Mein Wecker reißt mich abrupt aus meinem schönen Schlaf, und für einen Moment wünscht ich mir sehnlichst, einfach liegen zu bleiben. Doch dann schießt mir der Gedanke durch den Kopf: Wenn ich das tue, werde ich am Ende nur Schmerzen erleiden. Ein Seufzen entkommt mir, während ich mich aufrichte und den Schlaf aus meinen Augen reibe. Der Raum um mich herum ist noch im Dunkel gehüllt, und ich krabbele aus meinem Bett, um mein Bett zu machen. Der alltägliche Trott nimmt seinen Lauf: Ich ziehe mich an, gehe ins Bad und putze mir mechanisch die Zähne. Es fühlt sich an, als ob ich in einen Roboter-Modus geschaltet habe, alles geschieht automatisch, während meine Gedanken abschweifen.Als ich in die Küche gehe, blitzt mein Blick zur Uhr. Fünf Uhr morgens. Ein leises Gähnen entfährt mir, und ich öffne den Kühlschrank, um die Zutaten für Rührei und Speck herauszuholen. Mein Körper arbeitet, als wäre er programmiert, und ich bereite mein Frühstück zu, ohne wirklich darüber nachzudenken. Die vertrauten Bewegungen sind beruhigend, fast hypnotisierend.Ich richte alles auf fünf Tellern an, esse schnell und räume den Tisch ab, bevor ich zwei Teller in die Mikrowelle stelle. Ein weiterer Blick zur Uhr. 5:30 Uhr. Tom und Regina müssten gleich herunterkommen. Ich spüre den Druck, schnell zu sein, und renne nach oben, um die Hausaufgaben von gestern zu machen. Der Gedanke, dass sie mich erwischen könnten, wenn ich nicht fertig bin, drängt mich, schneller zu arbeiten.___________Um 7:30 Uhr schnapp ich mir meinen Rucksack und mein Handy, während ich hastig nach unten laufe. Meine dicke Jacke schmiegt sich um mich, und die abgetretenen Stiefel fühlen sich vertraut an. Draußen laufe ich zur Seitenstraße, wo Damon gerade angefahren kommt. Als ich einsteige, begrüßen wir uns gleichzeitig. "Guten Morgen," sagen wir in perfekter Harmonie, und ein unerwartetes Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus.Damon starrt in mein Gesicht, und ich wende meinen Blick ab, um mich auf die Straße zu konzentrieren. Was ist das für ein Gefühl?
"Wie war das Tanztraining gestern? Ich habe gehört, du musstest mit Felicia tanzen?" Die Frage bringt ein Schmunzeln auf meine Lippen, und ich kämpfe darum, mein Lachen zu unterdrücken."Oh Gott. Ich frage mich, wieso die beiden überhaupt tanzen. Sie können nichts, und meine Füße tun immer noch weh wegen ihren Stöckelschuhen." Die Worte sprudeln heraus, als er sich an den schrecklichen Abend erinnere. "Wieso tragen die sowas, wenn sie damit nicht einmal laufen können? Und dann hat sie auch noch so getan, als wäre sie umgeknickt und könnte nicht mehr auftreten, damit ich ihr helfe." Ich kann es nicht mehr halten und lache los, und es fühlt sich so gut an, diese Last für einen Moment abzuschütteln."Irgendwie müssen sie ja deine Aufmerksamkeit bekommen," kichere ich."Sie haben meine Aufmerksamkeit, aber nicht im positiven Sinne. Die beiden sind echt Horrorzwillinge," sagt er und lacht mit mir. Es ist schön, ihn so zu sehen.
"Das sage ich auch immer." lache ich.
"Aber ganz ehrlich. Wie hältst du es nur mit den beiden aus?" fragt er und sieht mich an, seine Augen sind neugierig und ein wenig besorgt."Ich rede mir immer ein, dass es nur so ist, bis ich achtzehn bin und ausziehe. Und am Abend haue ich meinen Kopf immer eine Stunde gegen die Wand."Er sieht überrascht zu mir, und ich kann nicht anders, als zu lachen. Es ist befreiend, das so auszusprechen.
"Nein, im Ernst jetzt. Wie hältst du das aus?" fragt er mit ernstem Tonfall."Den ersten Teil habe ich eben ernst gemeint. Und mein Hobby hilft mir ebenfalls, dass ich sie vergesse." Ich spüre einen kleinen Funken Hoffnung, dass er mich verstehen könnte."Welches—"Plötzlich steigt Alice laut seufzend ein und begrüßt uns gut gelaunt. Ihr Lächeln wird noch breiter, als sie sieht, dass wir lächeln. "Bitte sagt mir, dass ihr euch vertragen habt." Sie sieht zwischen uns hin und her, und ich nicke ihr zu. "Endlich keine miesgelaunte Fahrt mehr. War ja kaum noch auszuhalten. Wie geht es euch und worüber habt ihr geredet?""Ist nicht so wichtig.""Was ich noch fragen wollte. Wer war eigentlich dieser neue Typ gestern bei euch?" Ich stöhne genervt auf und lasse meinen Kopf gegen den Sitz fallen. Warum muss er das jetzt fragen?"Das war Jack," antwortet Alice für mich, und ich spüre die Nervosität in mir wachsen."Und was wollte er von dir? Ich habe gesehen, wie er dich festgehalten hat. Macht er irgendwelche Probleme? Denn wenn ja, sag es mir einfach, ich kümmere mich dann darum." Der Ernst in ihrer Stimme überrascht mich, und ich sehe ihn an, während mein Herz schneller schlägt. Warum reagiert er so?Ich schüttele den Kopf und sehe wieder zu Damon, dessen Gesichtsausdruck mich erneut beruhigt. "Es ist alles gut. Er wollte mich kennenlernen, aber ich habe ihn abgewimmelt. Und wenn, komme ich schon mit ihm alleine klar, Thompson." Ich lächle und hoffe, dass er die Situation ernst nimmt. "Aber danke."Er nickt, und wir verbringen die restlichen Minuten still im Auto. Nur die leise Musik aus dem Radio füllt die Stille, und ich fühle mich in Gedanken versunken. Was geht in Damons Kopf vor?Auf dem Schulparkplatz steigen wir alle aus Damons Auto und trennen uns. Alice und ich gehen in die Schule, während Damon zu seinen Jungs zum Baum geht, wo sie immer stehen.Im Hallway stupst mich Alice mit ihrem Ellenbogen an. Ich sehe fragend zu ihr, aber ihr Grinsen verrät schon, was sie denkt. Was hat sie jetzt wieder im Schilde?"OMG. Ich glaube es nicht. Ich glaube, Damon fängt an, dich zu mögen, und vielleicht sogar mehr als das. Ich glaube, er war eifersüchtig."Ich schüttel den Kopf und öffne meinen Spind. "Nein, Alice. Ich weiß ja noch nicht mal, ob wir wirklich befreundet sind, und wenn er jemanden mag, dann glaube ich, das Mädchen, das mit ihm tanzt.""Aber Aria, das bist du," sagt sie euphorisch, und ich spüre, wie mein Herz ein wenig schneller schlägt. Ist das möglich?"Ja, aber das weiß er nicht." Seufzend schließe ich meinen Spind, nachdem ich meine Sachen ausgetauscht habe, und sehe wieder zu ihr. Sie sieht mich streng mit verschränkten Armen an. "Dann sag es ihm, Aria. Ich glaube, das würde so viel ändern."Ich schüttel den Kopf. "Genau. Er würde sie nicht mehr so sehen wie jetzt. Er würde sie nicht mehr so mögen wie jetzt und nicht mehr so ansehen, wie wenn wir tanzen. Ich möchte das nicht verlieren. Wenn wir zusammen tanzen, habe ich keine Sorgen. Er weiß nicht, wer ich bin, und das bleibt auch so. Vielleicht bin ich irgendwann bereit, es ihm zu sagen, aber jetzt noch nicht," sage ich leiser zu ihr, da die Jungsgruppe gerade hereinkommt.Damon sieht zu mir und lächelt mich kurz an, und mein Herz macht einen kleinen Sprung. Es fühlt sich gut an."Gut. Aber glaub mir. Es tut dir nicht gut," sagt Alice, und wir lassen das Thema fallen, während wir in den Klassenraum gehen.Jack sitzt bereits auf dem Platz von Damon, und ich stöhne genervt leise auf. Warum muss das immer so kompliziert sein? Ich setze mich, ohne ihn zu beachten, und hole meine Zeichnung von gestern heraus, um weiter zu zeichnen."Na. Wie war dein Tag gestern?" fängt er gleich an, jedoch ignoriere ich ihn und konzentriere mich auf meine Zeichnung. Ich will nicht mit ihm reden."Hey. Antworte mir doch mal." Nach ein paar Minuten sehe ich zu ihm und bemerke, dass Damon gerade reinkommt."Du sitzt auf einem Platz, wo schon jemand sitzt," sage ich. Jack sieht mich verwirrt an.
