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JESS P.O.V

„Erinnerst du dich, wo wir das letze Mal hier waren? Du sagtest mir, dass du und Mary schon immer davon geträumt habt dieses Grundstück zu besitzen. Ich habe lange überlegt, wegen deinem Geburtstag. Wir haben so viel im vergangenen Jahr zusammen durchgemacht.

Für mich ist es wichtig Jess, dass dir klar ist, dass es mir ernst ist. Ich weiß, dass ich viel unterwegs bin. Das ist nunmal Teil meines Jobs und Gott sei Dank gehörst auch du zum Job dazu. Das hilft so ungemein, weil du das verstehst.

Ich werde nicht ewig fahren. Das werde ich nicht tun können. Natürlich möchte ich mich auch mit dir irgendwann zur Ruhe setzen. Ich möchte mehr Zeit mit dir verbringen und das am Liebsten am Arsch der Welt. Fern ab von Social Media, Fern ab von den Medien, dem F1-Zirkus, einfach von allem. Letztens fuhr ich dann hier vorbei und sah das Schild.
Jetzt gehört es uns und wir können hier unser eigenes Leben aufbauen..."

...

Ich starre Lewis an. Ich bin nicht in der Lage etwas zu sagen. Das muss ich zum Glück auch gar nicht. Lewis wischt mit seinem Daumen die Träne von meiner Wange, die zuvor heruntergekullert war. Dann fährt er fort

,,Ich möchte wirklich jede einzelne verbleibende Sekunde mit dir verbringen. Das klingt vielleicht total kitschig, aber es ist einfach so. Bei dir fühle ich mich sicher und verstanden, unabhängig davon, wer ich vielleicht auf dem Papier bin. Wenn es nach mir geht Jess, würde ich dich sofort heiraten. Auf der Stelle. Wenn du das möchtest, gehe ich vor dir sofort auf die Knie. Ich finde allerdings, dass wir einen Schritt nach dem anderen machen sollten. Den Grundstein können wir jetzt im wahrsten Sinne des Wortes hier setzen. Uns etwas aufbauen, was nur uns gehört, Jess. Nur dir und mir." Er blickt unsicher auf den Boden und schaut mich danach hoffnungsvoll an. ,,Was sagst du?", fragt er dann und lässt meine Hände los.

Tja, was sage ich nun?
,,Lewis, ich kann das nicht annehmen. Das ist einfach..."
,,Das, wovon du geträumt hast. Ich möchte die Rolle einnehmen und all deine Wünsche und Träume ermöglichen, Jess. Du tust das auch. Du bist alles, was ich mir je hätte wünschen können. Wirklich, ich war mir noch nie so sicher, wie hier und jetzt mit dir."

Seine Worte berühren mich. Keine Frage. Ich kann das bloß einfach nicht glauben. Als wenn er dieses Grundstück tatsächlich für uns gekauft hat, dann ist das absolut zu viel. Einerseits kann ich das wirklich nicht glauben, andererseits gerade ich in Versuchung ihm zu befehlen, dass er mir tatsächlich einen Antrag macht.

Ich frage mich, was Mary wohl mir raten würde. Ob sie von der Überraschung wusste? Mein Blick schweift von Lewis ab und ich betrachte das riesige Grundstück. Ohne mich anzustrengen, kann ich mir sofort vorstellen, wie unser Haus aussehen wird. Ich sehe ein modernes Haus mit einem riesigen Garten, einer hohen Hecke, die so hoch ist, dass die Presse da keine Chance hat.

Mein Blick bleibt wieder an Lewis hängen, der mich etwas enttäuscht ansieht.
,,Gefällt es dir nicht? Ich wusste, dass das vielleicht zu schnell ist. Verdammt..." Ich unterbreche ihn sofort, mache einen Schritt auf ihn zu und küsse ihn. Es bricht mir das Herz, wenn ich mir vorstelle, wieviel Mühe er wahrscheinlich hier reingesteckt hat und dass er jetzt denkt, es würde mir nicht gefallen. Ich greife mit meinen Händen nach seinem Gesicht und halte es dann fest.

,,Lewis, das ist alles, was ich mir je erträumt habe. Natürlich gefällt es mir. Ich bin bloß absolut sprachlos. Das...Das alles ist viel zu viel. Ich weiß nicht, ob ich das einfach so annehmen kann." Lewis nickt.
,,Das musst du wohl.", sagt er dann mit einem triumphierenden Lächeln. Ich lege meine Arme um seinen Hals und umarme ihn.
,,Danke. Für alles." Mehr kann ich im Moment nicht dazu sagen. Das ist alles viel zu viel. Ich muss erstmal in Ruhe alles verdauen.
Ich besitze jetzt ein Grundstück mit Lewis und er sagte mir einfach so, dass er mich theoretisch auch heiraten würde. Dabei gebe ich ihm allerdings Recht. Bei all dem, was gerade los ist, ist das Timing nicht ideal. Er ist einfach zu oft noch weg und ich möchte nicht eine Hochzeit zwischen zwei Rennen abhalten. Dennoch bedeutet es mir sehr viel, dass er bereit ist. Ich erinnere mich zurück an den Anfang, als er direkt offengelegt hatte, dass er niemals heiraten wollen würde. Zumindest nicht, während er noch als Fahrer aktiv war. Gott sei Dank haben wir alle Zeit der Welt uns damit zu beschäftigen.

Nach einer Weile räuspert Lewis sich und ich richte mich wieder auf.
,,Ich habe mich bereits in Kontakt gesetzt mit einer Architektin, mit der ich auch in Monaco zusammengearbeitet habe. Sie wartet nur auf einen Anruf und dann lasse ich sie einfliegen." Ich muss automatisch die Augen verdrehen.
,,Sie muss eingeflogen werden? Kann sie denn nicht alleine einen Flug buchen?", frage ich und versuche so unvoreingenommen zu klingen, wie nur möglich.
Lewis lächelt nur, weil es wahrscheinlich zum Service gehört oder so ein Quatsch. Ich zucke nur mit den Achseln, weil ich da sowieso nicht viel zu melden haben werde.
Er weiß schon, was er tut.

Between two Souls  || LHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt