Mein Wecker klingelt um sieben Uhr morgens. Der schrille Ton reißt mich abrupt aus meinen Gedanken. Für einen Moment bin ich desorientiert, bis es mir wie Schuppen von den Augen fällt: Es ist Samstag! Mein Herz schlägt schneller, Panik durchströmt meinen Körper. Oh mein Gott, es ist wirklich Samstag! Der Tag, an dem ich ihn endlich treffen werde. Ich kann das nicht. Ich kann das einfach nicht! Wird er mich akzeptieren? Wird er mich mögen? Was, wenn er mich ablehnt? Die Gedanken schießen wie Pfeile durch meinen Kopf, jeder trifft tiefer als der andere. Wie soll ich das nur überstehen?
Mit einem schweren Seufzer schwinge ich die Beine aus dem Bett und zwinge mich, aufzustehen. Meine Hände zittern leicht, als ich mich schminke, nur ein bisschen, gerade genug, um das nervöse Zittern meiner Seele zu überdecken. Während ich meine Haare kämme, beobachte ich mich im Spiegel. Das Mädchen, das mich anstarrt, sieht unsicher aus, verloren in ihren Ängsten. Ich wähle eine dunkelblaue Jeans und eine weiße Bluse – schlicht, aber ordentlich. Ich will mich nicht zu sehr verstellen, aber auch nicht zu lässig wirken. Was, wenn er mich in der ersten Sekunde falsch einschätzt?
Ich gehe ins Badezimmer, um mir die Zähne zu putzen und eine Schmerztablette zu nehmen. Es ist nicht mehr so schlimm wie vorher, aber die Schmerzen sind ein ständiger Begleiter. Heute will ich aber nicht, dass etwas schiefgeht. Ich muss stark sein, ich muss das durchziehen.
Als ich die Treppe hinuntergehe, vibriert mein Handy. Mein Herz macht einen Satz – es ist eine Nachricht von Jack. Ich öffne sie und lese:
"Bin um 11:15 bei dir. Sei nicht zu nervös. Es wird alles gut."
Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. Jack hat diese beruhigende Art, als könnte er mit ein paar Worten alle meine Sorgen wegwischen. Doch bevor ich mich weiter in dieser beruhigenden Nachricht verlieren kann, kommt eine zweite:
"Hey. Kily fragt andauernd nach dir. Könntest du heute kommen?"
Mein Lächeln verschwindet. Ein stechendes Schuldgefühl durchzieht mich. Kily... Ich war so lange nicht bei ihr.
"Tut mir leid. Heute kann ich nicht. Habe was vor." tippe ich schnell zurück, aber das schlechte Gewissen bleibt.
"Und was hast du vor? Du warst die letzten fünf Tage nicht bei ihr, Aria. Sie hat gefragt, ob du sie nicht mehr magst."
Autsch. Die Worte treffen mich tief. Natürlich mag ich sie, mehr als alles andere! Aber wie soll ich das erklären? Was soll ich sagen?
"Gib ihr einen Kuss von mir."
"Was hast du vor? Du bist mit Jack verabredet, stimmt's?" Damon weiß es, und seine ständigen Fragen setzen mir zu. Ich seufze, überlege kurz, ob ich es ihm wirklich sagen soll. Doch der Druck steigt.
"Damon, bitte lass es."
"Nein. Sag mir bitte, was du vorhast, damit ich es Kily wenigstens erklären kann."
Ich rolle mit den Augen. Er wird nicht locker lassen. Also schicke ich ihm das, was er hören will:
"Ok, wie du willst. Ich werde heute zum ersten Mal in meinem Leben meinen Vater kennenlernen! Ich hoffe, du hast jetzt was, was du ihr erklären kannst."
Die Antwort kommt sofort:
"Was? Wirklich? Das ist toll. Ich freue mich für dich."
Seine Worte überraschen mich. Ich hatte mit etwas anderem gerechnet – vielleicht mit Kritik oder weiteren Fragen. Stattdessen klingt er ehrlich froh für mich. Aber ich will nicht mehr antworten. Meine Gedanken kreisen nur noch um das bevorstehende Treffen.
In der Küche mache ich mich daran, das Essen vorzubereiten. Es ist beruhigend, die Routine, die einfachen Handlungen, die meine aufgewühlten Nerven beruhigen. Ich esse schnell etwas, obwohl mir eigentlich der Appetit fehlt. Mein Magen ist wie zugeschnürt vor Aufregung.
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Mysterious Girl-A Cinderella Story
Teen FictionAriana lebt im Schatten ihrer eigenen Familie. Bei ihrer Tante, ihrem Onkel und ihren zwei Cousinen wird sie wie eine Angestellte behandelt und seit ihrem achten Lebensjahr misshandelt. Die Erinnerung an ihre Mutter, die an Krebs gestorben ist, ist...