"Und wer? Die letzten Male saß hier keiner. Außerdem würde ich gerne hier sitzen bleiben.""Ich sitze hier, um deine Frage zu beantworten. Und fass sie nicht noch mal an." Damons Stimme ist kühl und bestimmt, und ich fühle mich gleichzeitig beschützt und erleichtert.Jack hingegen sieht ihn lässig an und lehnt sich provokant im Stuhl zurück. "Und wer bist du?" fragt er, als wäre das alles ein großes Spiel."Das erfährst du noch früh genug. Und jetzt such dir einen neuen Platz," sagt Damon, und ich kann die Spannung zwischen ihnen förmlich spüren."Was ist hier los?" fragt unsere Lehrerin undsieht mich an. Ich hoffe, sie wird das klären."Damon würde sich gerne auf seinen Platz setzen, aber Jack sitzt da. Doch Damon und ich müssen zusammenarbeiten, damit wir lernen, miteinander auszukommen. Und wir müssen uns noch ein bisschen austauschen wegen unserem Referat," sage ich mit einem Lächeln und der Hoffnung, dass es glaubwürdig klingt.Sie runzelt die Stirn und sieht zu den beiden Jungs. "Jack, ich würde dich bitten, dich auf einen anderen Platz zu setzen. Die beiden müssen lernen, miteinander auszukommen." Sie dreht sich um und geht zum Lehrerpult. Ich grinse Jack triumphierend an und mache eine Geste, damit er verschwinden soll.Er sieht uns finster an, steht aber schließlich auf und sucht sich einen anderen Platz. Nun setzt sich Damon neben mich und lächelt mich an, und ich lächle zurück."Gut gemacht, Smith," sagt er, und für einen kurzen Moment liegt seine Hand auf meiner. Mein Herz schlägt wie verrückt."Ich sage doch, ich komme alleine mit ihm klar," erwidere ich und packe meine Zeichnung weg, während ich mich auf den Unterricht konzentriere.Nach der Schule verlassen Damon, seine Gruppe, Alice und ich zusammen das Gebäude und gehen zu seinem Auto. Wir steigen ein und fahren los, zuerst zu Alice und dann zu mir. Während der Fahrt lachen wir über Jacks Gesicht heute Morgen und die Erlebnisse des Schultags.Als wir bei Alice ankommen, steigt sie aus, und ich winke ihr durchs Fenster zu, bevor Damon wieder losfährt. Es wird still im Auto, bis Damon fragt: "Kam Jack heute noch mal zu dir?" Ich schaue zu ihm und schüttle den Kopf. "Nein, ich glaube, sein Ego hat einen Dämpfer bekommen, weil ich ihn weggeschickt habe," antworte ich lachend."Für einen Moment dachte ich, du schickst mich weg, weil ich so ein Arsch bin," sagt Damon und sieht gespielt verletzt aus. "Bist du auch, aber seine blöden Anmachen gehen mir auf die Nerven. Du bist das kleinere Übel," lache ich zurück. Damon legt dramatisch eine Hand auf sein Herz. "Das hat mich getroffen. Wie kannst du so etwas sagen?" Ich schüttle nur den Kopf und lache weiter.Wir kommen bei mir an, und ich seufze. Jetzt beginnt die Arbeit.
"Sag Kily, dass es mir leidtut, dass ich heute nicht kann," sage ich, und ich nicke ihm dankbar zu. "Tschau."
"Tschau." Ich steige aus und schließe die Tür hinter mir.Drinnen angekommen, ziehe ich schnell meine Schuhe und Jacke aus, bevor ich nach oben renne, um meine Haare zu einem Knoten zusammenzubinden, nachdem ich meine Sachen ins Zimmer gebracht habe. Unten treffe ich meine Tante, die mir sofort einen Zettel in die Hand drückt. "Das musst du bis sieben alles gekocht haben." Ich sehe den Zettel an und meine Augen weiten sich. "Das schaffe ich niemals, Tante Regina.""Dann lass dir was einfallen."
