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Er hebt mein Kinn und sieht mich an – einen Moment lang scheint alles zu erstarren, als seine Augen sich weiten, geschockt und verletzt.

„Du?" haucht er schließlich, und ich bleibe wie versteinert stehen, unfähig, mich zu bewegen oder den Blick von ihm abzuwenden. Das war nicht der Weg, wie er es erfahren sollte. Ich wollte es ihm in meinen Worten sagen, ihm alles erklären. Und jetzt? Das Entsetzen und die Verwirrung in seinem Blick schneiden tief, und ich kann nicht einmal etwas sagen.

Damon geht ein paar Schritte zurück, starrt mich fassungslos an, als ob er jeden Gedanken neu sortieren müsste. Ich sehe, wie die Erkenntnis langsam in ihm aufsteigt – und mit ihr Wut, Bitterkeit und eine Verletztheit, die ich ihm nicht antun wollte. Nicht so.

„Aria?" fragt er, als könnte er das gerade nicht glauben. „Das kann nicht sein. Warum? Warum hast du es mir nicht gesagt?" Sein Tonfall wechselt zwischen Unglauben und Frustration, und ich stehe da, unfähig, eine Antwort zu geben. Die Worte bleiben in mir gefangen, während seine Fragen sich immer mehr in Wut verwandeln.

„Du hast gesagt, du könntest nicht kommen." Seine Stimme wird leiser, und ich sehe, wie seine Miene härter wird. Er denkt nach, und ich weiß genau, was kommt. Plötzlich ist sein Gesicht von Zorn erfüllt, dieser vertrauten, gefährlichen Wut, die ihm steht wie eine Rüstung. Ich spüre, wie Tränen in meinen Augen brennen, will nicht, dass er mich wieder so ansieht.

„Du hast mich die ganze Zeit belogen!" Seine Stimme ist jetzt heiser vor Zorn. „Die ganze Zeit hast du es gewusst! Du hast nur mit mir gespielt!" Ich schüttele den Kopf, verzweifelt, versuche etwas zu sagen, aber die Worte bleiben in meinem Hals stecken.

„Ich habe dir vertraut! Ich habe dir meine Schwester anvertraut!" Er tritt zurück, seine Augen voll Hass und Enttäuschung. Jede Silbe fühlt sich an wie ein Dolchstoß in meine Brust. „Wie falsch kann ein Mensch sein?"

„Damon, bitte..." flehe ich, meine Stimme zittert. Aber er will mich nicht hören.

„Warum hast du mir das nicht gesagt?" Seine Frage ist scharf wie eine Klinge, und ich ringe nach Atem, finde die Kraft, etwas zu sagen.

„Damon, ich wollte es dir sagen...", sage ich mit bebender Stimme und trete einen Schritt auf ihn zu, aber er hebt die Hand, stoppt mich mit diesem frostigen Blick, der mich erstarren lässt.

„Ach ja? Wann denn?" Sein Tonfall ist voller Spott, als ob er jede meiner Entschuldigungen vorhersehen und zerstören könnte.

„Heute", sage ich verzweifelt. „Ich habe es versucht. Bitte... glaub mir!" Doch er lacht nur bitter, und dieser Ton trifft mich tief.

„Dir glauben?" Seine Augen funkeln kalt, unerbittlich. „Du hast mir monatelang vorgespielt, jemand anderes zu sein. Wie soll ich dir jetzt noch glauben können?" Jede Silbe seiner Worte zerreißt etwas in mir. „Ganz am Anfang, okay, da hätte ich es vielleicht noch irgendwie verstehen können. Aber nachdem wir uns näher gekommen sind? Warum dann nicht?"

Ich schließe kurz die Augen, schäme mich, wie sehr ich mich selbst in dieses Chaos gebracht habe. „Ich hatte Angst", sage ich, meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern. „Ich wollte nicht, dass du mich wieder hasst..."

Sein Blick wird starr, und in seiner Stimme liegt etwas Kaltes, Unerbittliches. „Dann hattest du wohl Recht, oder?" Seine Augen verengen sich. „Du bist nichts weiter als eine verlogene..." Er schüttelt den Kopf und dreht sich weg, als könnte er nicht mehr ertragen, mich anzusehen. „Ich kann nicht glauben, wie sehr ich mich in dir getäuscht habe. Ich will dich nie wieder sehen." Seine Worte sind wie ein Urteilsspruch, und ich spüre, wie mein Herz zerbricht.

„Damon, bitte!" flehe ich, ein letztes Mal, meine Stimme bricht.

Doch er bleibt kalt. „Nein! Es ist vorbei." Seine Worte schneiden tiefer als alles andere, und ohne ein weiteres Wort dreht er sich um und geht. Ich bleibe stehen, den Atem flach und kurz, und sehe ihm nach, fühle, wie meine Beine schwach werden.

Mysterious Girl-A Cinderella StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt