Ich setze mich still neben meine Mutter hin und nehme sie in den Arm.
"Warum gerade er? Er war immer so ein herzensguter Mensch, er hat es nicht verdient" ihre Tränen kullern auf mein Shirt.
"Ich weiß" flüster ich zustimmend. Ich frage mich schon die ganze Zeit dasselbe. Mein Vater war schon immer ein fröhlicher Mensch. Er hat immer ein Lachen im Gesicht und wollte für jeden immer nur das Beste. Ich denke an meine wunderschöne Kindheit zurück. Daran wie er mir beigebracht hat Fahrrad zu fahren, wie er mit mir stundenlang Geschichten gelesen hat und wie er mir bei jedem Problem mit Rat und Tat zur Seite stand.
"Irgendjemand muss uns doch jetzt endlich mal Auskunft geben" Mary sitzt ebenso angespannt neben ihr. Sie war früher fast jeden Tag bei mir, weshalb sie gerade auch ziemlich mitleidet."Mrs Brown?" vor uns steht ein zierlicher Mann mit Arztkittel.
"Ja" meine Mutter springt sofort auf und schaut den Arzt erwartungsvoll an. Man sieht die Angst in ihren Augen, aber trotzdem noch ein Stück Hoffnung. Das habe ich immer an ihr bewundert. In jeder noch so schlimmen Situation einen Hoffnungsschimmer sehen.
"Ihr Mann liegt jetzt auf der Intensivstation. Es war ein ziemlich heftiger Schlaganfall, daher können wir noch nichts explizites über die Folgeschäden sagen. Dennoch haben wir schon einen alternativen Therapieplan, der sobald wir genaueres wissen, angepasst wird. Es werden einige harte Monate auf sie zukommen, der Erfolg hängt auch davon ab inwiefern Ihr Mann mitarbeitet" antwortet er sehr fachlich.
"Vielen Dank für ihre Auskunft. Wann können wir denn zu ihm?" in ihrer Stimme schwingt ein Stück Gelassenheit aber auch ein Stück Angst vor den weiteren Monaten mit.
"Sie können jetzt zu ihm, aber ich bitte Sie nicht zu lang zu bleiben. Er braucht jetzt erstmal sehr viel Ruhe. " antwortet er und dreht sich anschließend auch schon um und geht in Richtung Notaufnahme.
Ich nehme meine Mutter in dem Arm.
"Das kriegen wir zusammen hin. Du weißt doch, Papa haut so schnell nichts um und die Freude am Leben hat er sich noch nie nehmen lassen. Er ist ein wahrer Kämpfer" ich versuche ihr Mut zu machen. Selbst ist mir natürlich auch mulmig zumute, wenn ich an die nächsten Monate denke. Ich frage mich zudem wie ich das alles hinbekommen soll. Ich kann schlecht bei Lewis und gleichzeitig hier sein. Für ein paar Wochen wäre es bestimmt vertretbar, aber ich weiß nicht wie ich es Lewis erklären soll, das ich eventuell mehrere Monate fehlen werde.

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Between two Souls || LH
फैनफिक्शनAbgeschlossen! Fortsetzung von Between two hearts Nachdem Lewis und Jess zusammen bereits sämtliche Hürden überwunden haben, stellt das Leben sie nun vor neue Herausforderungen. Jedoch hat sich eine Sache entscheidend geändert. Sie sind nicht mehr a...