33.

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33. Kapitel

Freitag, 19. Juni

Müde schmeiße ich mich auf mein Bett und Olivia schmeißt sich neben mich. „Ich mache nie wieder Sport.", sagt sie und und ich lache. „Dafür gehen wir heute baden und Eis essen.", sage ich und Olivia schnaubt. „Trotzdem stehe ich kurz vor einem Kollaps.", sagt sie und piekst mir in die Seite. „Du siehst genauso aus, wie ich mich fühle.", sagt sie und ich grinse. „Weil es mir auch beschissen geht, aber ich maule nicht so rum, wie du.", sage ich und setze mich auf. „Kadir hat wirklich sowas für dich getan?", fragt sie und ich nicke. Er hat Juli vor der ganzen Klasse abblitzen lassen und gesagt, dass er jetzt mit mir zusammen ist. Leonie ist danach zu mir gegangen und hat gesagt, dass sie sich für mich freut und nochmal gefragt, ob ich es mir schon überlegt habe, ob wir was zusammen machen wollen. Tja, ich hab ja gesagt und jetzt sind Olivia, Leonie und ich am See verabredet. „Bist du dir immer noch sicher, dass du das heute mit mir machen willst?", fragt Olivia jetzt und ich nicke. „Klar. Ihr wart doch auch mal gute Freunde.", sage ich und suche meine Badesachen raus. Lukas versteht nicht, warum ich das mache, warum ich jetzt wieder mit Niklas ab und zu schreibe und warum ich Leonie noch eine Chance gebe. Kadir ist auch noch ein wenig unentspannt bei dem Thema, aber er akzeptiert es. Morgen esse ich bei ihm zuhause und ich freue mich schon richtig drauf, Laura wieder zu sehen.

Als ich meine Sachen beisammen hab, gehen Olivia und ich los. Wir fahren mit dem Bus und treffen unterwegs Leonie. Sie ist richtig aufgeregt und freut sich wieder was mit uns machen zu dürfen. Nur sie quatscht die ganze Zeit auf uns ein, was ich ein wenig genieße, weil es sich fast so anfühlt, wie vor einem Jahr.

Als wir ankommen, ist der See richtig voll. Der Eiswagen steht auf dem Parkplatz und es fühlt sich plötzlich wirklich an, wie letztes Jahr. Wir ziehen uns um und legen uns an den Strand, um ein bisschen zu quatschen. „Und du hast jetzt eine Freundin?", fragt Leonie und Olivia lächelt. „Ja.", sagt sie knapp und Leonie quietscht. „Freut mich zu hören.", sagt sie und mustert die Jungsgruppe vor uns. „Ich mach jetzt erst mal eine Pause, was Beziehungen angeht. Ich muss erst mal meine Probleme aus dem Leben räumen, bevor ich wieder einen kennenlernen will.", sagt sie und lächelt mich an. „Wer zuletzt im Wasser ist, muss den anderen ein Eis bezahlen.", sagt sie und springt auf. Olivia und ich schauen uns an und wir rennen zu dritt los. Leonie ist die letzte im Wasser, aber ich glaube das hat sie mit Absicht gemacht. „Wisst ihr noch, wo wir hier immer Meerjungfrauen gespielt haben?", fragt sie jetzt und lacht. Ich grinse und nicke. „Lass uns zur Sandbank schwimmen.", schlägt Olivia vor und schwimmt voran. Leonie und ich schwimmen ihr hinterher.

Nass sitzen wir in der warmen Sonne und genießen unser Eis, welches uns Leonie spendiert hat. „Ich habe jetzt mit Juli die Freundschaft gekündigt, weil sie so fies ist. Sie hat heute den ganzen Tag, nach der Aktion von Kadir, über dich gelästert und dann hab ich ihr meine Meinung gesagt. Die war richtig wütend. Und da sah sie nicht mehr so modelmäßig aus.", sagt sie und wir prusten los. Die Stimmung zwischen uns hat sich gelockert und ich kann mir jetzt richtig gut vorstellen, dass wieder alles gut zwischen uns wird. „Mädels, habt ihr Lust mit uns Volleyball zu spielen?", fragt ein schwarzhaariger Junge und grinst Leonie charmant zu. Sie schaut desinteressiert zurück und schaut zu uns. Wir zucken mit den Schultern und dann nickt sie. „Okay, aber ich muss vorwarnen, wir sind nicht gut.", sagt sie und steht auf. Wir tun es ihr gleich und laufen dem Jungen hinterher. „Wie der dich gerade angestarrt hat.", flüstere ich belustigt in Leonies Richtung und sie grinst. „Nur leider hab ich grade kein Interesse.", sagt sie und zwinkert mir zu. Ich grinse und wir positionieren uns im Kreis.

Als meine Arme fast absterben, verabschieden wir uns von den Jungs und gehen zurück zu unseren Sachen. Wir ziehen unsere T-Shirts aus und laufen wieder ins Wasser. Ich lasse mich vom Wasser treiben, genau wie die anderen und genieße es, wie das Wasser meinen Körper trägt.

Nach dem uns im Wasser kalt geworden ist, haben wir uns wieder auf die Decke gelegt und lesen. Aber langsam, geht die Sonne unter und wir ziehen uns an, um in Richtung Stadt wieder zu fahren. In der Stadt gehen wir in eine Pizzeria und lassen uns eine große Mozzarella Pizza backen. Zufrieden esse ich das letzte Stück und wir quatschen noch ein bisschen, bevor sich unsere Wege trennen und jeder nachhause fährt.

Zuhause erwische ich Kadir dabei, wie er in meinem Bett liegt. Er schaut etwas auf seinem Handy und grinst mir zu, dann klopft er neben sich und ich lege mich neben ihn. Er guckt Stranger Things und ist schon bei der letzten Folge. „Wie war's mit Leonie?", fragt er und drückt mir einen Kuss auf die Haare. „Wie vor einem Jahr. Wegen Leonie wurden wir von Jungs angesprochen, die mit uns Volleyball spielen wollten. Es war echt toll.", sage ich und kuschle mich in seine Brust. „Super.", sagt er und räuspert sich dann. „Aber das nächste Mal nehmt ihr mich mit, ich will nicht, dass ihr von irgendwelchen Idioten angesprochen werdet.", sagt er und ich grinse. Dann beiße ich ihm leicht ins Ohr. „Ich werde dich schon nicht, wegen irgendeinem Idioten verlassen.", sage ich und er lächelt stolz. „Gut.", sagt er und konzentriert sich wieder auf die Serie. „Ich geh jetzt duschen und komm gleich wieder.", sage ich und schnappe mir ein T-Shirt von ihm, welches er heute anhatte. Jetzt trägt er obenrum ein Marvel T-Shirt an, welches er gerne zum schlafen trägt.

Gähnend laufe ich wieder ins Zimmer und lege mich wieder neben Kadir, der hat aber andere Pläne, denn er legt sein Handy weg und beugt sich wieder über mich. Seine Lippen legen sich zart auf meine und seine Zunge dringt ganz vorsichtig in meinen Mund. Ich lege meine Hände auf seine Wangen und ziehe ihn noch näher zu mir. Er klettert vollständig auf mich drauf, ohne den Kuss zu unterbrechen und ich schlinge meine Beine um seine Hüfte. Seine linke Hand fährt über meinen Körper und bleibt an meinem Schenkel und hält ihn fest. Er drängt seine Hüfte wieder gegen meine und ich atme tief durch. Und das erste Mal bin ich bereit für den nächsten Schritt und den haben wir auch. Und es fühlt sich so gut an.

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