Between two Souls || LH

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Lewis P.O.V

Während ich mittlerweile bestimmt zum hundertsten Mal die Mailbox dran habe, kämpfe ich ernsthaft gegen den Drang ins Flugzeug zu steigen und schnell zu ihr zu fliegen.
Ich könnte es theoretisch schaffen. Wenn ich jetzt in den Flieger steige, bin ich heute Nacht schon da. Ich könnte mich vergewissern, dass es Jess gut geht und vielleicht würde ich es dann noch zum Qualifying schaffen. Das würde Toto wahrscheinlich genauso wenig wie dem Vorstand gefallen, aber was bleibt mir denn?

Das Klingeln meines Handys reißt mich aus meinen Gedanken.
"Jess?"
"Nope. Mary hier. Aus deinem Ton entnehme ich, dass du nicht mehr weißt?" Ich zucke mit der Schulter, als wenn sie es sehen könnte.
"Ich habe mit Toto gesprochen. Sie hat einen Anruf von ihrer Mutter bekommen und ist dann direkt gegangen. Sie hat Toto gesagt, dass sie mehrere Wochen wohl nicht mehr arbeiten wird." Die erdrückende Stille am anderen Ende der Leitung bringt mein Herz zum Rasen. Kurz darauf höre ich, wie Mary irgendetwas kramt eine Tür zuschlägt und sich dann räuspert.
"Lewis, wo bist du?", ihre Stimme klingt, als müsste ich mir Sorgen machen. Ich muss definitiv zu Jess fliegen. Sie geht vor.

"Lewis?"
"Ehm ja sorry, was hast du gesagt?" "Wo bist du gerade?"
"Ich bin in Australien. Ich hatte aber..."
"Pass auf. Bleib ruhig okay? Ich rufe erstmal bei ihr an und dann..."
"Hab ich schon versucht. Keiner geht dran. Weder bei ihr Zuhause noch auf den Handys sind sie erreichbar. Alle Telefone sind wohl ausgeschaltet. Ich glaube ich fliege einfach zu ihr?"
"Nein, Nein, Nein! Das ist eine schlechte Idee."
"Was? Ich kann doch nichts anderes machen."
"Du musst doch arbeiten. Es ist komplett unnötig jetzt kurz ans andere Ende der Welt zu fliegen."
"Nein. Unnötig schonmal gar nicht. Wenn ich dadurch erfahre, wie es Jess geht fliege ich eben." "Ich habe einen Vorschlag. Ich fliege zu ihr. Ich weiß, du willst für sie da sein, aber das kann ich auch übernehmen solange du fährst. Und Sonntag nach dem Rennen kannst du dann auch nachkommen." "Ich weiß nicht..."
"Bleib lieber dort. Ich packe schnell ein paar Sachen und buche mir einen Flug. Wenn ich da bin, hole ich sie dir ans Telefon und du kannst mit ihr sprechen, okay?" Ich überlege kurz und stimme ihr zu.
"Jess würde wollen, dass du niemals sie über deinen Job stellst."

"Okay, Okay. Aber warte kurz. Ich habe eine Idee. Du wirst wahrscheinlich niemals so kurzfristig einen Flug bekommen. Ich lasse meine Jet zu dir fliegen. Der ist sowieso in Europa und ich denke in grob einer Stunde könnte er dich abholen. So beschleunigen wir das Ganze."

"Normalerweise würde ich dein protziges Angebot dankend ablehnen, allerding glaube ich, dass es jetzt die beste Lösung ist."