"Darf ich mir Hilfe holen?" frage ich und sie überlegt kurz, dann nickt sie. "Danke," sage ich erleichtert und greife nach meinem Handy, um sofort Alice anzurufen."Ariana? Vermisst du mich schon?" fragt meine beste Freundin am Telefon. "Alice, ich brauche dringend deine Hilfe. Kannst du so schnell wie möglich herkommen? Ich muss ein ganzes Buffet bis sieben kochen, und das schaffe ich nicht alleine."
"Klar, ich komme sofort."
"Du bist die Beste, danke."
"Aber du schuldest mir was." "Alles, was du willst. Beeil dich bitte!" Ich lege auf und gehe in die Küche, um schon mal anzufangen.Zuerst mache ich einen Gartensalat. Ich schneide Tomaten, Gurken, Paprika, Zwiebeln und Salat, vermische alles und gebe Dressing dazu. Den fertigen Salat decke ich mit Klarsichtfolie ab und stelle ihn zur Seite. Als es klingelt, öffne ich die Tür für Alice und falle ihr um den Hals. "Danke, danke, danke.""Kein Problem. Komm, wir müssen uns beeilen." Ich nicke und zeige ihr den Zettel. Ihre Augen weiten sich. "Das solltest du alles alleine machen?" fragt sie. Ich nicke und beginne, die Nudeln und Kartoffeln für den Nudelsalat und Kartoffelsalat zu kochen.Nachdem wir mit den Salaten fertig sind, kümmern wir uns um die Hauptgerichte und schließlich um die Desserts wie Puddings und Obstsalate. Um halb sieben sind wir erschöpft und lehnen uns an die Küchentheke. "Das war viel," sagt Alice. "Ohne dich hätte ich das niemals geschafft. Ich danke dir, wirklich." Ich umarme sie, und sie erwidert die Umarmung."Du bist meine beste Freundin. Ich bin immer da, wenn du meine Hilfe brauchst." Ich lächle sie an.
"Ich bin so froh, dass ich dich habe. Ich würde sonst durchdrehen," lache ich.
"Bei den Cousinen glaube ich das auch." Wir lachen und stellen das Geschirr auf den Tisch.Plötzlich höre ich Tom rufen: "Ariana!" Ich drehe mich um und sehe ihn, der nicht besonders gut gelaunt aussieht, bis er Alice sieht. Sofort legt er sein perfektes Lächeln auf und begrüßt sie. "Unsere Gäste sind bald da. Es tut mir leid, aber ich muss dich jetzt bitten zu gehen." Alice nickt, nimmt ihre Handtasche und wir gehen zusammen zur Tür. "Bis Montag," umarmen wir uns, und sie geht.Ich schließe die Tür und drehe mich um. Tom steht direkt hinter mir und sieht mich an. "Wer war das? Und warum war sie hier?"
"Eine Freundin. Sie hat mir nur beim Kochen geholfen."
"Geh jetzt deine Arbeitsklamotten anziehen und wehe, es läuft etwas schief. Verstanden?" "Verstanden."Ich höre seine Schritte entfernen und laufe nach oben, wo ich mich in meine weiße Bluse, schwarze Strumpfhose und einen schwarzen Rock kleide. Meine Haare binde ich zu einem strengen hohen Zopf und ziehe meine schwarzen Ballerinas an. Tief durchatmen, denke ich, während ich nach unten gehe, um alles zu überprüfen, bevor es an der Tür klingelt._________________
Was meint ihr? Geht etwas schief? Was wird passieren?
Würde mich über Feedback und Votes freuen :)
Ich sehe immer nur die Zahlen,wie oft die Story gelesen wurde,aber kriege davon nichts mit,also bitte an die Ghostreader. Ich würde mich über Kommentare und Votes freuen, damit ich weiß wie die Story ankommt :)
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Mysterious Girl-A Cinderella Story
Roman pour AdolescentsAriana lebt im Schatten ihrer eigenen Familie. Bei ihrer Tante, ihrem Onkel und ihren zwei Cousinen wird sie wie eine Angestellte behandelt und seit ihrem achten Lebensjahr misshandelt. Die Erinnerung an ihre Mutter, die an Krebs gestorben ist, ist...