What if I trust you

25.

25. Kapitel

Sonntag, 24. Mai
Gerade liegen Kadir und ich auf der Wiese im Park und genießen die warmen Sonnenstrahlen auf unserer Haut. Ich lese und lausche aber gleichzeitig der Musik, die aus Kadirs Kopfhörer kommt. Ich schaue zu ihm und beobachte, wie er ganz leicht seine Lippen den Text des Liedes formen. Lächelnd lege ich das Buch weg und beuge mich über sein Gesicht. Er blinzelt mich an und ein Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Ich küsse seine Nasenspitze und grinse. Er erwidert mein Grinsen und dreht uns um, sodass ich unter ihm liege. Aus den kleinen Küssen wird ein stürmischer Kuss. Meine Hände landen in seinen Haare und bringen sie durcheinander. Seine Hände halten mein Gesicht und sein Daumen streicht ganz sanft über meinen Wangenknochen.

„Lass uns essen gehen.", schlägt Kadir vor. Ich nicke und suche mein Geldbeutel. „Ich lade dich ein.", bestimmt er, als er sieht, wie ich in meiner Tasche rumkrame. Zusammen gehen wir zur Imbissbude. Ich nehme ein Schokoladeneis und er holt sich einen Hamburger.
„Was ist jetzt eigentlich mit diesem Mädchen? Valerie?", frage ich Kadir, als wir über Lukas reden. Er macht immer noch ein Geheimnis aus diesem Mädchen, ist aber sehr oft bei ihr und selten bei uns zuhause. „Keine Ahnung. Auf jeden Fall will er mit ihr zusammenziehen.", erzählt Kadir und grinst. „Warum jetzt schon? Die sind doch gerade erst zusammengekommen.", sage ich verwirrt. „Oh Prinzessin, wenn man dann soweit ist, ist man soweit.", sagt er und ich grinse. „Als ob du von sowas Ahnung hast!", necke ich ihn und er grinst und verengt dann seine Augen. „Das tat weh!", sagt er spielerisch und ich lache. „Ich hab dich auch lieb.", sagt er trotzig und sarkastisch, ich küsse ihn auf die Wange. „Du bist der tollste, netteste, liebste und lustigste Freund auf der Welt!", schleime ich spaßig und Kadir verzieht angewidert sein Gesicht, muss dann aber doch grinsen. Ich fange an zu lachen und er lacht mit.

Montag, 25. Mai

Ich gehe in die Mensa und stelle mich an die lange Schlange an. Ich checke mein Handy nach Nachrichten ab und bekomme in dem Moment eine von Kadir. „Stammtisch?", lautet seine Nachricht und ich schicke einen Daumen nach oben und erwische mich beim Grinsen. „Wusstest du, dass Juli Kadirs Ex ist?", fragt mich Leonie, als ich sie hinter mir entdecke. Ich schüttle meinen Kopf und drehe mich um. „Du solltest dir lieber Gedanken um Kadir machen, denn sie ist echt Dickköpfig.", sagt Leonie und verdreht die Augen. „Sie erzählt die ganze Zeit von ihm. Weißt du wie anstrengend das ist?", fragt sie und ich schlucke. „Nein, aber ich kann's mir vorstellen." Wir haben seit unserem Gespräch nicht mehr geredet. „Zwischen dir und Kadir läuft doch jetzt was, oder? Weil ich würde an deiner Stelle auf ihn aufpassen.", sagt sie jetzt mit einem traurigen Blick. „Ich will nicht, dass dir so etwas noch mal passiert.", gibt sie zu und ich seufze. „Ich vertraue Kadir.", sage ich und drehe mich wieder um. Dann ich bin endlich dran und gehe zu dem Tisch, an dem Kadir und ich uns immer setzen. Kadir wartet schon, tippt aber abgelenkt auf seinem Handy rum. „Warum schaffe ich nur das Level nie?", fragt er als er bemerkt, dass ich bei ihm bin. „Vielleicht, weil du jetzt essen solltest.", sage ich und gebe ihm einen Schmatzer auf die Wange. „Wie war Latein?", frage ich und er legt sein Handy weg. „Scheiße. Die Alte wollte von uns was wissen, was ich mir nicht mal angeschaut hab.", sagt er und küsst meinen Mundwinkel. „Wie war Französisch?", fragt er und ich stöhne auf. „Katastrophe. Ich hab den Hör-Teil verkackt.", sage ich und nehme meine Gabel und fange an zu essen. „Leonie hat mich gerade angesprochen und gemeint ich soll auf dich aufpassen, weil Juli dich zurückhaben will.", erzähle ich und Kadir fängt an zu husten. „Sollte ich mir Sorgen machen?", frage ich vorsichtig und er starrt mich an. „Kadir? Ich suche dich schon überall.", sagt eine Stimme hinter uns. Kadir schließt seinen Mund und dreht sich um. „Juli?", fragt er das Mädchen, von dem wir gerade gesprochen haben. „Ja, höchstpersönlich. Ich hab dich vermisst!", sagt sie und die zwei umarmen sich. Ich stehe auch auf und nehme Kadirs Hand. Sofort landet Julis Blick auf mir. Kadir starrt sie an und grinst. „Du hast dich gar nicht verändert, Juli.", stellte er fest und schaut mich an. Ich starre ihn nur fassungslos an. „Das ist übriges Maia, meine Freundin.", stellt er mich vor und lächelt mich an. Ich schüttle ihre Hand und lehne mich an Kadir. „Süß.", sagt sie mit einem aufgesetzten Lächeln. Sie wirkt reifer als ich. Und das macht mir Angst. „Und Niklas ist fertig?", fragt sie und schaut sich nach Kadirs Bruder um. „Ja.", sagt er monoton und wir setzen uns. „Ja, ich muss dann auch wieder. Ich hab hier schon so viele Freundinnen gefunden.", verabschiedet sie sich und ich winke ihr zu. „Lass dich nicht von ihr ärgern. Sie ist so.", sagt Kadir, als er meine Miene sieht. „Sie ist viel cooler als ich. Ich kann verstehen, dass du mit ihr zusammen warst.", gebe ich zu und trinke ein Schluck von meinem Wasser. Kadir beobachtet mich mit einem besorgtem Blick. „Du solltest mir vertrauen, Maia. Ich war mit ihr zusammen, ja. Aber ich will sie nicht mehr. Ich werde auch nie wieder Gefühle für sie bekommen, weil es schon fast fünf Jahre her sind, als wir was miteinander hatten. Klar, war sie die erste, die mich geküsst hat, aber trotzdem bist du jetzt meine Freundin, okay?", sagt er und ich schaue ihm in die Augen. „Ich bin nicht Niklas.", fügt er leise hinzu und ich nicke. „Du hast mich deine Freundin genannt.", sage ich und muss grinsen, als auf seinem Gesicht sich auch ein Grinsen bildet. „Ich habe darüber nachgedacht und ich denke, ich will wirklich mit dir zusammen sein.", sagt er und streicht eine Strähne aus meinem Gesicht. „Scheiß drauf, dass die anderen es sehen. Ich wette, die können sich eh schon denken, dass zwischen uns was läuft.", sagt er und beugt sich zu mir vor und küsst mich sanft. Ich schließe meine Augen und genieße das Gefühl von seinen Lippen auf meinen.