Es klingelt zur Pause, und während ich mit Jack in Richtung Cafeteria schlendere, fühle ich mich beobachtet – die Blicke anderer Schülerinnen haften an ihm, und Neid blitzt in ihren Augen. Ich ignoriere sie, während Jack und ich uns ein Tablett nehmen und uns etwas zu essen holen.
Als wir uns an einen Tisch setzen, beugt sich Jack zu mir, die Augen funkelnd mit einem verschmitzten Grinsen. „Weißt du, was mir aufgefallen ist, Sweetheart?" fragt er leise und fixiert mich aufmerksam.
„Nein, was denn?" erwidere ich neugierig, eine leichte Skepsis in meiner Stimme.
„Ich weiß eigentlich kaum was über dich." Seine Worte sind ruhig, aber intensiv. „Klar, ein paar Dinge, die offensichtlich sind, und ein bisschen was von deiner Vergangenheit – aber du erzählst nie wirklich was über dich." Ich will den Blickkontakt meiden und sehe stattdessen auf mein Tablet. Wie soll ich ihm klarmachen, dass mir diese Nähe manchmal einfach zu viel ist?
Plötzlich setzt sich Damon neben mich. „Das würde mich auch mal interessieren," bemerkt er, und ich kann seine Neugier fast greifen. Die Blicke der beiden Jungs kleben jetzt auf mir, und ich fühle, wie ich etwas unruhig werde. Warum muss ich immer im Mittelpunkt stehen?
„Erstens, was machst du hier?" frage ich Damon mit zusammengekniffenen Augen, „und zweitens, das stimmt gar nicht!" Ich merke, wie defensiv ich klinge, und will die Diskussion am liebsten abbrechen.
„Keine Sorge, die Jungs und Alice kommen gleich," sagt Damon und ignoriert mein leicht genervtes Gesicht. Ich rolle innerlich mit den Augen und greife nach meinem Sandwich. Er tut so, als wäre es selbstverständlich, dass ich mich plötzlich öffnen soll.
„Zurück zum Thema," fährt Jack unbeirrt fort und sieht mich durchdringend an, „du bist echt ziemlich verschlossen, Aria."
Gerade, als ich mich einer Antwort ausweichen möchte, erscheint Alice wie meine Rettung. Sie sieht mich mit einem verständnisvollen Lächeln an. „Was ist hier los?" fragt sie neugierig in die Runde.
„Wir versuchen gerade, Aria dazu zu bringen, sich ein bisschen mehr zu öffnen," erklärt Damon. Mein Blick verengt sich wieder. Was denken sie eigentlich, wer sie sind, mir sowas abzuverlangen?
Alice sieht mich an und hebt eine Augenbraue, als würde sie verstehen, wie unwohl ich mich fühle. „Das hab ich schon lange aufgegeben, Leute. Ich rate euch, hört jetzt besser auf." Ich atme erleichtert aus, dankbar, dass sie das Thema wohl fallenlassen will.
Doch Jack und Damon sehen uns erstaunt an, als Alice grinsend ergänzt: „Stimmt doch, oder? Aria redet einfach nicht gerne über sich." Ich verschränke die Arme und ziehe eine abwehrende Miene.
„Tut mir leid, wenn ich nicht jeden Gedanken laut teile," sage ich abwehrend, „aber ihr habt das Wichtigste über mich erfahren, und in letzter Zeit sogar mehr, als Alice in den letzten zwei Jahren."
Damon und Jack tauschen einen überraschten Blick, und Alice lacht plötzlich leise, als würde sie ein Geheimnis mit mir teilen. „Das stimmt. Sie hat mich immer abgewimmelt, bis ich irgendwann aufgegeben habe. Dabei hätte ich echt sauer sein können, immerhin hat sie mich fast k. o. geschlagen."
Jack und Damon sehen sie verwirrt an, und meine Lippen zucken, als ich mich daran erinnere. „Lach nicht!" Alice verschränkt schmollend die Arme und schaut mich gespielt beleidigt an. „Das ist doch gar nicht mehr witzig. Das ist Jahre her."
„Doch, ist es," lache ich weiter, und Alice schnaubt entrüstet.
„Was ist denn passiert?" fragt Damon, neugierig wie immer.
Alice wirft mir einen kurzen, genervten Blick zu und rollt mit den Augen, bevor sie zu erklären beginnt: „Ich war neu an der Schule, und natürlich war ich total nervös. Als ich gerade meine Bücher in den Spind legen wollte, wurde die Spindtür plötzlich aufgeschlagen – und das so heftig, dass sie mich am Kopf getroffen hat. Der Beginn einer langen Freundschaft." Sie grinst, und auch Jack und Damon können sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
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Mysterious Girl-A Cinderella Story
Teen FictionAriana lebt im Schatten ihrer eigenen Familie. Bei ihrer Tante, ihrem Onkel und ihren zwei Cousinen wird sie wie eine Angestellte behandelt und seit ihrem achten Lebensjahr misshandelt. Die Erinnerung an ihre Mutter, die an Krebs gestorben ist, ist...