnung und Sicherheit verspüren? Eher gesagt die Hoffnung AUF Sicherheit. Genau hier, wo ich meiner Furcht hätte entfliehen können.Wieso? Bitte gib wenigstens du mir eine Antwort oder ein Zeichen, irgendetwas.Nehm es an, akzeptier es oder widersprich mir, aber tu etwas."
Und das tat er.Besorgt sah er zu mir runter; runter in meinen glasigen Augen und hielt dabei mein Gesicht in seinen Händen.Langsam strich er meine Tränen weg und nahm mich in seine Arme.
„Ich habe eine Bitte an euch." sprach er.Mir entfuhr ein Schnauben, während wir dort noch immer Arm in Arm standen. „Die da wäre?" Ich drückte mich von ihm ab, musterte ihn.
„Vergebt mir.Vergebt mir was ich getan habe."Und in jenem Augenblick fühlte es sich an als käme alles zurück.Alle Erinnerungen.Meine Wut und Ungewissheit wurden unbewusst aus meinem Kopf verbannt oder zumindest nach hinten verdrängt.
In diesem einen Augenblick vergaß ich was hier geschehen war.
Ja auch der Wunsch zu erfahren was geschehen war, dass sie so aufeinander losgingen, verabschiedete sich.
„Ich vergebe euch.Ich werde es akzeptieren, aber nie werde ich es vergessen und vermutlich werde ich es auch nie verstehen können."
Er schien sichtlich erleichtert und überrascht zu sein.Auch in seinen Augen konnte ich soweit es möglich war erkennen, wie er für einen Moment alles hinter sich ließ.
„Dafür müsst ihr mir aber das hier vergeben." Seine Mimik drückte pure Ratlosigkeit aus.
Darauf folgte ein vermutlich großer Fehler, der die aktuelle und zukünftige Situation nicht zum Besseren wenden würde.
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Bones - Ewige Jugend
FanfictionMonate vergingen nachdem sie in ihre Welt zurückkehrte.In all dieser Zeit hatte sie keine Zeichen aus dem 18.Jahrhundert bekommen, geschweigedenn hat sie darüber nachgedacht je nochmal die Möglichkeit zuhaben sich auf eine Reise zurück in die Karibi...