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Ich muss lachen, als es mir schwer fällt den Schlüssel in das Loch zu stecken, um die Tür zu öffnen.
"Doch ein Glas zu viel?", fragt Mary lachend und drückt stattdessen die Klingel. Ich kann es kein weiteres Mal versuchen, weil die Tür sofort aufgerissen wird.

"Um Gottes Willen! Da seid ihr ja endlich!" Lewis öffnet deutlich erleichtert die Tür und wirkt echt angepisst. Mary hebt eine Augenbraue und schiebt sich dann an Lewis vorbei.
"Wieso gehst du nicht an dein Handy? Ich habe ungefähr tausendmal bei dir angerufen. Ich habe mir Sorgen gemacht. Kann doch nicht sein, dass du nicht dein Handy checkst." Bevor ich etwas erwidern kann, quetscht Mary sich erneut an Lewis vorbei, greift nach meiner Hand und zieht mich in die Wohnung.

"Willst du deine Freundin gar nicht reinlassen? Was bist du denn für einer? Was machst du so dumm zwischen Tür und Angel an? Was glaubst du wer du bist?" Lewis schließt wortlos die Tür und lehnt sich gegen diese.
Ich werde erneut unterbrochen, als ich etwas sagen möchte.

"Ich sehe ihr habt ordentlich Spaß gehabt. Besser gesagt rieche ich es." Mary hebt erneut provozierend ihre Augenbraue und macht einen Schritt auf Lewis zu.
"Hast du etwa ein Problem damit?"
"Ja."
"Ach echt? Warte, das interessiert mich nicht mal. Du hast gar kein Recht uns irgendetwas zu verbieten. Wenn es dich also stört, dass wir Spaß hatten, dann komm drüber hinweg."
Diesesmal schaffe ich Lewis ins Wort zu fallen, bevor ich wieder unterbrochen werde.

"Ooookay. Mary komm, ich zeige dir wo du schlafen kannst. Ich glaube, dass uns dieses Gespräch nicht weiterbringt."
"Ne. Ich werde das jetzt ausdiskutieren."
"Nope. Komm bitte mit sonst finde ich jemanden, der dich trägt.", sage ich und deute dabei auf Lewis, der panisch seine Augen aufreißt. Ich muss lachen und schaffe es dann zum Glück doch, dass Mary mit mir mitkommt. Ich führe sie ins Gästezimmer und helfe ihr.

"Doch so minimalistisch hier.", gibt sie dezent ironisch von sich und stolziert zum Bett, in das sie sich dann fallen lässt. Ich lege ihr noch die Decke über, bevor ich gehe.

Erschöpft gehe ich wieder zurück ins Wohnzimmer und stelle dann fest, dass Lewis schon weg ist. Ich gehe hoch ins Obergeschoss und finde Lewis dann in seinem Kreativraum. Er klimpert auf seiner Gitarre Töne vor sich hin blickt dann auf, als er mich bemerkt.
"Schläft sie?" Ich nicke und setze mich neben ihn. "Hör zu, es tut mir echt leid. Ich hätte mein Handy checken müssen. Ich habe einfach nicht dran gedacht."
"Schon okay. Sorry, dass ich dich vorhin so angepöbelt habe. Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht und es ist spät und kalt draußen und zu dieser verdammten Jahreszeit ist auch jeder verrückte unterwegs."
"Es ist ja nichts passiert." Er nickt.
"Ja, Gott sei Dank!" Dann legt er seine Gitarre bei Seite, beugt sich zu mir rüber und gibt mir einen Kuss.
"Ich liebe dich, aber wie viel Alkohol habt ihr bitte getrunken?", fragt er lachend, während er mir hoch hilft. Ich zucke mit der Schulter.
"Naja, komm du siehst aus als könntest du ein wenig Schlaf gut vertragen." 

Between two Souls  || LHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt