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24. Kapitel

Dienstag, 19. Mai
Ich schaue vorsichtig zu Kadir, der beobachtet mich mit seinem jungenhaften Grinsen. „Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du sowas machst.", sage ich muss aber auch grinsen, weil er gerade so süß aussieht. „Was mach ich denn?", sein Atem streift meine Wange, als er sich vorbeugt. „Das weißt du ganz genau.", sage ich und funkle ihn an. Er grinst breiter und lehnt sich wieder zurück. „Sag es mir.", sagt er langsam. „Du berührst mich immer absichtlich und beobachtest mich die ganze Zeit, da kann ich nicht lernen und ich muss Bio hinkriegen sonst schaff ich dieses Jahr nicht.", sage ich und er schaut mich ernster an. Dann setzt er sich gerader hin und räuspert sich. „Was verstehst du denn nicht?", fragt er und jetzt starre ich ihn an. Als er merkt, dass ich ihm nicht antworte schaut er auf und starrt zurück. „Was?", fragt er und ich schlucke. „Warum kannst du das?", frage ich und er grinst. „Weil ich schlau bin.", sagt er und ich schaue ihn mit schief gelegtem Kopf an. „Nein, Papa macht mir ziemlichen Druck wegen der Schule.", erklärt er und sein Blick wird traurig. Ich nehme seine Hand und drücke sie. „Wir klären das noch.", verspreche ich ihm und er schüttelt den Kopf. „Ich sollte das selbst ansprechen. Du kannst nicht mit dabei sein.", sagt er und lächelt leicht. Ich stehe auf und umarme ihn. Er lässt es zu und drückt mich näher an sich. „Danke, dass du mir vertraust.", murmelt er in meine Halsbeuge und ich drücke ihn fester. „Danke, dass du an dir gearbeitet hast und nicht mehr so fies bist und mit mir zusammen sein willst.", sage ich und er lächelt. „Meinst du wir sind jetzt schon zusammen?", fragt er. Ich zucke mit den Schultern. „Lassen wir uns lieber Zeit. Es muss ja nicht gleich eine Bedeutung haben, was wir sind, oder?", fragt er und ich schlucke. „Ja.", gebe ich leise zurück und wir lösen uns voneinander. Er drückt seine Lippen kurz auf meine Stirn und ich genieße das Gefühl, bevor er mir Bio erklärt.
Ich bin nicht sauer oder enttäuscht, dass er uns noch nicht in einer Beziehung sieht, aber ich habe Angst, dass es ihm nicht ernst genug ist und deshalb mit anderen Mädchen abhängt.

Wieder landen seine Lippen auf meinen. „Du bist so süß.", sagt er und ich grinse ihn an. „Warum das denn?", frage ich und Kadir mustert mich. „Wie du mich anschaust, wie du dich verhältst. Einfach alles.", antwortet er und küsst nochmal meine Lippen. Ich fahre durch seine Haare und mustere ihn. „Du machst Scherze.", sage ich und Kadir schüttelt ernst seinen Kopf. „Ich bin völlig ernst.", sagt er und richtet sich ein wenig von mir auf. Wir beide liegen auf meinem Bett und genießen das zwischen uns. Ich lege meine Arme um seinen Nacken und ziehe ihn näher zu mir. Kadir grinst. „Du bist ja ein richtiges Klammeräffchen.", stellt er fest und ich grinse. „Vielleicht.", sage ich und er lässt sich mit seinem gesamten Gewicht auf mich fallen. „Besser?", fragt er und ich lache. „Luft!", keuche ich atemlos. Kadir rollt sich grinsend von mir runter. „So schwer bin ich doch gar nicht.", sagt er und ich grinse ihn an. „Nö, aber ich fand's lustig.", sage ich und Kadir lacht. Ich liebe es wenn er lacht, er macht es viel zu selten. Es ist wie als wäre ich ein Resonanzkörper und er wäre die Musik, die sich in mir ausbreitet. Ich setze mich auf ihn drauf und fange an ihn zu küssen. Er setzt sich zu mir auf und hält meinen Kopf fest. 

Am Abend bin ich bei Lukas im Zimmer und versuche ihn beim Mariokart zu überholen. „Du schummelst!", werfe ich ihm vor und er lacht. „Du kannst einfach nicht verlieren!", behauptet er. „Du warst gerade letzter, da kannst du mich nicht auf meinem zweiten Platz einholen.", sage ich und Lukas grinst. „Doch", widerspricht er mir und ich lehne mich weiter nach vorne. „Wie denn?", frage ich und Lukas lacht leise. „Verrat ich dir doch nicht.", sagt er und ich schnaube. „Du bist blöd.", sage ich und werde überholt. „Komm schon, Cousinchen. Du schaffst das.", versucht er mich zu ermuntern. Ich lächle und überhole meinen Gegner, der dachte ich wär zu langsam für ihn. „Siehst du, jetzt musst du nur noch irgendeinen Trick zaubern um den Meister zu besiegen.", sagt er und ich schnaube. Inzwischen ist er auf dem ersten Platz. „Du spinnst doch.", meine ich und Lukas grinst. „Nö, ich bin völlig bei Sinnen.", gibt er zurück. Als er über die Ziellinie fährt reißt er die Arme hoch und schreit die alberndsten Dinge durch den Raum. „Ja, ja wir habens jetzt alle verstanden, aber ich glaub der im ersten Stock hat's noch nicht richtig verstanden, welchen Platz du belegt hast.", sage ich und Lukas kommt auf mich zu, nur um mich mit einem Kissen zu schlagen. „Du bist doch nur eifersüchtig, Prinzessin. Aber hör mal, dafür kannst du andere Dinge besser als ich.", sagt er und ich strecke ihm die Zunge raus. „Und jetzt geh rüber schlafen.", bestimmt er und ich verdrehe die Augen. „Ach so, jetzt lässt du den großen Bruder raushängen oder wie?", frage ich belustigt. „Natürlich. Ich bin doch hier schließlich auch eine Autoritätsperson.", sagt er und ich lache. „Ja ja.", bringe ich zwischen den Lachern heraus. Lukas mustert mich gespielt beleidigt. „Aua. Du hast meine Gefühle verletzt.", sagt er und fasst sich an die Brust. „Ja, dein viel zu großes Ego vielleicht.", sage ich, als ich mich wieder beruhigt habe. Diesmal streckt er mir die Zunge raus. „Komm ich hab deinem Papa versprochen, dass du heute nicht so spät ins Bett gehst.", sagt er und ich verdrehe die Augen. „Ja, aber ich brauche keinen Babysitter.", entgegne ich und verschwinde aus dem Zimmer.

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