Bloß nicht die Kontrolle verlieren!

22 1 0
                                    

Marry:

Zusammen mit Charles und den X Men stehe ich in der Trainingshalle. Die anderen stehen im Kreis um mich herum. Nur Charles steht mir gegenüber. Vorsichtshalber tragen unsere Eltern ihre Anzüge. Charles allerdings nicht, weil wir unsere Uniformen noch nicht bekommen haben. Ich habe nur widerwillig zugestimmt, weil ich sonst keinen anderen Ausweg gesehen habe.
"Also, wir werden jetzt anfangen. Jean kannst du bitte Marianne das Serum verabreichen?", ergreift der Professor das Wort. Nickend kommt meine Tante auf mich zu. Dann fordert sie mich auf die Haare aus dem Nacken zu nehmen. Kaum habe ich das getan, da spüre ich auch schon den kühlen Einstich von der Nadel. Langsam drückt Jean den Kolben herunter. Während sie die Spritze leert, merke ich wie eine kühle Flüssigkeit durch meinen Körper fließt. Jean nimmt wieder Abstand zu mir und alle sehen mich erwartungsvoll an. Ich kann merken wie etwas in mir zerbricht.
"Marry, alles okay?", fragt Charles besorgt. Er macht einen zögerlichen Schritt auf mich zu. Doch ich weiche automatisch ein Stückchen weg.
"Charles. Bleib lieber ein Schritt zurück. Wir haben keine Ahnung was das Serum hervorruft.", sagt Logan.
"Na super ihr...", doch weiter komme ich nicht. Plötzlich muss ich mich vor Schmerzen krümmen. Wieder kommt Charles auf mich zu. Doch ich versuche ihn zurück zuweisen. Allerdings gelingt es mir nicht unbedingt, weil ich vor Schmerzen aufschreie. Ich kann sehen wie Dad Mom nur krampfhaft zurück halten kann. Mom macht nicht den Eindruck als wäre sie mit der Situation nicht ganz einverstanden.
Nach einer Weile lässt der Schmerz nach und ich kann mich wieder einigermaßen bewegen. Aber es ist noch nicht vorbei. Da, wo gerade ein fürchterlicher Schmerz tobte, brennt jetzt unverbindliches Feuer. Ich habe das Gefühl, dass mein gesamter Körper in Flammen steht.
"Marry, ist alles in Ordnung?", fragt nun auch Tante Storm besorgt. Ich will gerade verneinen, aber da kommt wieder eine Welle des wütenden Feuers.
"Ich glaube, dass irgendetwas schief läuft!", sagt Bobby nachdenklich. Doch Jean schüttelt den Kopf.
"Das die ganz normalen Nebenwirkungen! Allerdings wundere ich mich schon, dass es so schlimm reagiert!", meint sie. Ich werfe meiner Tante einen wütenden Blick zu.
"Na super!!!", sage ich.

Charles:

Ich mache mir ziemliche Sorgen um Marry. Sie macht einen merkwürdigen Eindruck. Immer, wenn ich versuche auf sie zu zugehen, da weicht sie immer weiter von mir weg.
"Was soll das denn jetzt heißen?", frage ich über die Schulter. Dabei sehe ich für einen kurzen Moment das verwirrte Gesicht des Professors. Doch ich sage nichts, weil ich keine Pferde unnötig scheu machen. Ich wende mich wieder Marry und schrecke zurück. Ihre Augen haben sich völlig verändert. Die glühen rot.
"Marry!!", sage ich.

Marry:

Ich kann Charles entsetztes Gesicht erkennen. Er sieht mich schockiert an und auch die anderen sehen mich aufmerksam an. Mein Cousin streckt die Hand aus.
"Lass mich!", fauche ich. Ich kann förmlich spüren wie sich meine Kraft versucht zu befreien. Ich kann Charles Hände an meinem Arm spüren. Doch ich schüttele sie ab und mache einen Schritt auf ihn zu. Automatisch weicht er zurück. Ich kann nicht gegen die aufkeimende Enttäuschung machen. Dummerweise schürt diese Enttäuschung meine unbegründete Wut. Ich nähere mich jägergleich Charles und er weicht immer weiter zurück. Bis er an die Wand gepresst steht.
"Marry, bitte! Ich will dir nichts.", ruft er inzwischen verzweifelt. Das nächste, woran ich mich erinnere ist, dass ich mich Charles stürze. Und im nächsten Moment befinde ich mich nicht mehr in New York.

Charles:

Ich sehe Marry auf mich stürzen. Sie sieht mich blutrünstig an. Doch ich nutze den Moment und teleportiere ich uns weg. Ich habe keinen bestimmten Ort ausgesucht, aber wir landen in der Wüste.
"Wieso hast du uns in die Wüste geschickt?", ruft sie wütend. Dabei attackiert sie mich. Doch ich weiche geschickt aus und kann ihre Angriffe gut parieren. Sie wird jedoch immer wütender je mehr Angriffe ich abpasse.
"Willst du weiter kämpfen wie ein Mädchen?", fragt sie belustigt. Ihre Augen haben zwar immer noch einen rötlichen Stich, aber sie glühen nicht mehr. Jedenfalls momentan. Kaum habe ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, da sieht sie mich auch schon triumphierend an. Wortlos hebt sie ihre Hände.
"Bye, bye Charles!", sagt sie lächelnd. Bei diesen Worten erscheinen merkwürdige Schatten über ihre Händen. Ich tippe auf ihre Kraft, bin mir aber nicht sicher. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken kann, richtet sie ihre Hände auf mich und ich fliege einige Meter weit. Auch wenn ich sanft im Sand lande, fühle ich mich alles anderes als beruhigt. Kaum bin ich wieder auf den Beinen, da ist sie auch schon bei.
"Marry, bitte beruhigt dich.", rufe ich verzweifelt. "Das bist nicht du." Für einen Moment wird ihr Gesichtsausdruck schmerzhaft.
"Charles, bitte hilf mir. Ich kann mich nicht von der dunklen Macht frei machen!", ruft sie verzweifelt. Dann wird ihr Gesichtsausdruck wieder leer und emotionslos. Verwirrt über ihren Hilferuf versuche ich eine Lösung zu finden. Schließlich habe ich einen Plan.
"Hey Marry!", rufe ich. Sofort habe ich ihre Aufmerksamkeit. Wieder attackiert sie mich mit ihrem Schatten. Abermals weiche ich ihren Angriffen aus. Und wie gedacht habe ich Erfolg. Mir gelingt es ihre Arme auf dem Rücken zu verdrehen. damit verschwinden ihre Schatten. Vorsichtig drehe ich sie mit dem Gesicht zu mir um. Ihr Gesichtsausdruck wird augenblicklich sanfter. Auch ihre roten Augen bekommen allmählich ihre normale Farbe wieder.
"Siehst du, Gartenpflänzchen! Ich werde dich niemals enttäuschen.", sage ich. Sie sieht mich nur stumm an. Lächelnd zieht sie mich zu sich herunter. Dann drückt sie ihre Lippen auf meine. Völlig überrascht erwidere ich ihren Kuss.

Marry:

Zusammen mit Charles kehre ich nach New York zurück. Wir beide verlieren kein einziges Wort über den Kuss.
"Marry, Charles!" Mom, Dad, Tante Storm und Onkel Peter sehen uns erleichtert an. Sie fallen uns regelrecht um den Hals.
"Was ist denn passiert?", fragt Onkel Peter. Er sieht meinen Cousin prüfend an. Doch wir beide spielen unsere Rollen überzeugend genug, um nicht aufzufallen.
"Am besten geht ihr beiden jetzt duschen und dann etwas schlafen. Morgen reden wir über die heutigen Ereignisse."

Das Bündnis zwischen den X-Mens und den AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt