Kapitel 44

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Meine Hände klammerten sich ruckartig an seiner Jacke fest und zog ihn somit mehr oder weniger unfreiwillig weiter zu mir.

Ich näherte mich ihm.

Ich näherte mich ihm ohne darüber nachzudenken was ich hier eigentlich gerade tat.

Und er? Er schien viel zu überrascht zu sein um etwas dagegen zu tun.Falls er überhaupt etwas dagegen tun wollte.

Doch ehe ich die letzten Millimeter zwischen unseren Lippen überwinden und meine Augen vollkommen schließen konnte, merkte ich wie er sich anspannte.

Er kämpfte mit den Gedanken sich abzuwenden oder nicht.

Auch ich wich einige Zentimeter zurück.

„Ich..Es.." Ich schaute zu ihm hinauf. „Es..Es tut mir leid.Das.." James schluckte.Ebenso überfordert wie ich wusste er zunächst nicht wie er reagieren sollte, schaute abwechselnd hin und her.Mal auf den Boden, mal zu mir.

In seinen Augen konnte ich eindeutig sehen, dass die Gelassenheit und der Moment in dem wir alles für einen Moment vergessen konnten, hinüber waren.

„Verzeiht mir, dass ich euch so überrumpelt habe,Mister Norrington."
Und da war es wieder.Diese Distanz zwischen uns; verursacht durch Kommunikation.

Seit meiner Rückkehr sprachen wir auf einer ganz anderen Ebene miteinander.Auf einer distanzierten und keiner tiefgründigeren Ebene.

Unsere gemeinsame Zeit wie ausgelöscht.

Jedes Mal wenn wir Worte miteinander wechselten war dort dieses bedrückende Gefühl, als wäre dort etwas und würde dennoch fehlen.

Als gäbe es so viele ungesagte Worte.

Stumm nickte er; würdigte mich dabei keines Blickes.

„Mister Norrington!" Durchbrach Murtogg die unangenehme Situation und kam, wie sollte es auch anders sein, gemeinsam mit Mullroy auf uns oder eher gesagt auf James zu.

Jener wendete sich den Beiden und ihrer Mitteilung zu.

Unnütz wie ich da stand wandte ich mich von Ihnen ab, beschloss mich zurück zuziehen und meinen Schlafplatz erneut aufzusuchen.

Mit langsamen Schritten ging ich voran und warf einen letzten Blick zu James, den jener sogar erwiderte.

Einige Meter weiter ließ ich mich kraftlos an einer Palme nieder und starrte zunächst vor mich hin.

Die vergangenen Tage und ganz besonders der jetzige Tag waren stets nervenaufreibend.Trotzdem fand ich keine Ruhe und kam nicht zu dem Entschluss mich schlafen zulegen.

Viel zu viele Gedanken schwirrten durch meinen Kopf.

Ich bemerkte nicht was um mich geschah.

Ja ich hatte sogar keine Ahnung wie lange ich vor mich hinstarrte.

War es eine einzige Minute?

Waren es 5?

Oder waren es doch schon 10?

Die Geräusche meiner Umgebung, dazu zählten auch auf mich zukommende Schritte, nahm ich nur dumpf wahr; ohne jegliche Reaktion.

„Ihr solltet schlafen." Zunächst schien es als könnte mich auch diese vertraute Stimme nicht aus dieser Art Trance reißen.

Doch kaum legte Norrington... legte James, der vor mir hockte, seine Hand auf mein Knie ab und ich zeigte wieder eine Reaktion.

Ich schaute ihn einfach nur kurz an.

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