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Ich lasse die letzten Tage und Wochen ein klein wenig Revue passieren.
Lewis und ich haben in den vergangenen drei Jahren so viel zusammen durchgemacht. Das ist fast schon filmreif. Ich weiß noch genau, wie überrascht ich war, als eines Tages plötzlich das Telefon klingelte und einfach Toto Wolff an der Leitung war. Natürlich habe ich auch vorher schon Gespräche mit anderen Mitarbeitern des Teams geführt, bevor mich der Boss anrief. Dennoch blieb dieser Moment immer wie in Stein gemeißelt bildhaft für den Anfang von alles.

Ich muss lächeln, wenn ich an die Anfangszeit bei Mercedes denke. Es war definitiv ein steiniger Weg und Lewis hat mir die Sache nicht gerade leicht gemacht. Er hing so sehr an Angela und das ist kein Wunder, denn sie waren doch so viele Jahre ein eingespieltes Team.
Angela ist ebenfalls eines der liebenswürdigsten Personen, die ich jemals kennenlernen durfte. Sie liebte ihren Job und alles rund um die Formel 1 so sehr, dass es schon weh tat sie nach dem Unfall zu verlieren. Ich denke auch sie hat begriffen, wie jeder der in dem Business unterwegs ist, dass man der Formel 1 früher oder später den Rücken kehren muss. Es nimmt dir so viel Zeit und Energie, dass es irgendwann einfach schwierig ist die gleiche Menge an Energie wieder reinzustecken. Dennoch gibt dir dieser Sport so viel zurück, dass es fast schon wie eine Droge wirkt.
Blicke ich in die Zukunft bin ich mir sicher, dass der Formel 1 Zirkus Lewis noch eine ganze Weile in seinen Bann ziehen wird. Früher oder später jedoch wird auch er sich mehr auf andere Sachen konzentrieren.

Ich glaube die Zeit in der Formel 1 hat uns extrem zusammengeschweißt. Ich bin zum Glück auch hartnäckig geblieben und konnte, so kitschig das auch klingen mag, seine Lewis' harte Schale durchbrechen.
Mit ihm zusammen haben wir auch die Krankheit von meinem Dad überwinden können. Ich hätte das ohne ihn niemals so gut wegstecken können.

Dann das Haus und Zuhause, was wir uns jetzt zusammen aufbauen. Auch das bedeutet mir unglaublich viel. Das zeigt, dass er schon irgendwann mit mir zusammen sich etwas zurückziehen wird und einmal durchatmet. Er will mich heiraten und wer weiß, was die Zukunft noch so bereithält für uns. Ich hätte such gar nichts gegen ein paar mini Versionen von uns und bin mir auch sicher, dass auch das noch irgendwo auf uns wartet.

„Worüber denkst du nach?", fragt Lewis und zieht die Decke über meine Knie.
„Ach über Gott und die Welt."
Er lacht und zieht mich näher zu sich.
„Ich liebe dich Jess. Das werde ich immer tun."
Ich lehne meinen Kopf gegen seine Schulter und blicke in die Ferne, wie der Nebel sich um die Tannen schmiegt und der Mond seinen Weg hoch am Himmel bahnt.

„Ich liebe dich auch, Lewis."



























THE END.

Between two Souls  || LHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt